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Der Sommer, als ich schön wurde

Der Sommer, als ich schön wurde

Titel: Der Sommer, als ich schön wurde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Han
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Susannah.
    »Versprochen?«, fragte ich. Ich wollte ihr glauben.
    »Versprochen«, sagte sie, ohne zu zögern.
    Meine Mutter ließ uns stehen und ging weg, und ihren starren Schultern sah ich an, dass nicht alles gut war, dass sie noch immer aufgebracht war. Aber ich ging ihr nicht hinterher, ich wollte bei Susannah bleiben, bei der wirklich alles gut war. Außerdem gehörte meine Mutter zu den Menschen, die ohnehin lieber allein waren. Da musste man nur meinen Vater fragen.
    »Was hat sie denn?«, flüsterte ich Susannah zu.
    »Nichts. Erzähl mir von deinem Date mit Cam«, sagte sie und führte mich zur Rattancouch im Wintergarten.
    Ich hätte in sie dringen sollen, versuchen sollen herauszufinden, was wirklich zwischen den beiden vorgefallen war, aber ich war schon wieder mehr oder weniger beruhigt. Ich wollte ihr alles über Cam erzählen, alles. Susannah hatte einfach so eine Art, dass man ihr jedes Geheimnis erzählen wollte, und den ganzen Rest dazu.
    Sie setzte sich auf die Couch und klopfte mit der Hand auf ihren Schoß. Ich setzte mich neben sie, legte den Kopf in ihren Schoß, und sie strich mir das Haar aus der Stirn. Sofort fühlte ich mich wieder gut, sicher und geborgen, so als hätte es diesen Krach eben nie gegeben. Vielleicht war es ja auch wirklich keiner gewesen, vielleicht hatte ich einfach etwas hineininterpretiert, was gar nicht da war. »Also, er ist anders als alle, die mir je begegnet sind«, begann ich.
    »Inwiefern?«
    »Er ist so klug, und es ist ihm völlig egal, was andere von ihm denken. Außerdem sieht er unheimlich gut aus. Ich kann es gar nicht glauben, dass er mich überhaupt bemerkt hat.«
    Susannah schüttelte den Kopf. »Also bitte! Ist doch klar, dass er dich bemerkt. So hübsch, wie du bist, Liebes. Diesen Sommer bist du so richtig aufgeblüht. Man kann gar nicht anders, als dich zu bemerken.«
    »Haha«, sagte ich, aber geschmeichelt fühlte ich mich doch. Susannah schaffte es wirklich immer, dass man sich wie jemand ganz Besonderes fühlte. »Ich bin so froh, dass ich mit dir über solche Sachen reden kann.«
    »Mich macht das auch froh. Aber weißt du, du könntest auch mit deiner Mutter darüber sprechen.«
    »Die interessiert sich doch gar nicht dafür, nicht wirklich. Sie würde zwar so tun als ob, aber es wäre nicht echt.«
    »Aber Belly, das stimmt doch nicht. Es wäre ihr wirklich wichtig. Es ist ihr wichtig.« Susannah nahm mein Gesicht in beide Hände. »Deine Mutter ist dein größter Fan, außer mir natürlich. Alles, was du tust, ist ihr wichtig. Schließ sie nicht aus deinem Leben aus.«
    Aber ich mochte nicht mehr über meine Mutter reden. Ich wollte über Cam reden. »Du wirst es nicht glauben, was Cam heute Abend zu mir gesagt hat«, fing ich an.

26
    Ehe ich mich’s versah, war der Juli vorbei und der August gekommen. Anscheinend verging der Sommer viel schneller, wenn man jemanden hatte, mit dem man ihn verbringen konnte. Für mich war dieser Jemand Cam. Cam Cameron.
    Mr. Fisher kam immer in der ersten Augustwoche. Dann brachte er aus der Stadt mit, was Susannah am liebsten mochte: Mandelcroissants und Lavendelschokolade. Und Blumen, immer brachte er ihr Blumen mit. Susannah liebte Blumen. Sie brauche sie wie die Luft zum Atmen, sagte sie. Sie hatte zahllose Vasen, hohe, niedrige, schlanke, breite, aus Glas und aus Porzellan. Im ganzen Haus standen Vasen mit Blumen darin. Ihre Lieblingsblumen waren Pfingstrosen. Sie hatte immer welche auf ihrem Nachttisch stehen, sie sollten das Erste sein, was sie beim Aufwachen sah.
    Und Muscheln. Muscheln liebte sie auch. Sie bewahrte sie in großen Windgläsern auf. Von jedem Strandspaziergang kam sie mit einer Handvoll Muscheln zurück. Sie legte sie auf den Küchentisch und betrachtete sie voller Bewunderung. »Findest du nicht, dass die hier wie ein Ohr aussieht?«, sagte sie dann vielleicht. Oder: »Ist dieses Rosa nicht einfach vollkommen?« Dann sortierte sie sie der Größe nach. Das war eines ihrer Rituale, und ich liebte es, ihr dabei zuzusehen.
    Im Laufe der Woche, etwa um die Zeit, zu der Mr. Fisher normalerweise eintraf, erwähnte Susannah, dass er nicht wegkönne, irgendein Notfall in der Bank. Also würden wir den Rest des Sommers weiterhin zu fünft sein, ohne Mr. Fisher und meinen Bruder, zum ersten Mal überhaupt.
    Nachdem Susannah zu Bett gegangen war, sagte Conrad beiläufig zu mir: »Sie lassen sich scheiden.«
    »Wer?«, fragte ich.
    »Meine Eltern. Wird auch Zeit.«
    Jeremiah funkelte ihn böse

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