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Der Steinwandler pyramiden2

Der Steinwandler pyramiden2

Titel: Der Steinwandler pyramiden2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: douglass
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unseren Händen und der Boden unter unseren Füßen verwandelten sich in Stein. Die Vögel am Himmel fielen herunter und zerbrachen. Selbst die Luft schien schwerer geworden zu sein.
    Aber das Schlimmste war die Stille. Setkoth war immer laut gewesen, geschäftig, aber jetzt herrschte nur noch die Stille des Todes.«
    Sie hielt inne, und ich sah, wie Zabrze sie fester umfing. Die ganze Liebe, die er für die anderen sechs empfunden hatte, konzentrierte sich jetzt auf Layla. Und für den Moment war das auch gut so.
    »Wir flohen ins Haus. Niemand wußte, was zu tun war. Viele der Diener – ich glaube, die meisten Bewohner von Setkoth – waren noch am Leben, aber sie waren in Panik geraten. Wer kann es ihnen verdenken? Sie flohen…«
    »Ich werde ihnen die Haut vom Körper peitschen…«
    »Zabrze«, sagte Isphet sanft. »Hier gibt es keine Schuld, sondern nur Furcht und den sich ausbreitenden Stein. Sei jetzt still.«
    Er schaute sie finster an, beruhigte sich aber wieder.
    »Imran und ich…«
    Imran war Zabrzes ältester Sohn gewesen.
    »… brachten die anderen in den Empfangssaal, wo…«
    Ihre Stimme geriet ins Stocken, aber sie holte tief Luft und führt fort. »Wo ihr uns gefunden habt. Wir warteten. Wir wußten nicht, was wir tun sollten. Oh Vater! Wir hätten mit den anderen fliehen sollen! Wir hätten…«
    »Nur ruhig, Liebes!« murmelte Zabrze, streichelte Layla übers Haar und küßte sie auf die Wange. »Isphet hat recht. In diesem Alptraum gibt es keine Schuldigen. Nicht einen.«
    Sie zitterte, dann hob sie erneut an. »Wir saßen stundenlang da, wußten nicht, was wir tun sollten. Es war keiner mehr da.
    Wir dachten, du würdest…«
    Sie verstummte, aber wir alle wußten, was sie hatte sagen wollen. Wir dachten, du würdest kommen. Dort hatten sie gesessen. Sieben verängstigte, schöne Kinder, die auf ihren Vater und ihre Mutter warteten.
    »Draußen erklangen Schritte. Wir wußten nicht, ob wir davonlaufen und uns verstecken oder dort bleiben sollten, wo wir waren. Aber wir waren die Kinder von Zabrze und Neuf« – und sie hob den Kopf – »und so blieben wir dort, um den zu empfangen, wer auch immer dort kam.«
    Zabrze verbarg das Gesicht in ihrem Haar; mir liefen Tränen die Wangen hinunter.
    »Es waren… Männer aus Stein. Oh Vater! Sie stöhnten und schlugen mit den Armen um sich, und wir schrien vor Angst und wollten weglaufen, aber es war zu spät, viel zu spät. Wir konnten nirgendwo mehr hin, uns nirgendwo verstecken.«
    Sie schluckte und sammelte ihre Gedanken. »Dann trat Chad Nezzar ein. Im ersten Augenblick war ich erleichtert. Hilfe war da! Aber es war nicht der Chad Nezzar, den wir kannten. Er war dunkel und grotesk, und er sagte viele dunkle und groteske Dinge. Er sagte, wir würden sterben und doch nicht sterben. Er sagte, wir würden Nzame dienen, und er würde uns Vater und Mutter und Geliebter sein.«
    Ihre Worte kamen jetzt immer schneller.
    »Er rannte auf uns zu, wirbelte mit den Armen umher und schrie, und wir schrien, und dann überwältigte mich ein Schmerz, wie ich ihn mir nie hätte vorstellen können. Es kam mir vor, als würde ich brennen, und seltsamerweise konnte ich auch die Schmerzen meiner Brüder und Schwestern fühlen, und es war alles zu viel, aber ich konnte mich nicht davon lösen. Ich wollte sterben, konnte es aber nicht. Und dann fühlte ich, wie dieses… dieses Ding, dieser Dämon sich in die Seelen meiner Brüder und Schwestern krallte und an ihnen zerrte und sie zerstückelte und veränderte, bis sie nur noch für den Tod lebten, nur noch lebten, um Tod zu bringen, und, oh ihr Götter, ich konnte ihnen nicht entkommen, ich war mit ihnen gefangen, und jede Minute erschien wie eine Ewigkeit, und ich verbrachte tausend Leben mit den verdorbenen toten Seelen meiner Brüder und Schwestern, bis du… du…«
    Sie schluchzte, und Zabrze hielt sie fest in seinen Armen und wiegte sie hin und her und sagte ihr, wie sehr er sie liebe.
    Ich begriff, warum Nzame sie am Leben gelassen hatte, und warum er den Hund am Leben gelassen hatte, damit er sie finden konnte. Er hatte gewollt, daß Zabrze vom Leid seiner Kinder erfuhr. Den ganzen Schrecken. Es reichte nicht, daß sie einfach starben.
    Wir saßen stumm dabei und trauerten mit ihnen und um sie, bis Layla und Zabrze sich aufsetzten und ihre Tränen trockneten.
    Dann erschien Holdat mit dem Abendessen, und dieser Hauch von Alltag tat uns besser als ein einziges Wort oder ein mitfühlender Blick, und ich fand,

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