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Der Stein der Könige 1 - Quell der Finsternis

Der Stein der Könige 1 - Quell der Finsternis

Titel: Der Stein der Könige 1 - Quell der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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Junge war ungemein erleichtert. Er hatte sich vorgestellt, zu einer förmlichen Audienz in den großen Saal gerufen zu werden, und der Gedanke daran, mit dem König zu sprechen, während Unmengen Höflinge hinter vorgehaltener Hand höhnisch lachten, war erschreckend gewesen. Wenn Dagnarus bei ihm war, würde er schon damit zurechtkommen – dann würde er mit allem zurechtkommen, angefangen von entflohenen Verbrechern bis hin zu einem Gespräch mit dem König.
    Gareth fühlte sich tatsächlich so viel besser, dass er wieder Hunger bekam, aber nun verbot Silwyth ihm, noch etwas zu essen, damit er keine Krümel auf seinem besten Überrock verteilte. Er erlaubte ihm allerdings, ein wenig Milch zu trinken, damit sein Magen nicht unangemessen laut knurrte. Er hielt Gareth den Becher an die Lippen, nachdem er dem Jungen eine Decke umgebunden und ihn davor gewarnt hatte, etwas zu verschütten.
    Gareth war anwesend, als der Prinz aufstand. Dagnarus lächelte seinen Freund an und freute sich über die Ehre, die ihm zuteil werden sollte. Die anwesenden Adligen, die sich immer in der Nähe des Prinzen aufhielten, um sich bei ihm beliebt zu machen, verhielten sich nun dem Prügelknaben gegenüber viel respektvoller, und er verstand, obwohl es ihn verwirrte, dass diese Audienz seine Stellung verbessern würde.
    Sein neu gefundener Mut schien jedoch direkt wieder durch die Sohlen seiner weichen Lederschuhe zu sickern, als er Dagnarus zum Arbeitszimmer seines Vaters begleitete. Der Prinz lachte über seine Befürchtungen.
    »Mein Vater ist mit dir zufrieden«, sagte er. »Kein Grund, unruhig zu sein. Er ist wirklich niemand, vor dem man sich fürchten muss.«
    »Wie kommt es, dass er von mir gehört hat?«, grübelte Gareth.
    Dagnarus zuckte die Achseln. »Wie kommt es, dass er von irgendetwas hört, was im Königreich passiert? Er hört zu.«
    Gareth dachte darüber nach. Es stimmte, dass König Tamaros über alles Wissenswerte Bescheid wusste, was an seinem Hof, im Königreich oder in der Welt geschah. Nur die Hüter der Zeit in ihrem Kloster auf dem Drachenberg und die alles sehenden Götter wussten angeblich mehr. Tatsächlich hatte Hauptmann Argot seinen Freunden von Shakurs Gefangennahme berichtet, und da er sich über Gareths Mut gefreut hatte, hatte er auch diese kleine Szene erwähnt. Die Freunde des Hauptmanns hatten die Geschichte weiter verbreitet, und einer der Höflinge hatte den Vorfall in der Absicht, sich beim König einzuschmeicheln, schließlich Seiner Majestät erzählt und dabei selbstverständlich angedeutet, dass der Prinz für Gareths Tapferkeit verantwortlich war.
    In der Nacht hatte es geschneit – die Bauern waren dankbar für schweren, nassen Schnee –, und der Morgen dämmerte wolkig und kalt. Ein grauer Tag draußen bedeutete noch trüberes Licht innerhalb der Schlossmauern, denn die Fenster waren schmal und lang gezogen, damit mögliche Angreifer sie nicht zum Eindringen benutzen konnten, und sie ließen selbst an den hellsten Tagen nicht viel Licht herein.
    Ein Diener ging vor den Jungen her und trug eine Fackel. Das Schloss war still, die dicken Mauern dämpften die Geräusche, und es waren noch nicht allzu viele von den Schlossbewohnern wach. Die Diener schliefen selbstverständlich nicht mehr, und hier und da huschte einer vorbei, aber lautloser als die Mäuse, die man immer umherhuschen hören konnte. Die wenigen Lords, denen Seine Majestät gestattete, ihm in seinem Schlafzimmer aufzuwarten, waren nun zu ihrem eigenen Frühstück gegangen. Die Königin und ihr Gefolge würden sich noch für Stunden nicht erheben.
    Der Prinz und der Junge kamen an leeren Rüstungen vorbei. Das Fackellicht warf die Schatten der Rüstungen an die Mauern und blitzte auf den Metallhelmen. Die Schatten bewegten sich mit der Flamme, und Gareth kam es so vor, als erschiene eine Armee aus Feuer und Dunkelheit aus den Mauern. Erschrocken zuckte er zusammen, als Dagnarus fröhlich lachte und Silwyth auf diese Schattenritter hinwies. Das Lachen des Prinzen schien hier so lästerlich, als hätte er im Tempel einen Witz gemacht.
    Das Fackellicht wurde vor ihnen hergetragen, und sobald es um eine Ecke verschwand, verschwanden auch die Schatten. Die ganze dunkle Armee verschwand. Die alten Rüstungen waren wieder nur alte Rüstungen – staubig und an einigen Stellen verrostet.
    Die beiden Jungen gingen an den Türen zu den Gemächern der Königin vorbei, die Gareth dank des Parfümgeruchs auch blind hätte finden können,

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