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Der Sohn des Bannsängers

Der Sohn des Bannsängers

Titel: Der Sohn des Bannsängers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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und Träume und schwemmte die Realität beiseite. Von der Vernunft ganz zu schweigen.
    Diese Neuigkeiten mußte er mit anderen teilen, und zwar bald.

VI
    »Dann war also dieser Gurgelmund...«
    »Gugelund«, verbesserte ihn Buncan.
    »Dann war er also 'n 'ändler von weit 'er und 'n Faultier.« Squill grub die Füße in den matschigen Sand des Flußufers.
    »Und was war er noch, außer faul?«
    Sie befanden sich an dem Strand der Landzunge, die an einer Biegung des Kurzstumpfs in die Strömung hineinragte. Neena hatte Weste und Hose abgelegt und tollte im Wasser umher, ein brauner schlanker Pfeil, der das Silber durchpflügte. Wie jeder Nichtotter konnte Buncan nur neidvoll zuschauen.
    »Erfahren und weitgereist«, meinte er zu Squill.
    »Reich?«
    »Schwer zu sagen. Faultiere sind im allgemeinen nicht besonders mitteilsam.«
    »Man sieht nur selten welche in den Glockenwäldern.«
    »Der hier war mit einem Zweispänner unterwegs.«
    »Is von weit 'er gekommen, is er, um 'errn 'artschale 'eraus zu fordern.« Squill grub mit einer Zehe eine kleine Süßwasserkrabbe aus und schaute zu, wie sie zum Wasser flitzte. »Dieses Große Wahre, von dem er da'ergeplappert 'at. Klingt interessant.«
    »Clodsahamp meint, es existiere nicht.«
    Squill hob einen hübschen faustgroßen Kiesel auf, zielte und versuchte seine Schwester zu treffen, die gerade auftauchte. Sie wich dem Wurfgeschoß mühelos aus. »Nach allem, was du mir da erzählst, Kumpel, 'at das alte Schnabelgesicht 'ne Menge Zeit mit Zu'ören verschwendet. Was sagt dir das?«
    »Daß Clodsahamp nett zu Fremden ist.«
    »Du machst Witze! Der alte Knacker is 'n Griesgram.«
    Buncan warf nun seinerseits einen glatten Kiesel, der über die friedliche Wasseroberfläche hüpfte. Er war kräftiger als Squill, aber weniger flink. »Dann bleibt uns nur noch die andere Möglichkeit, nämlich daß an der Geschichte des 'ändlers was dran war.«
    »War noch nie im Nordwesten«, murmelte Squill versonnen.
    »War eigentlich noch nie irgendwo.«
    Neena war aus dem Wasser gestiegen und schüttelte sich trocken, das dunkelbraune Fell voller glitzernder Tropfen.
    »Dann will Clodsahamp dieser Sache also nich nachge'en?«
    »Sieht nicht so aus«, antwortete Buncan. »Er hat Gugelund bei sich schlafen lassen. Ich glaube, er ist schon weg.«
    »Was is mit Jon-Tom?« Sie klaubte sich Moos hinter dem Ohr hervor.
    Buncan schaute auf den Fluß hinaus. »Paps ist... behäbig geworden. Ihr wißt doch, was Talea davon hielte, wenn er sich auf ein verrücktes Abenteuer einlassen würde. Oder was Weegee in diesem Fall mit Mudge anstellen würde.«
    »Alte Leute«, meckerte Squill.
    »Paß auf, daß das nich Mudge zu 'ören kriegt«, warnte ihn Neena, die sich methodisch die Schnurrhaare trocknete.
    »Squill hat großenteils recht.« Buncan schleuderte einen weiteren Stein aufs Wasser hinaus. »Die sind alle müde und träge geworden, haben vergessen, was Abenteuer überhaupt bedeutet. Sind zu sehr ins Gemeinwesen integriert.«
    »Also, ich bin kein Teil des Gemeinwesens.« Squill erhob sich und richtete die Federn an seiner Kappe. »Ich finde, wir sollten zu diesem Gugelund gehen und uns selbst 'inter die Sache klemmen. Und wenn er lügt, erbringen wir den Beweis dafür.«
    »Genau«, pflichtete seine Schwester ihm bei. »Vielleicht könnten wir dem alten Schubladenbauch 'n bißchen Geld abschwatzen. Oder kostenlose 'ilfe.«
    »Bei Clodsahamp gibt's keine Gratisproben«, murmelte Buncan.
    »Klar, er is ja auch nich blöd«, meinte Squill und nickte.
    »Bloß faul.«
    »Ich frag mich, wie weit im Nordwesten dieses Große Wahre wohl liegen mag«, sagte Buncan.
    »Is doch egal. Wir 'aben jede Menge Zeit.« Squill rückte näher. »Du 'ast gemeint, er war in der Nä'e von L'bor gewesen, als er den sterbenden Söldner entdeckt 'at. 'at er gesagt, daß er wieder dort'in zurück wollte?«
    Buncan dachte nach. »Vielleicht hat er so was Ähnliches gesagt.«
    »Wir wissen, wo L'bor liegt.« Neena schlüpfte in ihre Shorts.
    »Wir würden den Weg schon finden. Dieses Schlitzauge wollte'doch Clodsahamp um 'ilfe bitten, wa?«
    »Das stimmt.« Buncan stand ebenfalls auf und wischte sich über den Hosenboden.
    »Na dann«, murmelte sie. Die Otter wechselten Blicke.
    »Warum 'ängen wir dann noch 'ier rum?«
    »Glaubst du, er würde uns mitnehmen?«
    »Mann«, entgegnete sie und klimperte ihren hoch- gewachsenen menschlichen Freund mit den Wimpern an, »das is 'n verdammter 'ändler! Der kennt sich mit

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