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Der Splitter Im Auge Gottes

Titel: Der Splitter Im Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven , Jerry Pournelle
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den Gürtel hängen konnte. Es war eine Erleichterung, den Helm abnehmen zu können, aber er wusste nicht recht, was er nun damit anfangen sollte. Schließlich befestigte er ihn am Gürtel, was auch nicht sehr bequem war. »Schön, gehen wir.« Das Sprechen war ohne Helm leichter, aber er musste daran denken, daß er nicht durch den Mund atmen durfte. Eine spiralförmige Rampe führte hinab. Tief hinunter. Nichts rührte sich unter der schattenlosen Beleuchtung, aber Staley kam sich doch als Zielscheibe für jeden vor, der da unten lauern mochte. Er wünschte sich, Granaten und einen Trupp Infanterie zu haben. Aber er und seine beiden Kameraden waren hier ganz auf sich allein gestellt. Die Splits waren noch da, schon. Aber — Vermittler. »Vermittler kämpfen nicht«, hatte Whitbreads Split gesagt. Daran musste er immer denken. Das Fjunch(klick) benahm sich so sehr wie Jonathon Whitbread, daß er immer die Arme zählen musste, um zu wissen, mit wem er redete, aber es kämpfte nicht. Auch Braune kämpfen nicht.
    Wachsam pirschte er sich als erster die Rampe hinunter, seine Waffe schussbereit. Die Rampe endete an einer Tür, und einen Augenblick zögerte er. Hinter der Tür war alles still. Ach, zum Teufel, dachte er und trat hinaus.
    Er war allein in einem weiten, zylindrischen Tunnel, an dessen Boden Schienen entlang liefen, von einer Art Bahnsteig auf der einen Seite begleitet. Links von ihm endete der Tunnel in einer Felswand. Auf der anderen Seite führte er geradewegs in die Dunkelheit hinein. Im Gestein der Tunnelwände waren breite Rillen, die wie die Rippen eines riesigen Wals wirkten.
    Das Split kam heran und bemerkte, was er anschaute. »Hier war einmal ein Linearbeschleuniger, bevor irgendeine wieder aufsteigende Zivilisation ihn wegen der Metalle ausschlachtete.« »Ich seh keine Wagen. Wie kommen wir zu einem?« »Ich rufe einen. Jeder Vermittler kann das.« »Nicht du. Charlie«, sagte Horst. »Oder wissen sie schon, daß er, ich meine, sie auch an dieser Verschwörung beteiligt ist?«
    »Horst, wenn wir auf einen Wagen warten, wird er voller Krieger sein. Der Bewahrer weiß, daß ihr sein Museumsgebäude geöffnet habt. Ich weiß nicht, warum seine Leute nicht schon hier sind. Vermutlich gibt es einen Kompetenzstreit zwischen ihm und meinem Meister. Die Befehlsgeber wachen sehr eifersüchtig über ihre Kompetenzgebiete... und König Peter wird das seine tun, um die Lage weiter zu komplizieren.«
    »Wir können nicht mit dem Flugzeug fliehen. Wir können nicht über die Felder marschieren. Und wir können keinen Wagen rufen«, sagte Staley. »Na gut. Zeichne mir so einen Untergrundwagen auf.«
    Das Split skizzierte ihn auf dem Schirm von Staleys Taschencomputer. Eine Schachtel auf Rädern, wie alle Fahrzeuge auf dieser bevölkerten Welt — möglichst viel Innenraum bei möglichst geringem Parkplatzbedarf. »Die Motoren sitzen hier an den Rädern. Die Steuerung ist vermutlich automatisch ...«
    »Nicht für militärische Unternehmungen.«
    »Also dann wäre die Steuerung hier vorne. Die Braunen und die Krieger können aber eine Menge Änderungen durchgeführt haben. Das wäre durchaus wahrscheinlich ...«
    »Wie eine Panzerung. Panzerglas. Frontgeschütze.« Die drei Splits erstarrten, und Horst lauschte aufmerksam. Er hörte nichts.
    »Schritte«, sagte das Split. »Whitbread und Potter.«
    »Vielleicht.« Staley huschte lautlos zum Eingang.
    »Nur mit der Ruhe, Horst. Ich erkenne den Rhythmus.«
    Sie hatten Waffen gefunden. »Das hier ist ein Prachtstück«, sagte Whitbread. Er hielt ein Rohr hoch, das am vorderen Ende eine Linse aufwies, am anderen einen Schaft, der für Split-Schultern geformt war. »Ich hab' keine Ahnung, wie lang die Energie reicht, aber das Ding hat ein Loch durch eine dicke Steinmauer geschnitten, ganz durch.
    Unsichtbarer Strahl.«
    Staley nahm die Waffe. »Genau so was brauchen wir. Die anderen könnt ihr mir später zeigen. Jetzt verzieht euch in den Eingang und bleibt dort.« Staley postierte sich am Ende des Bahnsteigs, wo die Eingangshalle in den eigentlichen Tunnel überging. Er stand so neben der Tunnelmündung, daß ihn keiner, solange er im Tunnel war, sehen konnte. Er fragte sich, wie wirkungsvoll eine Splitpanzerung war. Würde das Material einen Gammastrahl-laser aufhalten? Es war vollkommen still. Er wartete mit einiger Ungeduld, weil er nicht wusste, ob er das Richtige getan hatte.
    Das ist ja verrückt, sagte er sich. Aber was können wir sonst tun? Angenommen,

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