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Der Steinwandler pyramiden2

Der Steinwandler pyramiden2

Titel: Der Steinwandler pyramiden2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: douglass
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verwundet, eine Wunde im Leib…
    An dieser Stelle brach ich beinahe ab.
    … die sich vom Nabel bis zur Leiste erstreckte. Die Ärzte nähten sie, aber die Klinge hatte böse Geister mit sich geführt, und der König stöhnte laut und brannte vor Fieber.
    Als er sich dem Tode näherte, erschien der Mann, der sich um die Frösche am Fluß kümmerte, am Schloßtor und bat inständig darum, zu den Ärzten des Königs vorgelassen zu werden.
    »Ich habe ein gutes Mittel, ein Pulver«, sagte er. »Die Frösche haben mir davon erzählt.«
    »Oh ihr Götter«, flüsterte ich und stotterte in meiner Hast weiterzulesen.
    Die Diener des Königs waren nicht geneigt, einen so einfachen Mann zu den berühmten Ärzten vorzulassen, aber er ließ nicht locker, und schließlich stand der Froschhüter vor den Ärzten des Königs.
    »Was hast du da?« fragte der Älteste der Gruppe.
    »Pulver, das die Hitze und die bösen Geister aus dem Bauch des Königs vertreiben und ihn wieder gesund machen wird.«
    Der älteste der Ärzte lächelte verächtlich, aber ein jüngerer trat vor und sagte: »Wie kommt man an das Pulver, guter Mann?«
    »Im Fluß zwischen dem Schilf, wo das Wasser still und warm ruht, dort findet man manchmal dicken Schleim, von dem man bestenfalls sagen kann, daß er gräßlich riecht. Ich sammle diesen Schleim und trockne ihn, zermahle ihn und so entsteht dieses Pulver.«
    »Ich habe davon gehört«, sagte der junge Arzt und besprach sich mit den anderen. Sie waren sich unsicher, aber weil sie verzweifelt waren, entschieden sie sich für den Versuch.
    »Brecht seine Wunde auf«, rief der Froschhüter, als die Ärzte mit seinem Glas Pulver zum König eilen wollten, »und streut etwas davon hinein. Mischt auch etwas davon in eine Flüssigkeit und tröpfelt sie ihm in den Mund! Und…«
    »Und was?« wollte Holdat wissen.
    »Und dann waren die Ärzte zur Bettstatt des Königs geeilt, taten, wie der Froschhüter ihnen geheißen und retteten das Leben des Königs«, sagte ich. Dann verneigte ich mich und küßte den Einband des Buches. »Danke, danke.«
    Ich gab Holdat das Buch zurück, dann wandte ich mich an Kiamet. »Ist Azams kleines Boot noch hier?«
    »Ja…«
    »Worauf warten wir dann noch, Kiamet? Begleite mich zu den Schilfbänken.«

    Isphet wollte es nicht glauben. »Diese… Asche?«
    »In Wunde und Mund.«
    »Und auf wessen Rat?«
    »Auf Anraten eines Buches, Isphet. Ich zeige es dir später.«
    »Du kannst lesen, Mädchen?«
    Ich fauchte beinahe vor Ungeduld. »Das ist jetzt unwichtig, Isphet, denn Boaz stirbt!«
    »Was meinst du, Zabrze?« Isphet wandte sich an ihn.
    »Du sprichst von einem ganz bestimmten Buch, Tirzah?«
    Ich nickte, und er stimmte zögernd zu. »Laß sie es tun, Isphet.«
    »Bah!« Aber sie blieb an meiner Seite. »Und wie willst du vorgehen?«
    »Das ist ein Pulver, keine Asche. Und ich werde es in die Wunde streuen, es dann in deinen Betäubungstrank mischen und es ihm in den Mund träufeln.«
    Ich wickelte den Verband ab und zuckte zurück, als mich der Gestank traf. Es roch noch schlimmer als der Schlamm, den Holdat und ich eben gesammelt hatten.
    Boaz’ Haut hatte sich jetzt noch grün und gelb verfärbt. Sein Bauch war so geschwollen, daß er aussah, als sei er im fünften Monat schwanger, und die Haut war so gespannt und heiß, daß ich glaubte, sie würde beim geringsten Druck aufplatzen. Unter einer dicken schwarzen Kruste sickerte Eiter aus der Wunde.
    »Isphet, womit kann ich Schorf entfernen?«
    »Das mache ich, Mädchen. Puuh!« Und wir beide wichen vor dem fauligen Gestank zurück, der hervorströmte, als sie ihn entfernt hatte.
    Ich machte ein paar Schritte entfernt ein paar tiefe Atemzüge, dann trat ich vor und streute Pulver, bis die Wunde damit bedeckt war. Isphet trat mit Tüchern und einem frischen Verband an meine Seite, und, so schnell wir konnten, verbanden wir Boaz erneut.
    »Holdat?« rief ich leise, doch er wartete schon, mit dem Froschkelch in der Hand.
    Isphet musterte ihn nachdenklich. »Zeldon hat mir erzählt, daß du einen wunderschönen Kelch geschliffen hast, Mädchen. Ist er das?«
    Ich reichte ihn ihr und betrachtete ihr Gesicht, als sie die Frösche flüstern hörte. »Oh, Tirzah. Er ist wunderbar!«
    Und sie hielt den Froschkelch, während ich etwas von den betäubenden Kräutern hineinschüttete und dann langsam ein paar Prisen von dem Pulver hinzufügte. Ich war mir nicht sicher, wieviel ich hinzufügen mußte – und diese Ärzte sollten verflucht

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