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Der Steinwandler pyramiden2

Der Steinwandler pyramiden2

Titel: Der Steinwandler pyramiden2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: douglass
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ziehe ich eine Viertelstunde Gefahr auf einer freien Straße dem Tod in einer überfüllten vor.«
    Ich sah besorgt zum Himmel hinauf, suchte den Stand der Sonne zu bestimmen. Aber der Rauch hing dicht und schwer in der Luft, und ich konnte nur einen hellen Fleck erkennen.
    Und so stolperten wir weiter. Isphet führte uns gut, nahm schmale Gassen und Wege, von deren Existenz ich nicht einmal etwas geahnt hatte. Gruppen anderer Sklaven begegneten uns, einige bewaffnet, die zu den Kämpfen eilten, andere, die wie wir vor den Flammen und den Kämpfen flohen.
    Ich fragte mich, was mittlerweile in der Pyramide vor sich ging.
    »Boaz!« flüsterte ich, als mir ein Gedanke kam. »Mit dem vielen Rauch am Himmel kann die Sonne doch gar nicht durchbrechen!«
    Boaz murmelte eine Erwiderung, sein Gesicht war grau und naß vor Schweiß, und Kiamet antwortete.
    »Der Wind bläst aus Nordosten, Tirzah. Die Pyramide wird frei stehen.«
    Isphet hielt unter einem Sonnensegel an. »Zieht Boaz das blaue Übergewand aus.« Ich wollte protestieren, aber ihr Blick brachte mich zum Schweigen. »Wir nähern uns dem Fluß. Dort sind zweifellos Hunderte von Sklaven. Ich kann nicht sagen, was sie tun werden, wenn sie Boaz erkennen.«
    Entsetzt, daß ich nicht selbst daran gedacht hatte, zog ich Boaz das blaue Gewand und die Schärpe aus, während Kiamet ihn stützte, dann knüllte ich alles zusammen und stopfte es in das Bündel, das Holdat unermüdlich vor sich hertrug. Boaz’ weißes Untergewand war verschmutzt mit Blut und Dreck, aber das war gut, denn das machte ihn nur noch unkenntlicher.
    »Kiamet, erlaube«, murmelte ich und griff nach dem Dolch in seinem Gürtel. Mit zwei schnellen Schnitten trennte ich Boaz’ Zöpfe ab und warf sie weg, dann wirbelte ich sein Haar durcheinander und rieb Staub von der Straße in sein Gesicht.
    »Schnell!« zischte Isphet, und wir setzten uns wieder in Bewegung.
    Ganz in der Nähe waren jetzt brennende Gebäude, und der Rauch war dicht und erstickend. Funken flogen durch die Luft, und meine Augen tränten.
    Hinter einer Ecke ertönten Rufe und Schreie und das Klirren von Stahl, und Isphet ließ uns erneut anhalten.
    »Ich weiß nicht, was wir tun sollen«, sagte sie. »Vor uns wird gekämpft…«
    Plötzlich stürmte ein halbes Dutzend Männer in unsere Gasse. Zwei waren Sklaven, die anderen trugen die Farben und Insignien der Armee des Chad. Einer trug kaum mehr als einen blauen Lendenschurz, der zerrissen und blutig war, und einen Goldreifen an seinem Schwertarm.
    »Zabrze!« schrie ich. »Oh, Zabrze! Hilf uns! Bitte!«
    »Tirzah?« Er stolperte heran, und ich sah, daß er an Brust und Armen mehrere Wunden davongetragen hatte. »Shetzah! Ist das Boaz?«
    »Ich hatte keinen guten Tag, Zabrze«, murmelte Boaz und war kaum in der Lage, den Kopf zu heben, um seinen Bruder anzusehen.
    »Verdammt, Kiamet!« knurrte Zabrze. »Wie konntest du zulassen…«
    »Keiner von uns hätte das verhindern können«, sagte Isphet und hielt Zabrze am Arm fest, als würde sie befürchten, er könnte Kiamet schlagen. Zabrze starrte sie an, dann riß er sich los.
    »Es war eine überstürzte Tat, die von lang geschürtem Haß ausgelöst wurde«, fuhr Isphet fort und blieb völlig ruhig angesichts Zabrzes Wut, »und eigentlich hätte er mit so etwas rechnen müssen. Aber was ist geschehen, Zabrze? Wir wissen nichts, nur daß es brennt und gekämpft wird.«
    Zabrze schaute sie wegen des vertraulichen Gebrauchs seines Namens böse an, aber er wußte, daß jetzt keine Zeit für Auseinandersetzungen war. »Der größte Teil der Armee steht treu zu Chad Nezzar, der völlig der Macht ergeben ist, die ihm die Magier versprochen haben, und der Macht der Eins durch die Pyramide.«
    Zabrze warf Boaz einen wütenden Blick zu, war aber zu besorgt um ihn, um fortzufahren. »Ein paar Einheiten stehen hinter mir, mehr nicht. Wir haben einen Angriff auf die Pyramide versucht, unterstützt von Azam und Yaqob und etwa zweitausend Sklaven, aber es war sinnlos. Wir sind nicht weiter als bis zum Tor des Pyramidenbezirkes gekommen, und wurden dann Straße um Straße zurückgeschlagen.«
    Er sah mich an. »Tirzah, wir müssen zum Fluß. Wir müssen von hier fliehen. Hier können wir nichts mehr tun. Wir müssen Boaz in Sicherheit bringen.«
    »Es muß gleich Mittag sein, Zabrze.«
    Er nickte gedankenverloren. »Ja. Ich helfe euch durchzukommen, aber… aber Neuf…«
    »Oh, ihr Götter, Zabrze!« rief ich. »Wo ist sie?«
    Seine Miene war

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