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Der Stein der Könige 1 - Quell der Finsternis

Der Stein der Könige 1 - Quell der Finsternis

Titel: Der Stein der Könige 1 - Quell der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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lässt.«
    Tamaros blickte von seinen Gebeten auf. »In der Tat«, sagte er und fügte mit einem Hauch von Tadel hinzu: »Wenn der rechte Zeitpunkt gekommen ist, werden wir darüber sprechen, wer diesen Platz nun einnehmen soll.«
    »Vater«, meinte Dagnarus, »es wäre nur angemessen, wenn du mich nominieren würdest.«
    »Mein Sohn«, erwiderte Tamaros und sah Dagnarus liebevoll an, »das würdest du nicht wollen.«
    »Im Gegenteil, Vater«, erklärte Dagnarus gereizt. »Ich wünsche es mir sehr. Ich bin mündig. Diese Stelle steht mir einfach zu, schon durch meine Geburt.«
    »Geburt, Titel, Rang, Vermögen – nichts davon spielt eine Rolle bei der Wahl eines Paladins. Der Ruf kommt von den Göttern selbst, und aus dem Herzen eines Menschen. Du möchtest es, weil du nicht verstehst, was es bedeutet, Paladin zu sein – zum einen müsstest du dein Leben der Sicherung des Friedens widmen. Und du, mein Sohn, bist ein geborener Krieger.«
    »Eine Berufung, die du verachtest!«, sagte Dagnarus, und seine Miene verfinsterte sich vor Zorn.
    »Das stimmt nicht, Sohn«, erwiderte Tamaros verärgert. Er hatte vielleicht zwei Generationen überlebt, aber er war weder gebrechlich noch ängstlich. »Vinnengael ist stark, weil seine Armee stark ist. Unsere Nachbarn achten uns. Sie wissen, dass wir unser Land nicht auf ihre Kosten erweitern, aber sie wissen auch, dass wir unsere Grenzen gegen alle Eindringlinge verteidigen, wie du ihnen nur zu gut gezeigt hast, als du vor kurzem die Überfälle elfischer Banditen abwehrtest.«
    »Ich bitte um Verzeihung, Vater«, sagte Dagnarus, der erkannte, dass er einen Fehler gemacht hatte und dass ein solcher Ausbruch ihm nichts nützen würde. »Ich habe gesprochen, ohne nachzudenken.«
    Unfähig, noch länger still zu sitzen, verließ er seinen Platz auf der Tischkante und begann, im Raum auf und ab zu gehen, die Arme vor der Brust verschränkt, den Kopf gesenkt.
    »Du hast Helmos zum Paladin gemacht«, sagte Dagnarus und hielt inne, um seinen Vater aus Augen anzusehen, die so hell glühten wie eine grüne Flamme.
    »Ich bin ebenso dein Sohn wie er. Ich habe ebenso viel Recht auf diese Ehre wie er.« Schmeichelnd beugte er sich vor. »Wie wird es denn aussehen, Vater, wenn mein Bruder durch ein schreckliches Unglück umkommt, ohne einen Erben zu haben, und ich besteige den Thron? Die Menschen werden mich nicht achten, weil ich kein Paladin bin wie mein Bruder vor mir. ›Man hielt ihn nicht für würdig.‹ Das werden sie sagen. Das
haben
sie schon gesagt«, fügte er betont hinzu.
    »Wer hat das gesagt?«, wollte Tamaros wissen, der nun selbst zornig geworden war. »Wer hat solche Dinge behauptet?«
    Dagnarus senkte den Blick; seine dichten Wimpern verbargen das Feuer in seinen Augen. »Ich werde keine Namen nennen, Vater. Ich werde nicht zulassen, dass jemand deine Gunst verliert, nur weil er die Wahrheit gesagt hat. Weder du noch die Magier halten mich für würdig.«
    »Sicher bist du würdig«, meinte Tamaros unruhig, nun gezwungen, sich zu verteidigen. »Niemand zweifelt deine Tapferkeit und deinen Mut an. Deine Taten auf dem Schlachtfeld wurden im ganzen Reich gerühmt. Es geht hier nicht darum, ob du würdig bist, Sohn, sondern darum, der passende Kandidat zu sein. Du bist durch dein Wesen und dein Temperament nicht geeignet, ein Paladin zu sein, Dagnarus. Und ob du ein Paladin bist oder nicht, hat nichts damit zu tun, ob du ein guter Herrscher sein wirst. Gib dich damit zufrieden, ein hervorragender Soldat zu sein…«
    »Und warum, Vater, darf ein hervorragender Soldat kein Paladin sein?«, entgegnete Dagnarus. Er hatte sich selbst von der Rechtmäßigkeit seiner Sache überzeugt und trat leidenschaftlich dafür ein. In diesem Augenblick war er königlich und edel und ernst, und er beeindruckte seinen Vater zutiefst. »Du selbst hast erklärt, dass wir, um unseren Frieden sichern zu können, darauf vorbereitet sein müssen, in den Krieg zu ziehen, um eben diesen Frieden zu verteidigen. Die Ehrenwerten Magier ziehen mit uns in den Kampf, mit Gebeten auf den Lippen, und sie haben dann nicht nur die Bücher ihrer Zunft dabei, sondern auch Schwerter. Die Götter wenden sich nicht von ihnen ab, sondern helfen ihnen und segnen sie. Es stimmt, es hat unter den menschlichen Paladinen nie einen Paladin des Krieges gegeben, aber das bedeutet nicht, dass es nie einen geben sollte. Und alle elfischen Paladine sind Krieger.«
    Gebannt, bezaubert, begann Tamaros, ernsthaft über die Worte

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