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Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit

Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit

Titel: Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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verrückt«, verteidigte Wolfram seinen Helden. »Er war wie du – er interessierte sich für die Leute. Und aus den Büchern erfuhr er viel über sie – über alle möglichen Leute: Menschen, Elfen und Orks. Danach hat er das, was er gelernt hat, gut gebrauchen können.«
    Kolost schien verblüfft. Er dachte einen Augenblick nach, dann meinte er: »Diese Bücher… was haben sie ihm erzählt?«
    Wolfram fuchtelte mit einem Kaninchenknochen herum. »Oh, so allerlei. Es gibt Bücher über Krieg, über Strategie und Taktik, Bücher über Pflanzen, die einem sagen, welche giftig sind und welche zum Heilen benutzt werden können, Bücher über die Geschichte. Weil Dunner so viel las, wusste er mehr als jeder andere Zwerg, und deshalb wählte man ihn aus, den Zwergenteil des Steins der Könige in Empfang zu nehmen. Er hat ihn mit nach Saumel gebracht. Leider …«
    Kolost unterbrach ihn. »Diese Bücher… kannst du sie lesen?«
    »Ja«, sagte Wolfram. »Alle Kinder von Dunner lernen lesen. Dunner hat es den ersten beigebracht, und die haben es weitergegeben.«
    »Erzähl mir mehr«, forderte Kolost. »Was ist aus Dunner geworden? Warum ist er Paladin geworden?«
    »Das weiß niemand vollkommen sicher«, erklärte Wolfram vorsichtig. »Es gibt Leute, die behaupten, dass er hoffte, die Veränderung würde sein verkrüppeltes Bein heilen, und er würde wieder reiten können.«
    »Diese Veränderung«, sagte Kolost neugierig, »ist das die Zeremonie, bei welcher der Wolf dem Paladin die magische Rüstung gibt? Erzähl mir davon.«
    »Das kann ich nicht«, sagte Wolfram. »Wir müssen schwören, darüber zu schweigen.«
    Das entsprach nicht ganz der Wahrheit, aber er hatte nicht vor, noch einmal an diesen glühenden, reißenden Schmerz zu denken.
    »Was ist also aus Dunner geworden?«, fragte Kolost.
    »Er wurde Paladin, und sein Bein war geheilt, aber er blieb dennoch ein Pferdeloser. Niemand weiß, warum. Er hatte in seinem Leben ein paar große Enttäuschungen erlebt. Es heißt, er hätte sich mit dem kleinen Prinzen Dagnarus angefreundet und sei entsetzt gewesen, als der Prinz sich dem Bösen zuwandte und Lord der Leere wurde. Dunner verließ Vinnengael und nahm den Stein der Könige mit ins Zwergenland. Er hoffte, dass der Stein den Zwergen helfen würde, stark zu werden, aber« – Wolfram zuckte mit den Schultern – »da er aus der Hand eines Menschen kam, traute unser Volk ihm nicht.«
    Kolost grunzte, runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf über die Dummheit der Zwerge.
    »Dunner hat in Saumel einen Schrein für den Stein gebaut«, fuhr Wolfram fort, »aber nur wenige Zwerge haben ihn je beachtet. Eines Tages fand Dunner ein paar Kinder, die mit dem heiligen Stein der Könige spielten – zumindest dachte er das. Er war zornig, bis sie ihm sagten, dass sie nicht mit dem Stein spielten. Sie betrachteten sich als seine Hüter. Dunner war darüber erfreut, und nun verließ er Saumel und kehrte nie mehr zurück. Es heißt, als die ersten von Dunners Kindern erwachsen wurden, haben sich jene unter ihnen, die Paladine geworden waren, auf die Suche nach ihm gemacht. Denkst du daran, selbst Paladin zu werden?«, fragte Wolfram neugierig.
    »Ich? Nein«, erwiderte Kolost entsetzt. »Nichts für ungut, und ich hoffe, es beleidigt dich nicht, aber um die Zwerge anführen zu können, muss ich ihr Vertrauen und ihre Loyalität gewinnen, und das könnte ich nicht, wenn ich Paladin wäre. Wie du schon sagtest,
Zwerge
trauen keinem Geschenk, das von einem Menschenkönig kam.«
    »Aber so war es nicht«, erklärte Wolfram. »Der Stein der Könige war ein Geschenk der Götter… äh, des Wolfs.«
    »Du weißt das, und ich weiß es ebenfalls«, sagte Kolost, und seine Augen glitzerten im Feuerlicht. »Der Wolf hat mir gesagt, dass ich den Stein finden und ihn zurückbringen muss. Selbst wenn ich kein Paladin werde, möchte ich doch, dass Zwergenpaladine mit mir reiten. Ich brauche ihre Kraft, ihre Weisheit …«
    »Paladine sind keine Krieger.« Wolfram fühlte sich verpflichtet, den Clanführer darauf hinzuweisen. »Sie dienen dem Frieden.«
    »Genau«, bestätigte Kolost. »Nach dem Krieg kommt Frieden. Ihr zwergischen Paladine werdet mir helfen, das zu behalten, was ich erobert habe.«
    Wolfram kratzte sich am Kopf, verblüfft über diesen bemerkenswerten Mann. Die meisten Zwerge schauten nie über den Sonnenuntergang des heutigen Tages hinaus, wie das Sprichwort sagte. Hier war einer, der über ein ganzes Leben von

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