Der Stolz der Flotte
war.
Nachdenklich sagte Gillmor: »Die
Frog
s
wollen also Malta nehmen, eh? Und dann immer so weiter, und kein britisches Schiff ist da, um ihnen Widerstand zu leisten!«
»Ohne Hilfe können wir nichts machen«, hatte Inch noch gesagt.
Es war, als hätte er seine Gedanken laut ausgesprochen. Aber Bolitho erwiderte: »Ich habe immer gesagt: das Kastell ist Djafou. Fällt es, dann ist die Bucht für keinen sicher – weder für Franzosen, noch für Piraten, oder, was das anlangt, für uns. Wir müssen es zerstören, es so zerschlagen, daß es Monate, vielleicht ein Jahr dauert, es wieder aufzubauen. In dieser Zeit können wir in ausreichender Stärke wieder in diese Gewässer zurückkommen und den Franzosen da schlagen, wo es ihm am wehesten tut. Zur See!« Seine Worte bewirkten, daß ihr Pessimismus wich und schließlich in erregte Spannung umschlug.
Gillmor hatte etwas abgebremst. »Darüber müßten Sie doch wohl mit Sir Lucius Broughton sprechen?«
Darauf hatte Bolitho in die Bucht gedeutet, wo die Wellen im auffrischenden Wind bereits weiße Kappen bekamen. »Erst müssen wir den Schlag gegen jene führen, die diese Festung für ihre eigenen niederträchtigen Zwecke so nötig brauchen. Der Wind hält sich vielleicht, und wenn ja, ist das ein unerwarteter Vorteil für uns, den wir ausnutzen müssen.«
Das war erst vor einer Stunde gewesen. Jetzt war es Zeit zum Handeln, sonst würde die
Hekl
a
echte Schwierigkeiten bekommen, sich am Kastell vorbei in die offene See durchzukämpfen. Die
Coquette
sollte vor Anker bleiben und, falls Bolithos Angriff mißlang, nach seiner schriftlichen Order handeln: das Kastell demolieren, aber jeden Spanier, jeden Marine-Infanteristen, jede lebende Seele überhaupt mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln evakuieren.
So enttäuscht Gillmor war, daß er bleiben mußte, war er deswegen doch nicht weniger besorgt um Bolitho. »Angenommen, Alavas Informationen stimmen nicht, Sir, und diese Berberpiraten sitzen ganz woanders? Oder Sie werden überrannt? Dann muß ich den Befehlen gehorchen, die Sie mir hinterlassen. Das könnte sehr leicht Ihren Untergang bedeuten, und dabei wissen wir doch, daß Sie zum Besten aller handeln.«
»Wenn das passiert, Captain Gillmor, dann brauchen Sie wenigstens nicht mitanzusehen, wie ich wegen eigenmächtigen Handelns kassiert werde«, hatte Bolitho erwidert und über Gillmors verdutztes Gesicht gelächelt. »Dann bin ich nämlich ohne jeden Zweifel tot.«
Aber als er seinen Hut aufnahm, der an der Lehne des großen Sessels im Kommandeurszimmer hing, fiel ihm Gillmors Warnung wi eder ein. Mit einigem Glück würden sie irgendwo draußen auf die
Restless
stoßen, und diese konnte, was der schweren Fregatte nicht möglich war, Unterstützung leisten. Mit einigem Glück! Aber es zahlte sich nie aus, sich allzusehr auf Glück zu verlassen.
Er sah Allday an. »Fertig?«
»Aye, Captain.«
Unten am Landungssteg, dessen Steine noch Spuren von Musketenkugeln und Sawles Sprengladung trugen, spürte man den Wind stärker; man kam nur mühsam vorwärts und spürte Sand zwischen den Zähnen. Bolitho sah mehrere Boote, gedrängt voll mit den Passagieren der
Navarra
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und ein paar von Giffards Marine-Infanteristen. Auf seine Anordnung hin wurden alle Truppen außer den Schildwachen eingezogen und zur Sicherung des Forts verwandt, und er fand noch Zeit, sich zu fragen, was sie wohl denken mochten, wenn sie dort drin wie Tiere in der Falle saßen und die finsteren Mauern anstarrten.
Giffard und Bickford warteten schon bei der Gig, und der Hauptmann sagte ärgerlich: »Ich bin immer noch der Ansicht, meine Truppe sollte im Eilmarsch quer durch das Hinterland stoßen, Sir.«
Bolitho musterte ihn mit einem gewissen Wohlwollen. »Wenn wir mehr Zeit hätten, würde ich dem zustimmen. Aber Sie haben selbst gesagt, daß in diesen zerklüfteten Bergen ein paar gutplazierte Scharfschützen eine ganze Armee aufhalten können. Haben Sie nur keine Angst, Sie werden bald reichlich zu tun bekommen.«
Zu Bickford sagte er: »Mr. Fittock soll sich daranmachen, im Magazin und den unteren Räumen Sprengladungen zu legen. Das ist was für ihn, glaube ich.« Der Leutnant machte dazu ein so verbissenes Gesicht, daß Bolitho lächeln mußte.
Da kam Calvert hastig die Stufen herunter, mit so grimmig entschlossener Miene, wie man es sonst nicht an ihm kannte.
»Mit Ihrer Erlaubnis, Sir, möchte ich zu Ihnen auf die
Hekl
a
.« Bolitho merkte, daß Giffard mißbilligend die
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