Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Steinwandler pyramiden2

Der Steinwandler pyramiden2

Titel: Der Steinwandler pyramiden2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: douglass
Vom Netzwerk:
die Befreiten planschten, konnte ich beinahe spüren, wie ein paar ihrer Ängste vom Wasser fortgespült wurden.
    Ich wünschte mir, das Wasser hätte genauso viel gegen meine Ängste tun können wie gegen ihre. Nzame hatte sich mir nicht mehr in meinen Träumen genähert, aber ich ging davon aus, daß er nur auf den richtigen Augenblick wartete.
    Boaz war sehr still. Er schlief so ungestört wie ich, aber er war immer öfter tief in seine Gedanken versunken.
    Am sechsten Tag nach Fetizzas Wiederauftauchen lernten wir Iraldur von Darsis kennen.
    Die Spitze der Kolonne war plötzlich in helle Aufregung geraten, und ich sah etwas genauer hin.
    »Boaz, schau! Da vorn sind Männer.«
    Zabrze ritt nach vorn, einem von zwei schwarzen Hengsten gezogenen Streitwagen entgegen, der von einer Gruppe von sechs Reitern begleitet wurde. Selbst aus dieser Entfernung konnte ich das Funkeln von Brustpanzern unter Seidentüchern sehen sowie die bösartige Krümmung blankgezogener Säbel.
    Der Mann in dem Streitwagen war schwerer bewaffnet als seine Soldaten.
    Als Zabrze sie anrief, gab der Mann im Wagen seinen Reitern ein Signal, daß sie ihre Pferde zügeln und ihre Waffen wegstecken ließ. Dann beugte er sich vor, um Zabrzes Hand zu ergreifen.
    »Iraldur«, sagte Boaz. »Komm, Tirzah.«
    Iraldur war etwa in Zabrzes Alter, ein wild aussehender Mann mit schmalen Augen und einer großen Vertrautheit mit seinen Waffen und seinem Streitwagen. Er schien schrecklich wütend zu sein.
    »Zwei Tagesmärsche westlich bewegt sich ein Heer aus Steinmännern, Zabrze. Ihr habt diese Pestilenz in Eurem Reich beherbergt, sie mit Nahrung versehen, und jetzt bittet Ihr mich um Hilfe, sie loszuwerden?«
    »Und ich danke Euch für Eure Hilfe«, sagte Zabrze ruhig.
    »Denn Ihr seid gekommen.«
    »Ich bin nur aus einem einzigen Grund hier, Zabrze. Dieses bösartige Wesen frißt auch meine Leute und mein Land! Ist Euch klar, daß wir hier auf etwas stehen, das einst fruchtbares Darsisland war? Kornfelder haben dieses Jahr nur Steine hervorgebracht, und dafür habe ich Euch zu danken!«
    »Ich bin nicht verantwortlich…«
    »Ihr seid der Chad, Zabrze, denn wie ich gehört habe, ist Nezzar völlig im Wahnsinn versunken, und als Chad seid Ihr für jedes Stück Scheiße verantwortlich, das jeder Eurer Untertanen hervorbringt.« Er spuckte auf den Boden. »Und dieses besondere Stück Scheiße habt Ihr allein zu verantworten!«
    Iraldur entdeckte uns. »Ah! Magier Boaz! Seid Ihr gekommen, um zu erklären, was die Magier auf mein Land losgelassen haben? Seid Ihr gekommen, um weinenden Müttern zu erklären, warum ihre Männer zu Stein geworden sind und ihre Kinder verschleppt wurden, um den Hunger dieses…«
    Dann entdeckte Iraldur Fetizza in Boaz’ Armen, und sein Mund blieb offen stehen.
    »Vieles von dem, was zerstört wurde, kann wiederhergestellt werden«, sagte Boaz. Er setzte Fetizza am Boden ab. Sie fand eine passende Spalte und quetschte sich glücklich hinein, gab einen Laut von sich, von dem ich hoffte, daß es ein zufriedenes Seufzen war.
    »Ich muß im Namen der Magier die Verantwortung für das übernehmen, was geschehen ist«, fuhr Boaz fort, als Iraldur endlich seinen Blick von dem Frosch losriß. »Ich allein trage die Verantwortung für das, was geschehen ist. Die Gier der Magier nach Unendlichkeit und Unsterblichkeit hat Böses entfesselt, aber mit Eurer Hilfe und der Hilfe von Zabrze hoffe ich, es wieder in Ordnung bringen zu können. Bringt mich zur Pyramide, Iraldur, und ich werde Euer Land und Euer Volk für Euch zurückgewinnen.«
    Iraldur wollte gerade etwas darauf erwidern, als er das Glitzern des Wassers entdeckte, das um Fetizza hervorsickerte, und das Froschweibchen quakte und grinste ihn an.
    Iraldur führte uns in sein Lager, eine Stunde Marsch entfernt.
    Er hatte es auf dem Felsen aufgeschlagen, wie er erklärte, weil er Angst vor dem hatte, was möglicherweise geschehen würde, wenn er nahe an der Grenze gelagert und Nzame entschieden hätte, sein Einflußgebiet auszuweiten.
    »Im Nu wären wir alle in Stein verwandelt gewesen«, sagte er, als er uns in ein kostbar ausgestattetes Zelt führte. »Und ich bin noch nicht für den lebenden Tod bereit.«
    Isphet und ich begleiteten unsere Männer hinein. Iraldur war überrascht gewesen, daß Boaz sich eine Frau genommen hatte – ich glaube, daß das Boaz ihm tatsächlich etwas sympathischer machte –, aber er war überrascht und traurig, daß Neuf tot war.
    »Ich will Euch nicht

Weitere Kostenlose Bücher