Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit
starrte ihn an.
K'let war sehr zufrieden mit sich. Er setzte dazu an, Derl einen freundschaftlichen Schlag aufs Knie zu versetzen, dann hielt er sich jedoch zurück. Er würde vielleicht etwas zerbrechen. Er gab sich damit zufrieden, den alten Schamanen leicht vor die Brust zu stoßen.
»Du hast immer gesagt, dass die Götter der Taan mit uns sind, sogar in diesem fremden Land. Und du hast Recht. Ich war auf dem Weg, mich mit Tash-ket zu treffen, um den Stein abzuholen, als ich Shakur begegnet bin. Es scheint, Dagnarus hat herausgefunden, dass Tash-ket den Stein für mich gestohlen hat. Dagnarus war wütend, und er hat Shakur auf mich gehetzt.«
»Shakur!« Derl spuckte aus. »Hast du ihn in die Leere geschickt, wo er hingehört?«
»Shakur ist ein Sklave«, sagte K'let verächtlich. »Welche Ehre liegt darin, gegen einen Sklaven zu kämpfen? Es ist sein Herr, den ich suche.«
»Und du hast eine Möglichkeit gefunden?«
»Ja. Die Götter haben mir die Gelegenheit gegeben, Shakur dabei zu belauschen, wie er einem seiner menschlichen Speichellecker erzählte, dass Dagnarus eine Falle für die vier Steine gestellt hat. Noch während wir uns hier unterhalten, sind auserwählte Krieger jedes Volkes mit den Steinen auf dem Weg nach Alt-Vinnengael. Und dorthin wird sich auch Dagnarus begeben. Die Götter sind mit uns, Derl«, sagte K'let und nickte. »Die Götter sind mit uns.«
»Wir werden heute Abend L'K'kald und Lokmirr für ihren Schutz danken«, erklärte Derl und nickte. »Bist du sicher, dass dieser Stein Dagnarus so viel bedeutet, dass er kommen wird, um ihn sich zu nehmen?«
»Alles, was er in diesem Land getan hat, all das Blut unseres Volkes, welches er vergossen hat, galt den Steinen. Er wird kommen und sie sich holen.«
»Diese Steine müssen über sehr mächtige Magie verfügen«, überlegte Derl, und seine wässrigen Augen blitzten vor Gier. »Vielleicht war es ein Fehler, dass du den einen nicht genommen hast.«
»Bah!« K'let schnaubte. »Xkes-Magie. Wertlos. Der Dolch der Vrykyl jedoch – das ist Magie der Leere. Mit ihm kann ich eine ganze Armee von Kyl-sarnz schaffen. Wenn wir in unser Land zurückkehren, werden wir unbesiegbar sein. Niemand kann sich uns entgegenstellen.«
»Was machen wir jetzt? Wie lauten deine Befehle?«
»Du und die Stämme, ihr werdet hier bleiben und auf Nb'arsk und L'nkst und ihre Leute warten, die sich mit uns zusammentun wollen. Ich werde nach Alt-Vinnengael voraneilen. Wenn ich mit dem Dolch und meinen Sklaven zurückkehre, werden wir zu dem Loch in der Luft reisen und in unser Land zurückkehren.«
»Dein Sklave!« Derl rieb sich die welken Hände. »Ich weiß, wer das sein wird …«
K'let lachte dröhnend. »Dann wird Dagnarus zur Abwechslung einmal
mir
dienen. Die Ewigkeit wird nicht lange genug sein für meine Freude bei seinem Anblick, wenn er vor mir kniet.«
»Aber wer soll dein anderer Vrykyl sein?«, fragte Derl. Er senkte den Kopf. »Ich hoffe, dass du mir eines Tages diese Ehre erweisen wirst, aber ich spüre, dass ich dir lebendig immer noch mehr nützen werde …«
»Nicht du, mein Freund«, sagte K'let und legte Derl die Hand auf die Schulter. »Eines Tages, wie du sagst, aber nicht jetzt. Du musst uns zu den Göttern zurückführen, zum alten Weg.«
»Wer dann?«
K'let stand auf. Er ging zum Zelteingang und schlug die Klappe zurück. »Schickt nach R'b. Sagt ihm, er soll Essen, Wasser und seine Waffen mitbringen. Ich werde eine Reise unternehmen, und er wird mich begleiten. Wir gehen zur Geisterstadt.«
Dur-zor und die anderen Halbtaan waren begeistert, als der Bote eintraf und verkündete, dass K'let Rabe auserwählt hatte, ihn auf seiner geheimnisvollen Reise zur Geisterstadt zu begleiten. Dur-zor konnte ihre Freude kaum verbergen, als sie hörte, was K'let befohlen hatte, und die anderen Halbtaan johlten und riefen Rabes Namen. Der Lärm wurde so gewaltig, dass ein paar jüngere Taankrieger aus Dag-ruks Lager herüberkamen, um herauszufinden, was los war.
Dur-zor erzählte ihnen stolz, was geschehen war.
Die jungen Krieger sahen Rabe neidisch und bewundernd an. Einige berührten ihn sogar in der Hoffnung, dass sein Glück ansteckend war.
Rabe sagte die Worte, die seine Leute seiner Meinung nach von ihm hören wollten. Er sprach von der großen Ehre, die ihm zuteil wurde, dann ging er in sein Zelt, um alles zu packen, was er für die Reise brauchte.
Dur-zor folgte ihm. »Rabe, der Bote wird ungeduldig. Was ist denn los?« Beunruhigt
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