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Der Sohn des Bannsängers

Der Sohn des Bannsängers

Titel: Der Sohn des Bannsängers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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zögerte, sich zu beteiligen, verspürte Buncan frischen Unternehmungsgeist.
    Squill rieb sich die Hände und sah sich in der Zelle um. »Wir dürfen keine 'alben Sachen machen.« Sein Blick fiel auf die Schüsseln. »Ich glaub, ich bin bereit für 'nen magenzerfetzenden kleinen Imbiß, bin ich.«
    Auf den Lärm hin trat eine der im Vorzimmer postierten Wachen auf den Gang, um zu sehen, was da los war. Bei dem Anblick, der sich ihm bot, und den damit einhergehenden Geräuschen riß er die Augen weit auf.
    »Hört auf! Hört sofort damit auf!« Er gestikulierte mit dem Speer und rannte auf die Zelle zu.
    Squill taumelte im Zickzack an die Gitterstäbe und pinkelte auf die makellos weißen Stiefel des Pakas. Dem Gesicht nach zu schließen, das der Wachposten machte, hätte man meinen können, jemand habe ihn durchbohrt. Der Paka stieß einen Schrei aus, ließ die Waffe fallen und rannte Hals über Kopf zum Ausgang. Trotz des Zustands seines Magens brachte Squill den- noch ein Lächeln zustande.
    Die Otter fuhren mit der systematischen Verwüstung der Zelle ausgelassen fort, während Gugelund und Buncan sich in einer weitgehend unbehelligt gebliebenen Ecke hielten. Es war faszinierend und beunruhigend zugleich, den Ottern zuzuschauen.
    Flankiert von zwei mit Schwertern bewaffneten Eichhörnchen und in Begleitung des verschlafenen Kommandanten watschelte Kimmilpat durch den Korridor auf sie zu. »Was soll das? Was geht hier vor?« stotterte er, als er bei der Zelle angelangt war.
    »Was für ein Aufruhr! Es wird euch noch leid tun, daß ihr mich geweckt habt, wenn ich erst einmal...«
    Er stockte und glotzte mit offenem Mund. Seine Eskorte desgleichen.
    Squill und Neena hatten sich die Kleider ausgezogen und in der ganzen Zelle verstreut. Ebenso Buncan und der widerwillige Gugelund, die splitternackt an der rückwärtigen Wand lehnten. Es sah aus, als sei ein Wäschewagen in die Luft geflogen.
    Der einzige Topf der Zelle war umgekippt, und abgesehen von dem, was an den nun verschmierten weißen Stäben klebte, war sein stinkender Inhalt auf den Gang geflossen. Überall lagen Schüsselscherben herum, vermischt mit der zerfledderten Füllung mehrerer Liegepolster. Etwa die Hälfte des Abendessens war verstreut. Ein Teil davon tropfte von der Zel- lenrückwand, graugrüne Fleisch- und Gemüsestücke rutschten an der makellos weißen Oberfläche herunter.
    Dem Murmeltier hob sich der Magen, doch es blieb standhaft.
    »Ich weiß, was ihr vorhabt, und es wird euch nicht gelingen.« In diesem Moment machten die beiden Wachposten, die Hände vor den Mund geschlagen, auf der Stelle kehrt und flohen. Es war dem Kommandanten hoch anzurechnen, daß er blieb, wenn- gleich ihm seine Übelkeit deutlich anzusehen war.
    »Was wird uns nicht gelingen, Chef?« Mit heraus hängender Zunge drückte Squill sich an die Gitterstäbe und versabberte den Speichel an den Stäben entlang und auf den Boden vor der Zelle. Der Kommandant schreckte zurück.
    »Ein paar bedauernswerte Mitbürger werden das hier aufräumen müssen«, protestierte der Zauberer, »natürlich erst, nachdem man sie für die Aufgabe entsprechend vorbereitet hat. Ich warne euch, hört sofort mit diesen Ungeheuerlichkeiten auf!«
    »Was für Unge'euerlichkeiten?« Neena stellte sich neben ihren Bruder, bohrte sich demonstrativ in der Nase und schleuderte das Ergebnis durch die Gitterstäbe hindurch.
    »Agghhhh! Ich habe euch gewarnt!« Kimmilpat hob beide Arme und begann zu singen.
    Squill wandte sich an seine Schwester. »Keine schlechte Stimme, aber für meinen Geschmack ein bißchen zu 'och.« Er streckte den Kopf so weit wie möglich zwischen den Stäben hindurch, steckte sich einen pelzigen Finger in die Kehle und erbrach sich mit erstaunlicher Ergiebigkeit auf das makellose, kunstvoll bestickte Gewand des Hexers.
    Kimmilpat brach verblüfft mitten im Gesang ab und schaute an sich hinunter. Gleichzeitig erreichte das volle Aroma der Bescherung, die Squill seiner Erhabenheit hatte angedeihen lassen, seine Nase. Ohne jede angeborene Widerstandskraft gegenüber derartigen Ausdünstungen, wirbelte der Hexer prompt herum und übergab sich auf die unteren Regionen des Kommandanten, wobei er ganze Arbeit leistete und nicht ein Fitzelchen des glänzenden weißen Kleidungsstücks ausließ.
    Mittlerweile herrschte im Vorzimmer des Zellentrakts heillose Verwirrung. Bestürzte und verängstigte Wärter versuchten heraus zu bekommen, was jenseits ihres unmittelbaren Gesichtsfeldes vor

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