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Der Steinwandler pyramiden2

Der Steinwandler pyramiden2

Titel: Der Steinwandler pyramiden2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: douglass
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Frieden der Zuflucht im Jenseits.
    Avaldamon war unter den Soulenai, aber Boaz war auch von ihm nicht erreichbar.
    Er wendet sich ab und will mich nicht ansehen, Tirzah. Er weigert sich, von uns aufgenommen zu werden. Da stimmt doch etwas nicht. Er ist bei uns und doch nicht bei uns. Er weint wegen des Kindes. Was geht hier vor, Tirzah? Was?
    Und dann war Boaz da – aber so ohne jede Substanz. Er streckte die Hand aus, flehte, weinte.
    Ich schrie seinen Namen, aber er schien mich nicht hören zu können. Er war da, aber doch nicht da, unsere Macht konnte ihn nicht berühren.
    Tirzah, formten seine Lippen. Tirzah? Bist du da? Bist du da?
    Kannst du mich sehen?
    Er schluchzte mit gebrochenem Herzen, und ich konnte sehen, wie seine Lippen das Wort »Kind« formten.
    Ich war außer mir. Wieder hielt mich Zeldon fest, damit ich nicht auf die Idee käme, mich in die Zuflucht zu werfen.
    Tirzah? Oh Tirzah, ich brauche dich. Ich brauche dich so sehr. Da verlor ich das Bewußtsein.
    Dann wollte es Isphet nicht noch einmal versuchen. Es war zu viel für uns alle. Ich war krank, fast wahnsinnig, und sie steckte mich ins Bett.
    »Du wirst hier ruhen, bis das Kind auf die Welt kommt. Und du wirst mir gehorchen.«
    Älter, gesünder und Chad’zina – ich konnte mich ihr nicht widersetzen. Ich lag als Gefangene in meinem Bett, gefangen von dem kleinen Wesen in meinem Schoß. Ich lag da, eine Hand auf dem Bauch, spürte das Kind und fragte mich, was sich da in mir bewegte.
    Was ist mit dem Kind, Boaz? Was willst du mir sagen?
    Kiamet nahm seinen Posten als Wächter vor meiner Tür wieder auf, so wie er bei der Pyramide auf mich aufgepaßt hatte, und Holdat brachte mir Delikatessen, mit denen er mich zu locken versuchte. Er flößte mir Fruchtwein aus dem Froschkelch ein und ließ das Buch der Soulenai in bequemer Reichweite liegen. An den Abenden leistete er mir oft Gesellschaft, und wenn ich mich weigerte, aus dem Buch vorzulesen, saß er stumm da, legte es sich auf den Schoß und streichelte es sanft.
    Layla kam oft mit der Hündin vorbei, und Kiath mit Zhabroah. Sie und Layla saßen bei mir und spielten mit dem kleinen Jungen, lachten und meinten, bald hätte ich selbst ein Kind, mit dem ich spielen konnte.
    Ich versuchte zu lächeln, aber viel zu oft sah ich Isphet im Schatten der Tür stehen, wartend und beobachtend.
    Ich wußte, daß sie mir das Kind in dem Augenblick wegnehmen würde, in dem es geboren war. Es ersticken, es ertränken, es auf jeden Fall töten.
    … etwas mit dem Kind…er weint und quält sich…da ist etwas mit dem Kind… etwas stimmt nicht mit dem Kind… wir wissen nicht, was es ist…
    Zabrze kam an vielen Abenden. Offensichtlich hatte Isphet ihm nichts von ihren Befürchtungen erzählt, denn auch er lachte über meinen pyramidenhaften Leib und legte oft die Hand auf meinen Bauch, um die Bewegungen des Kindes zu fühlen.
    »So habe ich schon Boaz im Bauch meiner Mutter gefühlt.
    Ich schwöre, dieses kleine Kind tritt fester als er oder eines meiner Kinder. Es ist ein stämmiger Bursche!«

    Ashdod erholte sich gut. Aus einst von Stein bedecktem Land sproß Getreide, und der Boden erwies sich als fruchtbarer als seit Generationen.
    »Und auch die Menschen sind durch ihre Erlebnisse verändert worden, Tirzah«, sagte Zabrze eines Abends.
    Zhabroah krabbelte auf dem Boden zu seinen Füßen umher.
    »Zeldon und Orteas führen jetzt in Setkoth Kongregationen aus Elementisten an, und ihre Künste blühen überall… ermutigt von meiner großartigen Gemahlin.« Er lächelte Isphet an, und sie erwiderte das Lächeln. Ich wünschte, sie hätte mich mit so ungekünstelter Zuneigung angesehen.
    »Isphet nimmt viele unter ihre Fittiche – und schickt andere zur Kluft, damit sie dort bei den Weisen und Yaqob lernen.«
    Yaqob war in der Kluft geblieben. Seine Beine waren geheilt, aber er konnte nicht gut laufen, und er verabscheute es, den Frieden der Kluft zu verlassen.
    Zhabroah fing an zu quengeln, und Zabrze bückte sich und nahm ihn auf. »Ich bringe ihn zurück zu seiner Amme, Isphet. Du bleibst noch eine Weile hier. Aber bleib nicht zu lange.«
    Zabrze blinzelte Isphet zu, beugte sich über mich, um mir einen Kuß auf die Wange zu geben, und ging.
    »Ich habe heute mit den Soulenai gesprochen«, sagte Isphet, sobald sich die Tür geschlossen hatte.
    »Und?«
    »Es hat sich immer noch nichts geändert. Boaz wandert noch immer bei den Soulenai in der Zuflucht… und doch nicht unter ihnen. Sie können es

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