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Der Sprung ins Jenseits

Der Sprung ins Jenseits

Titel: Der Sprung ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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wüßte ich das. Führen Sie mir also den Film vor – dann reden wir weiter.«
    Dr. Halström spannte den Film ein.
    Eine knappe Stunde später war es Professor Nansen höchstpersönlich, der den Ministerpräsidenten aus dem Bett holte.
     
    Zwischen den Regierungen der Erde begann noch in derselben Nacht der Notenaustausch. Meist fand er der Dringlichkeit wegen in Form von persönlichen Gesprächen oder Sprechfunk statt. Die sogenannten ›heißen Drähte‹ bewährten sich bestens. Der Name Professor Nansens war in aller Welt bekannt. Er galt als astronomische Koryphäe. Sein Assistent Halström dagegen war ein relativ unbekannter Mann. Aber das spielte in diesem Stadium keine Rolle mehr, denn Professor Nansen verbürgte sich für die Wahrheit der Behauptungen, die Dr. Halström aufstellte. Die Politiker einigten sich darauf, erst einmal das Verschwinden der fünfundzwanzig Satelliten abzuwarten. Außer Professor Nansen und Dr. Halström gab es auf dieser Welt wahrscheinlich keine Menschen, die dem außerirdischen Besucher eine solche Demonstration zutrauten. Die meisten glaubten nicht einmal an diesen außerirdischen Besucher selbst.
    Zwölf Stunden später verstummten die Funksignale der ersten Meßsatelliten. Aus den Teilen der Welt, in denen gerade Dämmerung herrschte, liefen die ersten Bestätigungen ein, daß die Satelliten nicht auf den erwarteten Bahnen auftauchten.
    Damit änderte sich die Lage schlagartig. Man begann Professor Nansen und Dr. Halström zu glauben.
    Zwischen Washington und Moskau riß die Verbindung nicht mehr ab. Beide Regierungen waren mit einer sofortigen Konferenz einverstanden.
    Nach anfänglichen Meinungsverschiedenheiten einigte man sich darauf, Zürich als Tagungsort zu bestimmen. Noch während über Europa die Nacht hereinbrach, begannen die entscheidenden Vorbereitungen zu der Konferenz. Sie sollte bereits am nächsten Tag beginnen.
    Der sowjetische Ministerpräsident traf noch vor dem amerikanischen Präsidenten ein, aber beide waren nicht so schnell gewesen wie der englische Premierminister, der bereits eifrig mit Dr. Halström debattierte, dem unpolitischen Ehrengast dieser hochpolitischen Konferenz.
    Gegen Mittag wurden die Besprechungen offiziell eröffnet.
    Im Namen des außerirdischen Botschafters gab Dr. Halström die gewünschte Erklärung ab und bat für ihn um die Erlaubnis, auf dem Saturnmond Titan einen Stützpunkt zu errichten. Halström betonte ausdrücklich, daß dieser Stützpunkt nur friedlichen Zwecken dienen sollte und nichts mit etwaigen Beobachtungsabsichten zu tun habe. Um alle entsprechenden Bedenken im voraus zu entkräften, betonte er, daß die außerirdische Rasse durchaus in der Lage sei, die Erde zu erobern, dennoch auf diplomatischem Wege die Verbindung aufgenommen habe, um die Menschheit von ihrer Existenz zu unterrichten. Das allein, betonte der junge Astronom, müsse der Beweis dafür sein, daß die Fremden in friedlicher Absicht kämen.
    Er machte eine Pause und wartete, daß das Stimmengewirr sich legte. Aber er wartete auch noch auf etwas anderes. Er hoffte, daß sich der Fremde endlich bei ihm meldete. Er kam sich ein wenig verlassen vor. Ganz allein stand er auf dem etwas erhöhten Podium und sah hinab auf die Versammlung. Die Vertreter der Nationen sprachen planlos durcheinander, und einzelnen Kommentaren war zu entnehmen, daß sich alle darüber aufregten, daß einfach jemand daherkomme und verlange, man sollte ihm etwas schenken.
    Halström wagte den Einwand:
    »Meine Herren, erlauben Sie … wir geben nichts her, was uns schon gehört. Denn noch nie hat der Fuß eines Menschen den Saturnmond Titan betreten. Jener Fremde aber kennt sogar die Zusammensetzung seiner Atmosphäre. Er könnte, ohne uns zu fragen, Titan besetzen. Wir wüßten es vielleicht in hundert Jahren noch nicht. Ich betone nochmals, daß der Fremde mit seiner Aufrichtigkeit gleichzeitig auch seine friedlichen Absichten unter Beweis gestellt hat.«
    Der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika hob die Hand.
    »Junger Mann«, sagte er in sein Mikrophon, »Sie scheinen nicht sehr viel von Politik zu verstehen.« Er wollte noch mehr sagen, aber er schwieg, als er dem forschenden Blick des Russen begegnete.
    Abseits der Hauptversammlung unterhielten sich die beiden Beobachter der beiden deutschen Staaten über die ersten Schritte einer möglichen Wiedervereinigung. Solche Gelegenheiten gab es nur selten, und sie mußten genutzt werden.
    Währenddessen meldete sich der

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