Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Steinwandler pyramiden2

Der Steinwandler pyramiden2

Titel: Der Steinwandler pyramiden2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: douglass
Vom Netzwerk:
beleidigen, Hohe Dame Isphet«, sagte er, »aber ich habe Neuf seit meiner Jugend gekannt, und sie war mir eine Freundin.«
    Isphet neigte anmutig den Kopf. Zweifellos würde sie auch in Zukunft noch mehr solcher Überraschungen auslösen.
    Iraldur wartete, bis wir es uns bequem gemacht hatten, dann wandte er sich wieder Zabrze zu. »Erklärt es mir.«
    Zabrze zeigte auf uns. »In diesem Zelt sind vier, die Geschichten zu erzählen haben, und es ist am besten, wenn Ihr sie alle hört. Ihr sagt, das Heer der Steinmänner steht zwei Tagesmärsche entfernt im Westen?«
    Iraldur nickte.
    »Dann habt Ihr ja heute Abend Zeit, zuzuhören. Nein, wartet.
    Wie groß ist Eure Streitmacht?«
    »Sechstausend Mann. Und genauso viele Pferde.«
    »Dann werden wir die Steinmänner ohne große Mühen besiegen, und ich glaube, es wird Euch überraschen, was wir mit ihnen machen werden. Geduld. Diese Geschichten sind wichtig.«
    Iraldur starrte Zabrze an, dann nickte er knapp. »Also gut.«
    Er winkte einen Diener herbei, und man servierte uns gekühlten Fruchtsaft mit etwas, das sich in meinem Kopf kurz alles drehen ließ, dann aber allem schärfere Konturen verlieh.
    »Boaz?« bat Zabrze leise. »Willst du anfangen?«
    Iraldur hörte sich wortlos zuerst Boaz’ und dann Isphets, meine und schließlich Zabrzes Geschichte an. Der Prinz winkte gelegentlich den Diener herbei, um unsere Gläser nachzufüllen, und er unterbrach uns nur, um etwas klarzustellen oder, als ich sprach, mich zu fragen, ob er den Froschkelch und das Buch der Soulenai sehen dürfe.
    Ich ließ Holdat diese Bitte ausrichten. Er trat in dem Augenblick ein, in dem Zabrze seine Geschichte beendete, und gab mir Buch und Kelch. Ich reichte sie Iraldur.
    »Ihr erzählt eine erstaunliche Geschichte«, sagte er, dann sah er mich und dann Isphet an. »Sklaven werden zu Elementenmeistern und dann die Frauen von Prinzen und Chads.«
    Isphet streckte die Arme aus. »Dann legt uns wieder in Ketten, Iraldur, wenn Ihr meint, wir würden es verdienen.«
    »Ich kritisiere nicht, Isphet«, sagte Iraldur. »Im Laufe der Jahre habe ich von vielen Philosophen die Ansicht gehört, daß Sklaven die einzigen in einer Gesellschaft sind, die wirklich von echtem Adel sind. Vielleicht habe ich heute die Wahrheit dieser Theorie begriffen.«
    Isphet verzog bitter die Lippen. »Ich bezweifle, daß diese Philosophen jemals selbst Sklaven waren, Iraldur. Ich habe noch keinen Sklaven kennengelernt, der das Edle seiner Existenz genießt.«
    »Gebt mir mein Volk zurück«, sagte Iraldur sehr leise, »und ich werde höchstselbst Eure Füße ölen und küssen.«
    »Werdet Ihr uns helfen, Iraldur?« fragte Zabrze. »Uns bleiben noch zwei Tage, bevor uns dieses verfluchte Steinheer erreicht. Ich kann es nicht allein schaffen. Werdet Ihr uns helfen?«
    »Ja.« Iraldur schloß das Buch der Soulenai. »Ja, das werde ich.«

    Ich glaubte, in dieser Nacht ruhig schlafen zu können, aber das war ein Irrtum.
    Nzame erschien mir wiederum in der Gestalt des ansehnlichen schwarzäugigen Mannes, und wiederum auf den Sommerwiesen von Viland.
    »Steinmänner sind nur ein Bruchteil der Macht, die mir zur Verfügung steht, dummes Ding. Ich schicke zehntausend gegen euch, aber ich kann genauso leicht zehntausend weitere erschaffen, und dann noch zehntausend, die ihnen folgen.
    Kannst du so viele besiegen? Willst du dein Leben damit verbringen, so vielen die Hand aufzulegen? Kannst du eine solche Herausforderung überleben?«
    Ich glaubte, wenn ich ihn nicht beachtete, mich abwandte, er des Spiels müde würde.
    Aber meine Beine waren bis zu meinen Hüften zu Stein geworden, und mir wurde klar, daß ich alt werden und sterben würde, bevor Nzame dieses Spiel leid würde.
    »Ich weiß, was Boaz vorhat, Tirzah. Weißt du es auch? Weißt du es?«
    Ich konnte nicht anders. Ich schaute auf.
    »Er glaubt, er könnte mich mit seiner Macht umschlingen und mich in die Unendlichkeit zerren. Seine Macht? Ha!«
    Nzames Gelächter klang gehässig und laut, dann verstummte es so plötzlich, wie es begonnen hatte.
    »Aber selbst wenn er Erfolg haben sollte, Tirzah. Selbst wenn er Erfolg haben sollte. Da würden wir sein, zusammen gefangen in der Unendlichkeit. Stell es dir vor. Dein Geliebter und ich, gefangen in unserer eigenen Unendlichkeit. Er würde nicht deine süße Umarmung spüren, sondern meine. Für alle Ewigkeit, Tirzah. Kein Entkommen. Meine Umarmung.«
    »Nein!«
    »Doch! Tirzah, denk nach. Wenn er zu mir kommt, wird er

Weitere Kostenlose Bücher