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Der Sohn der Halblinge: Roman (German Edition)

Der Sohn der Halblinge: Roman (German Edition)

Titel: Der Sohn der Halblinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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kennt sicherlich magische Praktiken, deren Anwendung mir als Elben verboten sind. Wenn er in unserer Nähe ist, bietet das einen zusätzlichen Schutz.«
    » Na, großartig«, murmelte Zalea.
    Etwa eine Stunde später brachen sie auf. Haraban hatte die Gruppe großzügigerweise mit Pferden ausgestattet und Lirandil sogar eine Begleiteskorte bis zur Grenze seines Reiches angeboten. Ersteres hatte Lirandil gern angenommen, auf Letzteres aber verzichtet. Er traute nämlich weder Haraban noch seinen Söldnern und sah in diesem Teil des Angebots, das der Waldkönig ihm unterbreitet hatte, nur einen weiteren Versuch, seine diplomatische Mission zu kontrollieren.
    Für Arvan und die Halblinge war es das erste Mal, dass sie auf dem Rücken von Pferden saßen. Aber die Tiere, die Haraban ihnen hatte geben lassen, entstammten dem Stall seiner Garde und waren hervorragend ausgebildet. Sie reagierten so gut auf den kleinsten Druck der Schenkel, dass es kein Problem war, sie zu lenken.
    Sie verließen die Stadt um den Hof des Waldkönigs nicht durch das große Westtor, das zur Straße der Krieger führte, sondern durchs Nordtor. Dort begann die sogenannte Zyranische Straße. Sie führte schnurgerade vom Hof des Waldkönigs aus nach Norden und durchschnitt ein ausgedehntes Waldgebiet und die karge Ebene des Dornlandes, bevor sie schließlich in der Grenzstadt Zyr endete.
    » Zyr liegt bereits am Ufer des Elbenflusses«, erklärte Lirandil, als sie den Hof des Waldkönigs bereits ein ganzes Stück hinter sich gelassen hatten. » Von dort aus ist der Fluss auch befahrbar, und mit etwas Glück finden wir ein Flussschiff, das uns zumindest bis zur Grenze des Elbenreichs mitnimmt, vielleicht sogar bis zur Mündung am Elbenfjord.«
    » Beginnt nördlich des Elbenflusses nicht das Reich der Magier von Thuvasien?«, fragte Arvan, der sich inzwischen schon so gut an sein Pferd gewöhnt hatte, dass er in der Lage war, sich beim Reiten zu unterhalten. » Zumindest glaube ich, es auf den Karten des alten Grebu gesehen zu haben.«
    » Ja, das trifft zu«, bestätigte Lirandil. » Der Elbenfluss– wie er im Übrigen nur von Nicht-Elben genannt wird– bildet seit sehr langer Zeit die Südgrenze Thuvasiens, und die Magier haben auch nie einen Versuch unternommen, diese Grenze weiter nach Süden zu verschieben.«
    » Was niemanden verwundert«, mischte sich Brogandas von Batagia ungefragt in das Gespräch ein. Ein dünnes Lächeln spielte um seine Lippen, und die tätowierten Zeichen, mit denen sein Gesicht bedeckt war, verzogen sich auf eine Weise, dass man für einen Moment glauben konnte, sie wären zu einer seltsamen Art von Eigenleben erwacht. » Ich gehe davon aus, dass keiner von euch– außer Lirandil natürlich– die Kargheit des Dornlandes im Norden von Harabans Reich kennt. Niemand, der bei Verstand ist, würde dieses Land seinem Reich einverleiben wollen.«
    » Nun, ich nehme an, dass die Magier von Thuvasien durchaus Mittel und Wege hätten, dieses Land zu verändern, falls das in ihrer Absicht läge«, meinte Lirandil.
    » Vielleicht sollte man dieses Gebiet den Dunkelalben überlassen, damit die Halblinge und Menschen von Albanoy in Freiheit leben können«, schlug Zalea vor, die sich gar nicht erst die Mühe gab, ihre Abneigung gegen Brogandas zu verbergen.
    Den Dunkelalb und Botschafter der Mächtigen von Khemrand schien das eher zu amüsieren. » Wir bewahren schwache Kreaturen wie Menschen und Halblinge vor dem Chaos, das durch ihre eigene Schwäche verursacht würde, überließe man sie sich selbst«, erwiderte er. » Der stärkere Geist lenkt den schwächeren. Das ist überall so, selbst dort, wo die Schwachen unter sich sind; auch dort gibt es keine Freiheit, sondern eine Ordnung, in der die Schwachen die noch Schwächeren beherrschen. Da aber in so einem Reich der Schwachen kein wirklich Starker das Heft des Handelns in der Hand hält, fällt es dennoch dem Chaos anheim, wie man an nahezu allen mir bekannten Reichen der Menschen eindrucksvoll vorgeführt bekommt.«
    » Ich denke, dass wir in diesem Punkt sehr unterschiedliche Ansichten haben«, sagte Zalea mit vor Zorn blitzenden Augen.
    Der Dunkelalb lächelte süffisant. » Mag sein.«
    » Aber eins verspreche ich Euch, Brogandas von Batagia: Wenn ich merken sollte, dass Ihr mich in irgendeiner Form mit Eurer dunklen Magie zu beeinflussen versucht, werdet Ihr das bitter bereuen.«
    Brogandas’ Lächeln wurde noch breiter. » Was würdest du denn dagegen unternehmen,

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