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Der Spion und die Lady

Der Spion und die Lady

Titel: Der Spion und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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Untermalung des Sonnenuntergangs. Maxie reichte bei Bedarf Eisen, Nägel und Hammer zu und dachte darüber nach, wie lange es hier hell war. Erstaunlich war, daß sie hier sehr viel nördlicher war als in ihrer Heimat, aber die englischen Winter sehr viel milder ausfielen.
    Robin schlenderte herbei, um zuzusehen. Obwohl er hinter ihr stand, war sie sich seiner Anwesenheit sehr wohl bewußt. Sie würde ihn vermissen, sobald sie voneinander Abschied genommen hatten, davon war sie schon jetzt überzeugt.
    Das dreizehnte Rind hielt, was seine Unglückszahl versprach. Es war ein nervöses Tier, das nur die schnappenden Zähne der Hunde vom Auskeilen abhielt. Mr. Jones warf das Seil. Nachdem der Ochse zornig brüllend zu Boden gestürzt war, näherte sich ihm Jones, um ihn zu beschlagen.
    Urplötzlich und schneller, als ein Auge folgen konnte, befreite sich der Ochse von seinen Fesseln und sprang wutschnaubend auf die Füße.
    Ein scharfes Hörn bohrte sich dem Waliser in die Rippen, riß ihm den Rock auf und warf ihn zu Boden und damit vor die Hufe des erregten Tieres.
    Erstarrt fragte sich Maxie, was sie tun sollte.
    Wenn sie um Hilfe schrie, würden die Viehtreiber sie über ihr bierseliges Singen hinweg kaum hören. Wenn sie versuchte, Dafydd Jones wegzuzerren, würde der Ochse sie gleichfalls zu Boden schleudern.
    Aber sie hatte Robin vergessen. Während sie noch schreckensstarr vor sich hin starrte, hastete er an ihr vorbei und packte den Ochsen bei den Hörnern. Unter Einsatz seiner ganzen Körperkraft begann er den Kopf des Tieres zur Seite zu drehen und es so zu Boden zu ringen. Als der auf seinen Nacken ausgeübte Druck das Tier aus dem Gleichgewicht brachte, keuchte Robin: »Maxie, schaff Jones fort!«
    Ein auskeilender Huf schlug ihr den Hut vom Kopf und streifte ihre Schulter, als sie sich bückte, um den Waliser aus der Gefahrenzone zu ziehen. Sie war nur halb so groß wie Jones, aber die Angst verlieh ihr ungeahnte Kräfte. Maxie hielt nicht inne, bis sie Jones weit genug fortgezerrt hatte.
    Als sie aufsah, bot sich ihr ein erstaunlicher Anblick. Robins Hände klammerten sich um die Hörner des Ochsen, seine Arme waren starr vor Anstrengung, derer es bedurfte, das Tier am Boden zu halten. Brüllend wehrte es sich gegen seinen Unterdrücker, war aber unfähig, seine Kräfte wirkungsvoll einzusetzen.
    Maxie war tief beeindruckt von Robins körperlicher Kraft. Auch wenn es vorübergehend so aussah, als hätte er das Tier unter Kontrolle, war es doch so, als hätte er einen Tiger am Schwanz gepackt. Der Himmel mochte wissen, wie er einer Verletzung entgehen wollte.
    Maxie wollte gerade in das Gasthaus laufen, um Hilfe zu holen, als Robin die Kraft zu ein paar durchdringenden Pfiffen fand. Einige der Hunde kamen herbeigelaufen. Robin wartete, bis sie nahe genug waren, dann gab er den Ochsen frei.
    Mensch und Tier kamen auf die Beine, und der wütende Ochse ging auf den Mann los, der es gewagt hatte, ihn zu demütigen. Kurz bevor ein Horn seine Brust traf, duckte sich Robin gerade noch rechtzeitig ab.
    Bevor das Tier erneut angreifen konnte, kreisten es die Hunde ein und trieben ihn mit geschickt in die Beine plazierten Bissen zur Herde zurück. Mit verblüffender Schnelligkeit vergaß es seine Wut und begann friedlich zu grasen.
    Keuchend und ausgepumpt lief Robin zu Mr.
    Jones.
    »Wie geht es ihm?« fragte er Maxie, die neben dem Treiber kniete.
    Bevor sie antworten konnte, setzte sich der Mann auf und murmelte etwas, was wie ein walisischer Fluch klang. Lehmige Hufabdrücke auf seinen Hosen zeigten die Stellen, wo ihn der Ochse getroffen hatte. »Kann nicht sagen, daß es mir leid tut, wenn dieses Biest zu Roastbeef verwandelt wird«, erklärte er grimmig. »Vielleicht sollte ich künftig lieber nur noch Gänse beschlagen.«
    Mit Robins und Maxies Hilfe kam er auf die Füße.
    Er verzog schmerzverzerrt das Gesicht, aber nach einer ausgiebigen Untersuchung seiner Rippen sagte er: »Dank Eurer Hilfe scheint nichts gebrochen zu sein.«
    Robin holte das Seil des Treibers und hielt nach kurzer Inspektion ein verschlissenes Ende hoch.
    »Das Seil ist ausgefranst. Kein Wunder, daß es gerissen ist, als der Ochse um sich zu treten begann.«
    Auch Mr. Jones begutachtete das Seil. »Aye. Eine solche Sorglosigkeit kann einen Mann gut und gern umbringen. Ich schulde Euch einen Krug Ale oder zwei.« Sein Blick fiel auf Maxie, und seine Augen wurden ganz groß. Nach einem Moment meinte er lächelnd: »Ihr solltet lieber

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