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Der Steinwandler pyramiden2

Der Steinwandler pyramiden2

Titel: Der Steinwandler pyramiden2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: douglass
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aber Unordnung und manchmal auch Zerstörung hinterlassen.
    Iraldur willigte ein, fünftausend Mann in Ashdod zurückzulassen, die bei der Wiederherstellung der Ordnung helfen sollten. Immer mehr Menschen kehrten aus Ländern wieder zurück, die sie aufgenommen hatten. Innerhalb weniger Tage hatte Zabrze seine Männer zu ihrer Unterstützung auf das ganze Land verteilt.
    Den Menschen selbst zu helfen, war schwieriger. Viele waren gestorben. Keiner vermochte zu sagen, wie viele es genau waren, aber auf die eine oder andere Weise hatte die Pyramide das Leben von Tausenden gefordert. Das Leben vor allem jener, die aus ihrer Gefangenschaft im Stein befreit worden waren, würde nie wieder dasselbe sein wie zuvor. Iraldurs Männer brachten große Mengen verirrter und verstörter Menschen zurück nach Setkoth.
    Isphet, Layla und ich verbrachten die meiste Zeit mit diesen Leuten, sprachen mit ihnen, erklärten, versuchten ihnen Hoffnung einzuflößen. Von uns allen hatte Layla den größten Erfolg. Sie konnte auf ihre eigenen Erfahrungen zurückgreifen und ihnen erklären, warum sie sich so verwirrt und unruhig fühlten. Die meisten litten unter Alpträumen, die sie ängstigten und bedrohten, und Layla pflegte ihre Hand zu nehmen und sie zu trösten, oft wortlos.
    Isphet war zupackender veranlagt, und manchmal war es genau das, was sie brauchten. Ich streifte nutzlos einen oder zwei Tage umher und wußte einfach nicht, wie ich Trost spenden sollte, aber dann fiel mir das Buch der Soulenai wieder ein.
    Ich las ihnen die Geschichten vor, die meiner Meinung nach helfen würden, und auch wenn viele der Geschichten kaum etwas mit ihren eigenen Erlebnissen zu tun hatten, setzten sich die Leute um mich herum, so nahe zu meinen Füßen, wie es nur ging, und hörten mit Frieden im Blick und leisem Lächeln zu. Sie hörten gern Geschichten über die Soulenai, und Holdat sagte mir eines Tages, daß viele von denen, denen ich vorgelesen hatte, ihre Abende an den Schilfbänken des Lhyl verbrachten und dem Lied der Frösche lauschten.
    Zabrze hatte den Königspalast von Setkoth bezogen, wie es sein gutes Recht war, und auch Isphet und ich zogen dort ein.
    Isphet als seine Gemahlin und jetzt Chad’zina, ich als Adlige, die sich diesen Rang verdient hatte, wir beide als Elementenmeisterinnen.
    Setkoth musterte uns mit nur leicht hochgezogenen Augenbrauen und beinahe ohne Einwand. Jeder hatte Familienmitglieder oder Freunde verloren; die Verluste von Chad Zabrze waren größer als bei den meisten, und niemand machte ihm einen Vorwurf daraus, daß er sich eine neue Frau genommen hatte. Isphets früheres Leben als Sklavin war allgemein bekannt… aber dieses Land hatte in letzter Zeit seltsamere Dinge erlebt als eine Sklavin, die ins Königshaus einheiratete.
    Was unsere Fähigkeiten als Elementenmeisterinnen anging, nun, auch sie wurden hingenommen. Es gab keine Magier mehr, und der Weg der Eins war zusammen mit ihnen verschwunden. Elementisten bewegten sich nun in aller Öffentlichkeit. Einige hatten uns aus der Kluft hierher begleitet, andere kamen zu uns nach Setkoth; eine Gruppe brachte Zhabroah seinem Vater zurück. Alte Bräuche kamen schnell wieder auf; die Magie der Elemente war nur verbannt gewesen, nicht ausgerottet.
    Während dieser ganzen Umtriebe kehrten meine Gedanken ständig zu Boaz zurück. Ich sorgte mich um das Kind – vielleicht hätte ich es ja wirklich abtreiben sollen, als Boaz gestorben war. Namenlose Träume störten meinen Schlaf – manchmal glaubte ich, von verzweifelten Stimmen gerufen zu werden, glaubte, mir flehentlich entgegengereckte Hände zu sehen, aber ich nahm an, daß das nur die Nachwirkung des Anblicks der Gesichter und Hände war, die sich an jenem schrecklichen Tag gegen das Glas der Pyramide gedrückt hatten.
    Aber hauptsächlich dachte ich an Boaz. Ich vermißte ihn schrecklich. Ich vermißte es nicht, den ganzen Tag für ihn da zu sein oder jede Tätigkeit mit ihm abzustimmen, ich vermißte die Gespräche, die Spannungen, die Liebe. Aber vor allem vermißte ich ihn als Freund, denn er war mein einziger wahrer Vertrauter gewesen, so wie ich seine Vertraute gewesen war.
    Es war grausam, daß es so hatte enden müssen.
    Drei Wochen nach unserer Ankunft in Setkoth kam Isphet in mein Gemach. Sie brachte Layla mit.
    »Heute abend werden wir es versuchen«, sagte sie, und ich ließ erleichtert die Schultern fallen. Ich hatte schon gedacht, der Augenblick würde niemals kommen. Ich hatte daran gedacht,

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