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Der Sodomit

Der Sodomit

Titel: Der Sodomit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.B. Sasori
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anderer besser auszukennen, als sie sich selbst. „Im Notfall will ich ihn zügig einkassieren und nach Buda bringen können.“
    Ein buckliges Pferdchen im Stall. Sein Bruder wäre begeistert.
    Silas spritzte laut keuchend auf die Eingangsrechnungen des Wiener Gewürzhändlers ab. Dafür bekam er einen saftigen Klaps auf den Hintern, was ihm ein inbrünstiges Stöhnen entlockte.
    „Du bist eine süße kleine Sau, mein Junge.“ Und nicht nur das. Er war auch klug. Und nützlich.
    „Zieh mir das Glasding aus dem Arsch“, japste Silas. „Mach schon!“
    Oh, richtig.
    Mit einem leise schmatzenden Geräusch entfernte er das Behältnis. Silas atmete auf. „Um den Anfang zu machen, ist es zu kalt, Meister.“ Er kroch vom Tisch zog sich die Hosen hoch. „Außerdem hatte ich die ganze Zeit Angst, es könnte kaputtgehen.“
    „Kneif dich halt nicht so fest zusammen.“ Unrecht hatte der Bengel nicht. Auch wenn er die Prozedur zum Ende hin sichtlich und hörbar genossen hatte.
    Bevor er es zum Zubereiten seiner Tinkturen verwenden konnte, musste er es wohl gründlich mit dem Weindestillat reinigen. Von außen auf jeden Fall.
    „Meister?“ Silas setzte sich vorsichtig auf die Tischplatte, wo er eben noch gekniet hatte. „Du rammst mir alles Mögliche da hinten rein. Aber ich durfte dich noch nie von hinten nehmen.“
    Ein heißer Schauder rann wohlig über Attilas Rücken. „Würdest du es wollen?“ Es entsprach nicht seinem Stand, sich von einem Knaben besteigen zu lassen, aber allein der Gedanke pumpte Hitze in sein Geschlecht. Silas legte seine Hände an Attilas Wangen. Spürte er, wie schlaff und faltig sie schon waren?
    „Ja, ich würde es über die Maßen gerne tun. Bevor ich meinen Arsch für jeden hinhalten muss, den mir dein Bruder vorsetzt, möchte ich es einmal von der anderen Seite erleben.“
    „Morgen.“ Seine Stimme kratzte vor Lust. „Ich muss eine Nacht darüber schlafen.“ Der Rest seiner Moral musste zum Schweigen gebracht und ein Hauch Angst vor dieser der intimsten Hingaben überwunden werden.
     
    *
     
    „Nicolas Jacquier ist in Pressburg angekommen.“ Bence wischte sich den Bierschaum vom Mund. „Es heißt, die Universität öffnet ihre Türen noch im Winter.“
    Bald war es soweit. Endlich durften sie ihre Bestimmung leben. Wenn ihnen bloß Szábo keinen Strich durch die Rechnung machte. Tamás gönnte sich einen großen Schluck. Die Wirtin stand hinter dem Tresen und warf ihm einen abschätzigen Blick nach dem anderen zu. Ihr Wort galt nicht genug. Konnte widerlegt werden. Doch Szábos? Das hatte Gewicht.
    Er musste mit dem Arzt reden. Je früher, desto besser.
    „Weißt du, was Jacquier zuerst getan hat?“ Bence lächelte dümmlich über seinen Bierkrug. „Er hat eine Handvoll Mönche ausgesandt, um gegen die Sünden dieser Welt zu predigen. Wer sich angesprochen fühlt oder jemanden kennt, der sündig ist, soll ihm alles gestehen und erhält dafür die Absolution. Nach einer angemessenen Strafe, versteht sich.“
    Wenn nur Szábo nichts davon hörte. Tamás Magen fühlte sich nicht gut an.
    „Er prangert die Nachlässigkeit an, mit der die heilige Inquisition unterstützt wird und behauptet, nur weil die Hussitenkriege vorbei wären, sollten wir uns noch lange nicht vor ketzerischem Gedankengut sicher fühlen.“
    Hurerei war keine Häresie, oder?
    Bence schob den Krug in einer Bierpfütze hin und her. „Ich habe den Wachmann ausgehorcht, der sich Jacquiers Reden angehört hat. Der Inquisitor hat Ewigkeiten über die Unzucht und ihre Ausmaße gepredigt. Streng genommen darfst du nichts mit deinem Schwanz tun, als pissen und ihn deiner eigenen Frau in die Pflaume stecken.“
    „Bence!“ Wie konnte ein studierter Arzt auf diese Weise reden? „Das genügt ja auch, oder ist dir nach einem Schein von hinten?“
    Bence verschluckte sich vor Schreck. „Was Jacquier wohl zu unserem Brief gesagt hat? Ob es anmaßend war, ihn mit der Lasterhaftigkeit von Schweinehirten zu behelligen?“
    Was hätten sie tun sollen? Der König hatte ihnen augenrollend das Wort abgeschnitten. Dass die Sünde in seinem Reich kursierte, schien ihn nicht zu interessieren. Bei dem Inquisitor war das anders. Es gehörte zu seinen Aufgaben, Verwerfliches aufzuspüren und zu beseitigen. An wen hätten sie sich wenden sollen? Immerhin war niemand Geringeres als der Teufel persönlich involviert.
    „Ich glaube, wir waren zu voreilig.“ Unglücklich sah ihn Bence an. „Wenn Jacquier kommt und der Sache

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