Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Stachel des Skorpions

Der Stachel des Skorpions

Titel: Der Stachel des Skorpions Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Hardy
Vom Netzwerk:
zurück.
    »Ich bitte darum«, stellte sie fest. »Wenn sie eintreffen, habe ich eine interessante Geschichte für sie.«
    Senatorin Lina Derius war mitten in einem wichtigen Termin mit zwei Frühlingsrollen und einer Schale Entensoße. Sie wirkte nicht allzu begeistert von Heathers Erscheinen, aber auch nicht sonderlich überrascht.
    »Paladinin GioAvanti. Wie nett von Ihnen, jedes diplomatische Protokoll zu ignorieren. Was kann ich für Sie tun, bevor der Sicherheitsdienst Sie entfernt?«
    Sie stand auf, offenbar, um Heather zu zeigen, dass sie fast so groß war wie die Paladinin. Ihre Jacke ließ ihre Schultern doppelt so breit erscheinen, sodass ihre Taille entsprechend dünner wirkte. Ihre Kopfform passte zur dreieckigen Erscheinung ihres Körpers und sie erinnerte an einen Satz zu Boden zeigender Pfeilspitzen.
    »Sie können mir erklären, was Henrik Morten Ihnen erzählt oder für Sie getan hat, das Ihnen 20 000 Stones wert war.«
    »Ich habe keine Ahnung, wovon Sie reden. Ich habe noch nie jemandem für einen einzigen Auftrag so viel Geld bezahlt.«
    Heather zog ein Bündel Papiere aus der Tasche.
    »Nicht auf einem leicht nachvollziehbaren Weg, das nicht. Aber hier sind tausend von Ihr em Bürokonto. Weitere tausend von Ihrem Privatkonto. Zweitausendfünfhundert aus der Kasse Ihres Wiederwahlkomitees. Ich kann noch weitermachen. Sämtliche Überweisungen innerhalb einer Spanne von drei Tagen.«
    »Wie können Sie es wagen, meine Kontenbewegungen...«
    »Sagt eine der Hauptsponsorinnen der Vasquez-Vorlage. Sie sind für derartige Überprüfungen, erinnern Sie sich? Und Empörung ist keine Antwort.«
    »Dieser Mister Mortar, oder wie sein Name lautet, muss Dienste für meinen Wahlkampf geleistet haben«, erwiderte Derius knapp angebunden. »Das tun viele Leute. Reden Sie mit meinem Wahlkampfmanager. Mein Sekretär kann Ihnen auf dem Weg nach draußen die Nu mm er geben.«
    »Henrik Morten hat einen Teil exakt dieses Geldes an Stones Erben weitergegeben, eine Gruppierung, die im Verdacht steht, als Geldquelle für eine Reihe terroristischer Organisationen zu dienen.«
    »Exakt dieses Geld, sagen Sie?«, fragte Derius in strengem Ton. »Interessant. Ich wusste gar nicht, dass man den Weg einzelner Geldscheine inzwischen verfolgen kann, wenn sie elektronisch den Besitzer wechseln.«
    »Sie haben Morten zwanzigtausend gezahlt. Er gab im nächsten Monat mindestens die Hälfte davon an Stones Erben weiter. Vermutlich ist ein Teil da-von anschließend an die Kittery-Renaissance gegangen, die möglicherweise plant, diese Stadt in ein, zwei Tagen in die Luft zu jagen. Und Sie wissen von nichts?«
    »Für mich klingt das so, als ob Sie kaum mehr als gar nichts wissen. Bestenfalls haben Sie eine vage Spur, dass dieser gewisse Morten Geld an fragwürdige Adressaten gespendet hat. Das Schlimmste, was Sie mir vorwerfen können, ist, dass ich einen Angestellten mit schlechtem Urteilsvermögen bezahlt habe. Und das ist nicht verboten.«
    »Ich schwöre Ihnen, damit kommen Sie nicht durch.«
    »Dann gehen Sie mal weiter Ihren Spuren nach«, erwiderte Derius. »Ich kümmere mich derweil um die wirklichen Regierungsgeschäfte.«
    Heather brütete eine Minute vor sich hin und bewegte dabei gelegentlich die Hände, als wolle sie etwas sagen.
    »Falls das alles ist, Paladinin GioAvanti...«
    »Ja«, antwortete Heather und versuchte, nicht besiegt zu wirken, als sie ging.
    Sie kehrte an den Empfangstisch zurück.
    »Ich weiß nicht genau, ob ich mich freuen soll, dass Ihr Gespräch mit der Senatorin zu Ende ist, bevor der Sicherheitsdienst eintrifft, oder ob ich mich ärgern sollte, weil der Sicherheitsdienst so lahm ist.«
    Derius und ihr Sekretär arbeiten schon zu lange zusammen, dachte Heather. Er klingt genau wie sie.
    »Ich habe das, weshalb ich gekommen bin«, erklärte Heather mit reichlich kläglicher Stimme.
    »Tatsächlich? So schnell?«
    »Ja. Ich brauchte nur Kontaktinformationen für jemanden.«
    Der Rezeptionist schnaufte. »Wollen Sie damit sagen, Sie sind für nichts weiter als eine Adresse ins Büro der Senatorin gestürmt? Die hätte ich Ihnen auch geben können.«
    »Nicht diejenige, um die es mir geht. Sie verstehen sicher, dass die Senatorin über Kontakte verfügt, die Sie nicht kennen.«
    »Unmöglich. Die Senatorin hat keine Geheimnisse vor mir.«
    Heather hob ihren Compblock. »Henrik Morten.«
    Die Finger des Mannes flogen über die Tastatur, und er las Heather die Informationen vor, die er aufgerufen

Weitere Kostenlose Bücher