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Der Sohn der Halblinge: Roman (German Edition)

Der Sohn der Halblinge: Roman (German Edition)

Titel: Der Sohn der Halblinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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setzen.«
    » Dann hoffe ich, dass keiner von ihnen entkommen konnte«, meinte Whuon und beobachtete, wie die Stadtwachen weitere Orkleichen ins Wasser warfen.
    Arvan wandte sich an Brogandas. » Werdet Ihr uns jetzt verlassen, Brogandas?«
    » Warum sollte ich?«
    » Wenn die Flotte der Caraboreaner vernichtet ist, bedeutet das doch eine Veränderung im Verhältnis der Kräfte, und womöglich erscheint Euch unser Kampf jetzt vollkommen aussichtslos.«
    Ein kaltes Lächeln spielte um Brogandas’ Lippen, und der Blick, mit dem er Arvan bedachte, ließ diesen schaudern. » Ich warte noch ab«, sagte er.
    Lirandil war der Erste, der von Bord ging. Die Ankunft eines Elbenschiffs hatte natürlich sofort überall Aufmerksamkeit erregt. Es kam nicht oft vor, dass ein Schiff der Unsterblichen den Weg in den Hafen einer Menschenstadt fand, und das galt selbst für den Hafen von Carabor, dem größten von ganz Athranor.
    » Was ist hier geschehen?«, verlangte Lirandil von den Stadtwachen zu wissen.
    » Seid Ihr etwa der legendäre Lirandil?«, fragte einer von ihnen, statt eine Antwort zu geben.
    » Ich habe keine Zeit, mich lange aufzuhalten, also berichtet mir«, forderte Lirandil, und daraufhin erfuhren sie, dass es tatsächlich einen Angriff von Orks auf den Hafen gegeben hatte. » Mit Flößen sind sie in der Nacht über die Schlangenbucht gekommen und haben sich im Ufergras der Sümpfe verborgen. In die Stadt konnten sie nicht, aber der Hafen ist unser schwacher Punkt, und so haben sie die Schiffe dort angezündet.«
    » Befindet sich die Ratshalle noch an derselben Stelle?«, fragte Lirandil, schroff das Thema wechselnd.
    Der Wächter sah ihn verständnislos an. » Der Admiralsrat tagt schon immer in der Halle des Großhauses.«
    » Also nicht mehr im Ratshaus«, sagte Lirandil.
    » Das ist doch schon vor langer, langer Zeit abgebrannt, da war ich noch ein Kind«, sagte der Wächter. » Der Rat ist gerade zusammengetreten, um darüber zu entscheiden, was man gegen die Orks unternehmen wird.«
    » Dann kommen wir ja genau im richtigen Moment«, kommentierte Brogandas, der der Unterhaltung aufmerksam zugehört hatte.
    Carabor war auch zur See hin von riesigen, zehn Schritte breiten Mauern umgeben. Arvan und die Halblinge folgten Lirandil. Der Elb ging mit weiten, selbstbewussten Schritten durch das Hafentor. Die Wachen, die dort postiert waren, ließen ihn anstandslos passieren. Arvan und seinen drei Freunden folgten Whuon und Brogandas und schließlich auch Prinz Eandorn zusammen mit ein paar Elbenkriegern aus der Besatzung seines Schiffes. Eandorn blieb jedoch immer wieder stehen und sah sich um, sodass der Abstand zu den anderen zunächst immer größer wurde. Der Elbenprinz machte auf Arvan einen ziemlich neugierigen Eindruck. Überall gab es Dinge zu entdecken, die der Sohn von König Péandir noch nie gesehen hatte. Die Bettler vor dem Tor gehörten ebenso dazu wie die lärmenden Gaukler und Spielleute oder die Händler mit ihren Bauchläden, die allerlei Tand anboten. Die Straßen von Carabor waren voll von ihnen, und es schien nicht eine Gasse in der Stadt zu geben, die nicht in irgendeiner Weise auch als Marktplatz genutzt wurde.
    Dass Carabor soeben einen hinterhältigen Angriff hatte hinnehmen müssen, der den Großteil der im Hafen liegenden Flotte vernichtet hatte und leicht auch Teile der Stadt selbst hätte zerstören können, schien der Geschäftigkeit der Caraboreaner keinen Abbruch zu tun.
    Lirandil und sein Gefolge erregten überall Aufsehen. Es bildeten sich Gruppen von Menschen, die vor allem die Elben und den Dunkelalb bestaunten. Hier und dort bemerkte Arvan auch einen Halbling unter den Zuschauern.
    » Das sind also die der Sünde Anheimgefallenen, vor denen man uns immer gewarnt hat«, sagte Neldo leise zu Arvan. » Hast du gesehen, manche von ihnen tragen sogar Schuhe!«
    » Halblinge, die Schuhe tragen, und ein Mensch wie du, der keine trägt«, sagte Borro. » Sollte nicht ein jeder zumindest darüber selbst entscheiden dürfen, was er an den Füßen trägt, ohne dass man in ihm gleich einen Verräter am eigenen Volk sieht?«
    Arvan lachte. » Ich bin in diesem Punkt vollkommen deiner Meinung, Borrovaldogar .«
    » Untersteh dich, mich noch einmal so zu nennen, barfüßiger Menschling!«, erregte sich Borro, aber seine Empörung war natürlich nur gespielt.
    Sie erreichten ein Gebäude, bei dem es sich um das Großhaus handeln musste. Wie eine Inschrift über dem Portal verriet, war es eines

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