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Der Sommer der Lady Jane (German Edition)

Der Sommer der Lady Jane (German Edition)

Titel: Der Sommer der Lady Jane (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Noble
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leicht gerötet waren. »Es ist ziemlich viel los hier, nicht wahr?«
    »Ja, allerdings«, stimmte Jane zu, trat zur Seite und gestattete es Victoria, vor Dr. Berridge höflich zu knicksen, der sich über ihre Hand beugte.
    Der schnauzbärtige Gentleman räusperte sich und straffte erwartungsvoll die Schultern.
    »Oh!«, rief Victoria und lächelte entschuldigend. »Lady Jane, Dr. Berridge, darf ich Ihnen Mr Brandon vorstellen, den Ehemann meiner Schwester Penelope?«
    Mr Brandon verbeugte sich tief. Die Anstrengung ließ sein Gesicht erröten. »Lady Cummings, Doktor, es ist mir ein Vergnügen, Sie beide hier zu sehen. Ja, in der Tat, Vicky hat mir ausführlich über Sie berichtet.«
    Jane konnte regelrecht spüren, wie Dr. Berridge Schrecken und Freude zugleich ausstrahlte. Victoria errötete reizend, als Mr Brandon sie aufzog. »Nun, das hast du doch, mein Kind. Stundenlang hast du erzählt. Ich bin gestern hier angekommen, konnte aber mit meiner Frau noch kein Wort wechseln, weil dieses Mädchen hier mich beständig mit Bemerkungen über ihre Freunde versorgt, alte wie neue.«
    Er lachte herzlich, und in diesem Moment beschloss Jane, Mr Brandon in ihr Herz zu schließen. Immerhin hatte sie selbst einen älteren Bruder und wusste, was wohlmeinender Spott bedeutete. Wie auch immer, Victorias Wangen färbten sich auf unvorhergesehene Weise dunkelrot – vielleicht war es an der Zeit, sie zu retten.
    »Was gibt es Neues aus Manchester, Mr Brandon?«, erkundigte Jane sich. »Seit zwei Wochen leben wir hier wie im Kloster. Ich schwöre, selbst wenn England von Frankreich erobert worden wäre, wir hätten es nicht erfahren.«
    Mr Brandon schmunzelte. »Nur zu wahr. Aber deshalb ist es ja auch so ein Vergnügen, sich in Reston aufzuhalten.« Dann berichtete er ausführlich über alle Neuigkeiten, für die Jane oder Dr. Berridge sich interessieren könnten. Erst als Brandon einen Vortrag am College erwähnte, der Dr. Berridges Aufmerksamkeit forderte, gelang es Jane schließlich, mit Victoria ein paar Worte zu wechseln.
    Natürlich war Victoria ihr bereits einen Schritt voraus.
    »Es herrschte eine schreckliche Hektik im Haus, aber letzte Nacht konnte ich es zu Ende bringen«, wisperte sie und drückte Jane ein kleines Paket in die Hand. »Ich habe immer noch Tinte an den Fingern.« Sie kicherte.
    »Ich kann dir gar nicht genug danken«, wisperte Jane zurück und stopfte das Päckchen in ihr Retikül.
    »Es waren weniger Einträge, als ich vermutet hatte«, warf Victoria ein.
    Genau damit hatte Jane gerechnet. Sie nickte den Herren zu, und wandte sich wieder an Victoria.
    »Mr Brandon scheint sehr nett zu sein.«
    »Ja. Ich kann die Wahl meiner Schwester nur wärmstens begrüßen.« Victoria hob die Stimme, sodass sie weithin zu hören war. »Gleichgültig, wie sehr er auch versucht, uns auf die Nerven zu gehen.«
    »Ich verspreche, dass ich versuche, niemandem auf die Nerven zu gehen«, antwortete Mr Brandon prompt. »Und falls doch, würde ich Dr. Berridge erzählen, dass du Senf über mich geschüttet hast, als deine Schwester mich zum ersten Mal zu euch nach Hause brachte.«
    Victoria stand der Mund offen. »Das war ein Versehen!«
    »Ja, möge mich der Himmel vor weiteren derartigen Versehen beschützen.«
    »Und mich vor weiteren Schwagern!« Victoria erwiderte sein Grinsen.
    Jane warf Dr. Berridge einen sehr entschlossenen Blick zu. Der Augenblick war gekommen.
    Glücklicherweise enttäuschte er sie nicht. »Ich rette Sie, Miss Wilton. Würden Sie mir die Ehre erweisen und den nächsten Tanz mit mir tanzen?«
    »Sehr gern, Dr. Berridge.« Elegant legte Victoria ihre Hand in seine und machte sich mit ihm auf dem Weg zum Parkett. Sie war der Inbegriff einer beherrschten und selbstsicheren jungen Lady – bis sie an Mr Brandon vorbeikam und ihm die Zunge herausstreckte.
    Jane und Mr Brandon blieben noch eine Weile stehen und schauten dem jungen Paar zu, bis die ersten Takte des Walzers erklangen.
    »Meine Schwägerin hält sehr viel von Ihnen«, bemerkte Mr Brandon.
    »Und auch von Ihnen«, erwiderte Jane, was ihn sehr zu überraschen schien.
    »Glauben Sie wirklich?«
    »Selbstverständlich. Sie beide erinnern mich an … an mich und meinen Bruder.« Oder wie wir früher einmal waren, dachte Jane mit einem Anflug von Traurigkeit. Würde Jason jemals wieder so werden wie früher? Von Zeit zu Zeit gab es Anzeichen dafür … wenn Jason sie nur nicht enttäuschte. Sie fing Brandons besorgten Blick auf und lächelte

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