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Der Steinwandler pyramiden2

Der Steinwandler pyramiden2

Titel: Der Steinwandler pyramiden2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: douglass
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der Kluft zurückbleibe. Und dann… nun, dann ist so viel geschehen…«
    »Tirzah, ich weiß nicht, ob er recht hat oder nicht. Ich weiß es einfach nicht. Aber um ganz sicher zu gehen, wäre es besser, du würdest…«
    »Nein!«
    »Tirzah, hör mir zu. Wenn er recht hat… willst du Nzame wirklich in dir heranwachsen lassen? Ihm einen richtigen Körper geben? Befreie dich von diesem Kind, Tirzah. Du mußt.«
    »Es ist alles, was ich von dir dann noch haben werde«, flüsterte ich. »Alles. Zwing mich nicht dazu. Bitte…«
    »Oh ihr Götter, Geliebte. Glaubst du denn, ich will, daß du das Kind wegmachst?« Er legte die Hand auf meinen Leib, fühlte nach dem Leben in mir. »Ein Kind ist das größte Geschenk, das du mir geben könntest, aber ich kann dich nicht auf diese Weise einer Gefahr aussetzen. Genauso wenig könnte ich mein Kind dem Grauen aussetzen, das Zabrzes Kinder erlitten haben.«
    »Boaz… zwing mich nicht dazu… bitte…«
    Er sagte nichts, sondern nahm mich in die Arme.
    »Bitte…«

21

    Am nächsten Morgen waren wir sehr schweigsam. Was sagt man zu jemandem, den man liebt und an diesem Tag verlieren wird? Da ist kein Abschied möglich.
    Alle waren sehr verhalten, als hätte sich unsere Stimmung über ganz Setkoth ausgebreitet. Zabrze hatte ein paar Flußschiffe aufgetrieben, und Boaz und ich bestiegen das erste zusammen mit Zabrze, Isphet, Iraldur und einer Abteilung Soldaten. Weitere Soldaten bestiegen die Schiffe hinter uns.
    Aber ich konnte mir nicht vorstellen, daß uns die Soldaten an diesem Tag von großem Nutzen sein würden.
    Layla blieb zurück, Kiamet und Holdat auch. Ich ließ den Froschkelch und das Buch der Soulenai bei ihnen. Wozu nutzten sie mir jetzt noch? Welchen Trost konnten sie mir spenden? Sie würden nur noch eine bittere Erinnerung an den Mann sein, den ich verloren hatte.
    Die Ruder tauchten in den Fluß ein, die Frösche sangen, und ich glaube, in diesem Augenblick haßte ich die ganze Welt.
    Isphet trat zu mir, um mit mir zu sprechen, aber ich schüttelte ihre Hand ab und ging zum Bug. Mir blieben noch vier oder fünf Stunden. Vier oder fünf.
    Boaz kam, und wir standen stumm da und schauten vor uns auf das Wasser.
    »Weißt du«, sagte er leise, »daß ich dich von dem Moment an geliebt habe, in dem du in Setkoth diese Glasfrösche geschliffen hast?«
    Ich schwieg weiterhin, verbittert. Der Wind wehte mir das Haar in die Augen, und ich riß es mit einer scharfen Bewegung hinter das Ohr.
    »Wir saßen da, an den gegenüberliegenden Seiten des Tisches, das Glas verband uns, spann Fäden der Liebe. Ich frage mich, was es wohl bei der Berührung unserer Hände dachte, meine Geliebte.«
    Ich biß mir auf die Lippen, fest entschlossen, ihn nicht anzusehen.
    Er seufzte. »Tirzah, ich wünschte, es hätte anders für dich und mich ausgehen können. Ich wünschte, wir hätten uns als Wasserträger und als Wäscherin kennengelernt, dann wäre nichts zwischen uns getreten.«
    Ein verirrter Juitvogel nistete im Schilf, und ich fragte mich, wie er da hinkam. Hatte sich Fetizzas Einfluß so weit ausgedehnt, daß der See befreit war? Oder wartete der Vogel hier darauf, daß Fetizzas Magie See und Marschland befreite?
    »Wir hätten am Flußufer beim Frühlingsfest tanzen und eine trunkene Nacht im Schilf verbringen können.«
    Wider Willen mußte ich lächeln und verkniff es mir sofort wieder.
    »Ich hätte deinen Vater um deine Hand gebeten, und er hätte sich zurückgelehnt und so getan, als müßte er darüber nachdenken. Aber er hätte eingewilligt, denn Wasserträger sind immer ein guter Fang für junge Wäscherinnen.«
    Er sollte verdammt sein. Er sollte verdammt sein!
    »Und wir hätten zur Sommersonnenwende geheiratet, und du hättest über die Zahl der Kinder gemurrt, die ich dir geschenkt hätte und über die du auf dem Weg zum Waschtrog dauernd gestolpert wärst.«
    Er holte tief und zittrig Luft. »Aber das alles ist uns versagt geblieben, Tirzah. Wir waren Magier und Sklavin, und so verbrachte ich Monate damit, scheußlich zu dir zu sein, und dann habe ich dir noch mehr Qualen bereitet, als ein Mensch ertragen kann.«
    »Boaz…«
    »Und jetzt werde ich dir noch mehr Qualen bereiten. Tirzah, kannst du mir all das verzeihen, was ich dir angetan habe und jetzt antun werde?«
    »Hör auf damit! Boaz, du und ich hätten ein noch lausigeres Paar Wasserträger und Wäscherin abgegeben als Magier und Sklavin. Ich will jetzt nicht reden. Bitte. Wir werden diese letzten

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