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Der Sonntagsmann

Der Sonntagsmann

Titel: Der Sonntagsmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kanger
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in der Wohnung vor über einem Monat begann ihr wie ein Traum zu erscheinen. Sie schien nie stattgefunden zu haben. Sie wartete und betrachtete die Tür. Dort hatte Ylva Marieanne Malmberg gewohnt, dort hatte sie den Mann getroffen, der ihr Schicksal besiegelt hatte. Sie hatte Västerås und Nyman und Bjerre verlassen. Hatte sie sich von Leif Oskar Bjerre bedroht gefühlt? Oder war es gar keine Flucht gewesen? Vielleicht hatte sie ihre eigenen Gründe dafür gehabt, sich auf den Weg zu machen. Vielleicht hatte sie ihr Leben und das ihres Kindes endlich selbst in die Hand nehmen wollen. Das hatte mit ihrem Tod geendet. Ylva hatte nicht über ihr eigenes Dasein bestimmen dürfen.
    Elina legte ihre Hand kurz auf die Tür. Dann ging sie weg.
     
    Eine Woche später klingelte das Telefon. Es war Roger Malmberg. Er dankte ihr. Das freute Elina.
    »Ich möchte Sie auch darum bitten, mir die Tagebücher zurückzuschicken«, sagte er.
    »Entschuldigen Sie«, meinte Elina. »Das habe ich ganz vergessen. Ich hätte es natürlich schon längst erledigen sollen.«
    »Das macht nichts. Vor ein paar Tagen war Kari hier. Wir haben uns einen ganzen Abend lang unterhalten. Das war sehr schön.«
    »Ich wünsche Ihnen beiden wirklich viel Glück.«
    »Ich habe ihr von den Tagebüchern erzählt. Kari würde sie sehr gern lesen.«
    »Natürlich. Ich schicke sie heute noch ab. Wie geht es Kari?«
    »Gut, glaube ich. Sie war sehr gefasst. Ein junger Mann hat sie dann abgeholt. Er wirkte sehr nett.«
    Es blieb eine Weile lang still.
    »Wissen Sie«, sagte Roger Malmberg. »Kari sprach davon, dass sie einen anderen Namen annehmen möchte. Malmberg. Denk gut darüber nach, habe ich zu ihr gesagt. Tu nichts Übereiltes. Du musst das Gefühl haben, dass es das Richtige ist.«
    »Das klingt nach einem guten Rat«, meinte Elina.
    »Wir waren ja damals in derselben Situation, als sich unsere Eltern scheiden ließen. Unsere Mutter wollte, dass wir ihren Mädchennamen annehmen. Ylva war einverstanden, ich aber nicht.«
    »Ich erinnere mich, dass Ylva das in ihrem Tagebuch erwähnt. Welcher Name wäre das gewesen?«
    »Hedlund.«
     
    Hedlund. Ylva. Wenn Sie wissen, wer sie war, finden Sie vielleicht den, der es getan hat. Alles hängt schließlich miteinander zusammen.
    Das hatte das Mädchen in der Wohnung gesagt. Ylva hatte zu ihr gesprochen.

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