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Der Sommer der Frauen

Der Sommer der Frauen

Titel: Der Sommer der Frauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia March
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Amanda nach ihren Lebensplänen und ob es tatsächlich ihr Wunsch sei, nach der Hochzeit auf der Insel zu bleiben und ihrer Mutter mit dem Hotel zu helfen. Ob sie denn nicht lieber die Welt sehen wolle? Etwas aus ihrem künstlerischen Talent machen?
    June warf Kat einen verstohlenen Blick zu. Ob sie insgeheim auch manchmal davon träumte, dem Three Captains’ Inn den Rücken zu kehren? Wenn sie und Oliver erst verheiratet waren, und das war in Junes Augen nur noch eine Frage der Zeit, würden sie sicher ein eigenes Haus beziehen. Oder aber sie übernahmen das große Zimmer im Dachgeschoss und sämtliche Pflichten in der Pension mit dazu. Na ja, Kat jedenfalls. Als Amanda Seyfried antwortet, sie würde zu Hause bleiben, weil ihre Mutter sie brauche, bemerkte June eine Regung in Kats Gesicht.
    Vielleicht war sie deshalb nie ausgezogen. Vielleicht wollte Kat ihre eigene Konditorei eröffnen – vielleicht hatte sie sogar schon das Geld zusammen. Aber das würde heißen, Lolly und die Pension zu verlassen. Und vielleicht hatte sie angesichts von Lollys Diagnose im Augenblick das Gefühl, für den Rest ihres Lebens an die Pension gefesselt zu sein.
    Tatsächlich – Kat erstarrte sichtlich, als Pierce Brosnan Meryl Streep ins Gesicht sagt, ihre Tochter würde nur heiraten und sich endgültig auf der Insel niederlassen, weil es für sie undenkbar sei, ihre Mutter dort im Stich zu lassen. Kat biss sich auf die Lippe und pulte an dem Papierchen ihres Cupcakes herum. June sah zu Lolly hinüber, die gerade herzhaft über etwas lachte, das Pearl ihr ins Ohr geflüstert hatte.
    «Oh, ich liebe diesen Song!», sagte Isabel, als im Film der ABBA -Hit « S . O . S .» erklang. Sie fing an, mitzusingen, und Lolly überraschte sie alle damit, dass sie ebenfalls einstimmte. June summte auch mit, doch ihre Laune änderte sich schlagartig, als Amanda Seyfried plötzlich sagt, wie nervig es sei, seinen Vater nicht zu kennen. Sie hat nie einen Vater gehabt, und jetzt hat sie gleich drei.
    «Das ist ein Geburtsrecht, Himmel noch mal!», stieß Frances Mayweather aus.
    Isabel schnitt ihr eine Grimasse. «Mir gefällt, was ihr Verlobter am Anfang zu Amanda Seyfried sagt. Dass sich selbst zu finden nichts damit zu tun hat, ihren Vater zu finden. Sondern nur damit, herauszufinden, wer sie selbst ist.»
    «Ich glaube, er hat recht», flüsterte Lolly June zu.
    Frances Mayweather kaute übertrieben laut auf ihrem Popcorn herum, aus Protest vielleicht, und sie hätte sich beinahe verschluckt, als sie Amanda Seyfried fröhlich verkünden hörten, es sei ihr egal, welcher der drei ihr echter Vater wäre, ab sofort seien es alle drei. Anstatt zu heiraten, verlässt das junge Paar am Ende doch die Insel, um die Welt zu entdecken.
    Die Hochzeitsvorbereitungen sind trotzdem nicht umsonst. Denn Meryl heiratet kurzentschlossen Pierce Brosnan. Was für ein zauberhaftes Brautpaar!
    «Also, das nenne ich mal ein gelungenes Happy End», sagte June. «Sie landet schließlich bei ihrer ersten großen Liebe. Das gibt mir doch noch Hoffnung.» Sie lachte, obwohl ihr eigentlich gar nicht danach zumute war.
    «Mit drei verschiedenen Männern ins Bettchen springen», sagte Frances und biss in ihren Cupcake. «Und nicht zu wissen, wer der Vater der eigenen Tochter ist – so was wird in diesem Film gefeiert? Ich finde das offen gesagt skandalös!»
    «Ach, Francy, ich bitte dich! Es ist doch nur ein Film», sagte ihre Schwägerin.
    Lolly nippte an ihrem Eistee und setzte das Glas energisch auf den Tisch. «Also mir gefällt jedenfalls, wie die Perspektive der Tochter hier ins Spiel gebracht wird. Sie hat sich doch eigentlich ganz gut gemacht, auch ohne ihren Vater zu kennen. Meryl Streeps Figur hat das offensichtlich auch allein hinbekommen.»
    Danke, Tante Lolly.
    «Trotzdem! Zu meiner Zeit», sagte Francis, «hat man nicht einfach mit irgendeinem Mann geschlafen, sondern nur mit seinem Ehemann. Da wusste man auch, wer der Vater seines Kindes war. Die Frauen von heute sind so gierig nach der Aufmerksamkeit eines Mannes, dass sie sich einfach leichtfertig hingeben. Und dann wird so ein armes Würstchen geboren und muss vaterlos aufwachsen.»
    June hätte sich fast an ihrem Eistee verschluckt.
    «Also, auf mich hat die Tochter vollkommen ausgeglichen und zufrieden gewirkt», sagte Kat durch zusammengebissene Zähne. June hatte das Gefühl, wäre Frances Mayweather nicht bereits weit jenseits der siebzig, hätte Kat ihr gehörig den Marsch geblasen.
    «Ja! So

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