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Der Sohn des Verräters - 21

Der Sohn des Verräters - 21

Titel: Der Sohn des Verräters - 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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immer noch ein großes Durcheinander, und vielleicht fallen sie gar nicht weiter auf. Ich weiß nicht, wo Vancof und der andere Terraner geblieben sind. Ich habe mich nach ihnen umgesehen, aber sie sind anscheinend verschwunden.
Ein innerer Konflikt ließ Domenic in diesem Augenblick zögern. Hermes Aldaran war der Sohn von Damon Aldaran, dem Oberhaupt der Domäne. Natürlich hatte ihm Herm zuvor seine Loyalität versichert, aber die alten Geschichten über den Verrat der Aldarans stiegen mit einem Mal in ihm auf. Regis hatte durchsetzen können, dass Dom Damon und Robert Aldaran einen Sitz im Rat erhielten, aber man hatte noch immer ein sehr schlechtes Gefühl hinsichtlich der gesamten Familie.
Domenic mochte und vertraute Hermes, und er hielt viel von Robert. Dom Damon war derjenige, den er nicht ausstehen konnte. Aber wo würde Herms wahre Loyalität liegen, wenn es zu einem ernsthaften Konflikt kam? Domenic rang kurz mit diesem Problem. Dann traf er seine Wahl, nachdem er beschlossen hatte, dass keine Zeit blieb, Lew oder seinen Vater zu konsultieren. Der terranische Fremde hatte ständig nach Norden geschaut, und dieser Trupp des Fahrenden Volks war im Frühjahr aus dem Gebiet von Aldaran gekommen – möglicherweise gab es keinen Zusammenhang, aber davon konnte er nicht ausgehen. Das Mädchen sagt, als sie dieses Frühjahr aus den Bergen kamen, habe sich etwas verändert. Ich glaube, irgendwer in den Hellers führt nichts Gutes im Schilde.
Domenic war sehr zufrieden mit seiner diplomatischen Ausdrucksweise, aber er hatte nicht mit der schnellen Auffassungsgabe seines Onkels gerechnet. Falls du meinen Vater meinst, dem traue ich alles zu. Er hegte schon immer einen Groll gegen die Hasturs und glaubte, die Aldarans könnten Darkover besser regieren. Aber diese Geschichte hier ist, ehrlich gesagt, nicht sein Stil, Tomas. Mein Vater ist ein sehr gerissener Mensch, und ich glaube, es würde ihm nie in den Sinn kommen, das Volk aufzuhetzen.
Nach den wenigen Informationen, die ich über Dom Damon habe, muss ich dir Recht geben. Aber vielleicht unterstützt er sie irgendwie.
Wenn er sich in den letzten dreiundzwanzig Jahren nicht sehr verändert hat, bezweifle ich das.
Wieso? Mein Vater ist ausgesprochen knauserig. Er würde keinen Sebal für etwas ausgeben, wenn er sich nicht eines Ertrags sicher sein könnte. Nein, ich vermute, in der Domäne Aldaran geht etwas vor sich, von dem der alte Mistkerl gar nichts weiß.
Ich denke, der Außenposten der Föderation dort oben steckt hinter der ganzen Geschichte. Ich hoffe, du hast Recht, Onkel Ian.
Das hoffe ich auch, denn bei aller Abneigung gegen meinen Vater würde ich ungern erleben, dass er an einem Komplott zur Zerstörung der Domänen beteiligt ist.
Es wurde kälter, vor allem ohne Umhang, und Domenic zitterte sowohl wegen der Temperaturen als auch wegen der Worte, die er eben gehört hatte. Das Misstrauen gegen die Aldarans reichte mehr ere Generationen zurück, und es war Regis stets ein großes Anliegen gewesen, es zu überwinden.
Sollte sich herausstellen, dass sie in ein Komplott zum Sturz der Hastur verwickelt waren, wäre all diese Mühe vergeblich gewesen. Und mit Hilfe des Fahrenden Vo lks Unzufriedenheit zu schüren, war sehr geschickt. Die Artisten kamen überall hin und verbreiteten dabei Klatsch.
Aber Onkel Herm hatte in einer Beziehung Recht – es passte nicht zu dem Verhalten, das Dom Damon in der Vergangenheit gezeigt hatte. Er neigte dazu, sich polternd und unter Einsatz der Ellenbogen seinen Weg zu bahnen. Domenic fühlte sich einen Moment lang sehr jung und hilflos, als hätte man ihm zu viel aufgebürdet. Und als würde Herm spüren, was in ihm vorging, legte er ihm ermutigend die Hand auf die Schulter. „Sehen wir zu, dass wir aus dieser Kälte herauskommen, ja?“ Und gib Lew über die neuesten Entwicklungen Bescheid.
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    Domenic sah Herm im flackernden Hoflicht einen Moment lang an. Dann sagte er: „Wir sollten uns erst vergewissern, dass die Situation unter Kontrolle ist.“ Seine Worte überraschten ihn selbst, und die feste Stimme, die aus seiner Kehle drang, schien einer anderen Person zu gehören – einer, die älter und stärker war als er.
    „Ja, auf ein paar Minuten kommt es wohl auch nicht mehr an“ pflichtete Herm bei. „Rafaella, nimm bitte Illona mit. Sie braucht ein heißes Bad – sieh nur, wie sie zittert.“ „Ich will nicht mit ihr gehen“, heulte Illona los, die plötzlich sehr jung und verängstigt klang.

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