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Der Steinwandler pyramiden2

Der Steinwandler pyramiden2

Titel: Der Steinwandler pyramiden2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: douglass
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sagte Solvadale. »Ihr seid die einzigen, von denen wir wissen. Elementenmeister werden geboren, nicht gemacht, und zwar als Nachfahren der Soulenai.«
    »Du meinst, wir alle tragen das Erbe der Soulenai in uns?« fragte Isphet.
    »Ja. Du hast deines von deinem Vater. Eldonor hat einige Jahre bei uns gelernt. Wir haben eine Zeitlang gedacht, er würde zum Elementenmeister, aber wir hatten uns geirrt. In dir wie in deinen drei Gefährten ist der Einfluß der Soulenai stark. Wir wissen nicht, warum er in der einen Generation zum Vorschein tritt und in der anderen nicht.«
    »Vielleicht geschieht das auf Geheiß der Soulenai selbst«, meinte Caerfom. »Selbst Avaldamon konnte sich nicht sicher sein, daß das Kind, das er zeugen wollte, dieses Erbe in sich trug. Aber er hätte den Soulenai vertrauen sollen.«
    »Wir alle haben im Verlauf der letzten Monate mit den Soulenai gesprochen«, sagte ich, »aber keiner von ihnen hat uns etwas davon gesagt.«
    »Es konnte noch nicht gesagt werden, Tirzah«, erwiderte Gardar streng. »Heute habt ihr es als hart empfunden. Wie hättet ihr es in der Nähe der Pyramide ertragen können? Wie hätte die Pyramide es wohl aufgenommen?«
    Die Pyramide. Ich senkte den Blick.
    »Es ist genug«, sagte Solvadale. »Wir haben euch ermüdet.
    Kommt morgen nach dem Mittagsmahl wieder, dann werden wir mit eurer Ausbildung anfangen. Wir mögen zwar keine Elementenmeister sein, aber wir haben die Fähigkeit, welche aus euch zu machen.«
    »Ja«, sagte Boaz und stand auf. »Gut. Ich muß das Lied der Frösche lernen. Ich muß das verstehen.«
    »Das Lied der Frösche?« fragte Caerfom. »Das ist uns nicht bekannt. Warum ist das wichtig?«
    Boaz und ich konnten sie nur anstarren.

10

    Wir saßen in der Kühle des Abends am grünen Wasser auf dem Grund der Felsenkluft: Boaz, Yaqob, Isphet und ich.
    Zabrze beriet sich mit Naldi darüber, wie die zurückkehrenden Boten sicher zu den Bergen und zur Kluft finden konnten; Zabrze hoffte, daß er in den nächsten Wochen Nachricht von den Nachbarländern erhalten würde, insbesondere von Prinz Iraldur von Darsis – Nachrichten, die Hilfe gegen Nzame versprachen.
    »Was bedeutet denn dieses Lied der Frösche, Boaz?« fragte Yaqob.
    Ich hatte Isphet bereits ein wenig über die Geschichte und das Lied berichtet, aber jetzt erzählten Boaz und ich die ganze Geschichte vom Lied der Frösche, erklärten den Kelch und welchen Einfluß die Frösche auf Boaz’ Leben und für unsere Beziehung gehabt hatten.
    »Die Soulenai haben Tirzah gesagt, daß ich mich dem Lied der Frösche öffnen müsse, ihr Lied lernen, dem Weg folgen muß, den es mir zeigt. Ich hatte gedacht, daß nach meiner Ankunft… daß die Weisen…«
    »Aber hier gibt es keine Frösche«, sagte Isphet. »Kein Lied, dem man zuhören könnte.«
    »Nicht ganz«, erwiderte ich. »Wir haben den Froschkelch, das Lied hallt darin wieder. Und wir haben Fetizza.«
    Wir alle sahen das Froschweibchen an. Sie saß am Wasserrand, anscheinend döste sie vor sich hin. Es schien so, als habe sie am vergangenen Tag ihre Größe verdoppelt und sei noch häßlicher geworden.
    »Fetizza hat seit ihrer Erschaffung nichts anderes getan als gefressen«, sagte Boaz. »Und seht sie euch jetzt an. Wenn sie sich in den nächsten paar Minuten nicht bewegt, dann bin ich überzeugt, daß sie zu einem Teil des Felsens geworden ist.«
    Als hätte Fetizza ihn gehört, blinzelte sie langsam und rülpste.
    »Hast du gewußt, was aus dem Kelch kommen würde, als du den Zauber geschaffen hast, der uns herführte?« fragte ich Boaz.
    »Nein. Ich weiß auch nicht, was ich da eigentlich gemacht habe – und das gleiche gilt für die Steinlocke, die ich verwandelt habe, Tirzah.«
    Fetizza stieß erneut auf, so stark, daß ihr ganzer Körper erschüttert wurde.
    »Dann müssen wir den Weisen vertrauen«, sagte Isphet fest und wollte aufstehen.
    Fetizza stieß wieder auf, diesmal so stark, als ob sie würgen müßte, dann noch einmal, und dann fiel sie beinahe um, weil sie so stark gebeutelt wurde.
    Ein kleiner bernsteinfarbener Frosch krabbelte aus ihrem Maul, balancierte unsicher auf einem Tropfen Spucke auf ihrer Unterlippe und ließ sich dann ins Wasser fallen.
    Isphet setzte sich wieder und schaute Fetizza ungläubig an.
    Fetizza würgte wieder, rollte mit den Augen und ein weiterer Bernsteinfrosch erschien.
    »Kus!« fluchte Yaqob leise.
    Fetizza ›gebar‹ noch drei weitere Frösche, machte es sich wieder auf dem Felsen bequem und

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