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Der Spion und die Lady

Der Spion und die Lady

Titel: Der Spion und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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nicht leisten.«
    Mit einem wohligen Seufzer setzte sich Robin in die Wanne. Je älter er wurde, desto mehr wußte er die einfachen Wohltaten zu schätzen. Fast verblüfft dachte er an die Dinge, die er früher für entspannend und amüsant gehalten hatte. Die Jugend hatte eigentümliche Vorstellungen von Entspannung und Amüsement.
    Als er fertig war, sich abtrocknete und die Sachen anzog, die Maxi für ihn gewaschen hatte, schlief seine Reisegefährtin tief und fest. In dem flackernden Licht sah sie sehr jung und unschuldig aus. Und doch zeigte sie selbst im Schlaf etwas von der leidenschaftlichen Unabhängigkeit, die so typisch für sie zu sein schien.
    Er verbrachte noch ein paar Minuten damit, seine getragene Kleidung zu waschen und ans Feuer zu hängen. Dann stieg er ins Bett und hielt sich sehr bewußt auf seiner Seite. Schwer vorstellbar, wie die Waliser als Verlobte das
    Nebeneinanderschlafen mit voller Kleidung praktizierten. Selbst die dicken Hüllen eines Eskimos Bürden nicht ausreichen, um Maxis Tugend zu schützen. Sie schützte etwas sehr Zerbrechliches, das man Vertrauen nannte.
    Er hätte sich liebend gern umgedreht und die Arme um sie gelegt wie in den vergangenen beiden Nächten. Aber sie hatte recht. Im Bett war es etwas anderes. Betten waren wesentlich mehr dazu geeignet als Scheunen, sich in ihnen zu lieben. Auch wenn kitzelndes und piekendes Heu mitunter recht reizvoll sein konnte…
    Er zwang sich dazu, die Tatsache zu verdrängen, daß eine betörende Frau nur Zentimeter von ihm entfernt lag.
    Alles in allem wäre es leichter gewesen, neben einem Skorpion zu schlafen.

Kapitel 11
    MAXIE WAR NICHT allzu überrascht, als sie beim Erwachen feststellte, daß sie eng an Robin geschmiegt lag. Mit dem Ersterben des Kaminfeuers war es kühl im Raum geworden, und die Wärme ihres Bettgefährten hatte sie angezogen wie ein Magnet.
    Bei ihren Fahrten durch das unwegsame New England hatte sie manchmal ihr Bett mit Kindern oder unverheirateten Verwandten geteilt. Die nächtlichen Kämpfe um die Bettdecke, die mitunter mit Ellbogen und Knien ausgetragen wurden, hatten sie gelehrt, daß mit den meisten Menschen nicht leicht zu schlafen war.
    Erstaunlicherweise waren Robin und sie nahezu perfekte Bettgefährten. Obwohl sie sich nachts häufig umdrehten, paßte sich doch jeder von ihnen den Bewegungen des anderen wie selbstverständlich an. Darüber hinaus erwachte sie stets guter Stimmung und gründlich erholt, selbst nach jener Nacht, die sie auf der harten und kalten Erde verbracht hatten. Und Robin schien ähnlich gut zu schlafen.
    Draußen schimmerte das erste Licht des Morgens, die Sonne war noch nicht aufgegangen. Bald mußten sie aufstehen, aber einige Minuten lang konnte sie noch so liegenbleiben, mit dem Kopf an Robins Schulter und dem Arm auf seiner Brust.
    Fast unbewußt hob sie lächelnd den Kopf und küßte ihn ganz sacht auf die Lippen.
    Robin rührte sich leicht, schob ihr unbewußt seinen Kopf entgegen. Offenbar hatte er tatsächlich zuviel Bier getrunken, denn er schlief noch ganz fest. Diese Erkenntnis versetzte Maxi in übermütige Stimmung: So konnte sie ihn küssen und tun, als wäre nichts geschehen, denn er würde sich nicht daran erinnern.
    Als seine Zunge ihren Mund berührte, öffnete sie die Lippen. Der Kuß wurde leidenschaftlicher.
    Ganz langsam wanderte seine Hand über ihren Rücken, ihre Hüfte. Der dünne Batist ihres Hemdes erwies sich kaum als Hindernis, und sie spürte den sinnlichen Druck jedes einzelnen Fingers. Hätte sie gewußt, wie man das macht, hätte sie geschnurrt wie eine zufriedene Katze.
    Als sich ihre Arme wie von selbst um seinen Hals schlangen, wußte sie, daß es höchste Zeit zum Aufhören war. Ihre naive Freude an der körperlichen Nähe wich langsam dem drängenden Wunsch, das auch fortzuführen, was sie da angefangen hatten. Und er würde bald ganz wach werden. Dann wäre es sehr unfair, plötzlich die Prüde zu spielen, nachdem sie so bereitwillig mitgemacht hatte.
    Maxi wollte sich ihm vorsichtig entziehen, aber sie hatte zu lange gezögert. Bevor sie zu irgendeiner Fluchtbewegung kam, hob er die Hand und umfaßte ihre Brust. Brennendes Verlangen nahm ihr fast den Atem, sie brauchte dringend Luft, konnte sich aber nicht dazu durchringen, den schier endlosen, berauschenden Kuß abzubrechen.
    Sie war schon nicht mehr ganz bei sich, als er plötzlich seine Lippen von ihrem Mund hob und flüsterte: »Wie wunderschön du doch bist.«
    Er hatte sie

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