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Der Steinwandler pyramiden2

Der Steinwandler pyramiden2

Titel: Der Steinwandler pyramiden2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: douglass
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und der größte Teil der Menschen auf diesen Booten besteht aus Sklaven. Ich werde den Befehl übernehmen.«
    Er starrte Zabrze herausfordernd an.
    »Nein«, sagte Zabrze sehr leise, aber auch sehr gefährlich.
    »Das wirst du nicht, Yaqob. Du hast keine Erfahrung als Befehlshaber…«
    »Ich habe den Aufstand angeführt!« brüllte Yaqob.
    »Nein«, erwiderte Zabrze. »Das hast du nicht. Oh, du hast ihn geplant und viele Monate davon gesprochen, aber dein Aufstand ist nie über seine Planung hinausgekommen. Ich mußte durch Azam den Anstoß geben, den er brauchte, um in Schwung zu kommen. Du bist ein guter Mann, Yaqob, und ein tapferer Mann, aber du bist kein Anführer.«
    »Wie kannst du…«
    »Wie ich das sagen kann? Du bist zu aufbrausend, Yaqob, und du läßt deinen Verstand von Gefühlen übermannen. Sieh!«
    Zabrzes Finger stach in Boaz’ Richtung. »Dort liegt der Mann – der einzige Mann –, der uns vor der Pyramide retten kann, und du wolltest ihn in einem Aufwallen verletzten Stolzes ermorden! Jetzt springst du in diese Kammer, brüllst eine Frau an, die verängstigt und unsicher ist, und verlangst, daß sich alle deinem Wort beugen. Nein! Das lasse ich nicht zu!«
    Yaqob fuhr zu Azam herum. »Mein Freund…«
    Azam sah Zabrze an, dann Yaqob. »Es tut mir leid«, sagte er, »aber Zabrze ist…«
    »Und du, Isphet?« Yaqob brüllte es fast.
    Stille kehrte ein. Isphet musterte Zabrze lange Zeit, und er erwiderte den Blick. Zwischen ihnen geschah etwas, aber ich verstand nicht, was es war.
    »Zabrze hat einen kühlen Kopf«, sagte sie schließlich, »und er kann führen. Yaqob!« Sie nahm seinen Arm, als er die Faust ballte. »Yaqob, unsere Lage ist verzweifelt. Wir müssen jeden Vorteil nutzen, den wir haben. Nur Zabrze kann diese ungewöhnliche Streitmacht führen.«
    »Und ich kann das nicht?«
    »Nein«, sagte sie leise. »Ich glaube, du hättest damit Schwierigkeiten, Yaqob.«
    Yaqob starrte Isphet an, dann löste er sich von ihr und verließ den Raum so schnell, wie er ihn betreten hatte.
    »Verdammt«, murmelte Zabrze. »Ich wünschte, das wäre mir erspart geblieben.«
    »Es gab keine andere Wahl«, sagte Azam. »Davon abgesehen seid Ihr jetzt der Chad.«
    Zabrze blinzelte. Offensichtlich war ihm dieser Gedanke noch gar nicht gekommen. »Chad Nezzar…«
    »Chad Nezzar ist entweder tot oder rennt verrückt geworden im Steintempel der Pyramide herum«, sagte Isphet. »Er ist der Chad gar keines Landes mehr, er ist nur der Sklave von Nzame. Aber egal, wir brauchen ihn nicht. Du bist der Chad, Zabrze.« Ihr Mund verzog sich zu einem leisen Lächeln. »Aber du wirst mir vergeben, wenn ich mir die Artigkeiten und Ehrenbezeigungen für einen passenderen Moment aufhebe.«
    Zabrze lächelte sie an, dann wandte er sich seiner Gemahlin zu. »Neuf? Geht es dir gut? Du verstehst doch, warum wir nicht nach Setkoth zurückkönnen, oder?«
    Sie ließ zu, daß er sie in den Arm nahm. »Unsere Kinder…«, flüsterte sie.
    »Ich weiß, Neuf«, erwiderte er, und seine Stimme brach.
    »Aber es ist zu gefährlich, noch einmal an der Pyramide vorbei zu wollen – Nzame beherrscht jetzt alle südlichen Zugänge nach Setkoth, und den größten Teil von Ashdods Armee. Es gibt nichts, was wir tun könnten.«
    Isphet gelang es, für uns alle etwas zu essen aufzutreiben, während der Nachmittag sich seinem Ende näherte. Wir aßen nur wenig, da wir nicht sicher waren, bis die Boote gründlich durchsucht worden waren, welche Vorräte wir bei uns hatten.
    Aber als Kornfelder an uns vorbei glitten, sagte Zabrze, er glaube nicht, daß es zu schwer sein würde, etwas zu essen zu beschaffen, wenn wir Hunger litten.
    »Isphet, wie lange werden wir den Fluß befahren?« fragte er.
    »Ich weiß es nicht genau«, sagte sie, »aber ich erinnere mich, daß wir, nachdem wir das weite trockene Land durchquert hatten, am Lhyl an eine Stelle kamen, die zu einer Marschlandschaft wurde. Da gab es einen See…«
    »Ja«, sagte Zabrze. »Der Fluß mündet im Juit, einem See, etwa fünf Tagesreisen von hier entfernt. Und von dort geht es nach Südosten?«
    »Ja. Es wird eine lange Reise.«
    »Findest du denn den Weg dorthin? Wie alt bist du gewesen, als du nach Setkoth gereist bist?«
    Ihre Augen blitzten. »Ich finde den Weg, Zabrze. Ich war etwa einundzwanzig. Mein Mann und ich waren beide Glasmacher, und wir gingen nach Setkoth, um dort unser Handwerk auszuüben.«
    »Wie bist du denn dann in die Sklaverei geraten?« wollte ich

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