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Der Stolz der Flotte

Der Stolz der Flotte

Titel: Der Stolz der Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kent
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Regierung handeln, sobald die Stadt besetzt war, und vielleicht so lange, bis die britische Flotte wieder in voller Stärke im Mittelmeer präsent war. Bis dahin war Broughton verantwortlich, und von seiner Entscheidung hing das ganze Unternehmen ab – seine Karriere selbst ebenfalls.
    »Spanien«, sagte Bolitho, »hat in den letzten Jahren viel zuviel dafür investieren müssen, seine amerikanischen Kolonien zu halten, als daß es Geld oder Waffenhilfe für einen Or t wie Djafou übrig hätte, Sir. Spanien hat alle Hände voll mit dem Kleinkrieg in der Karibik. Sowohl mit Kaperschiffen als auch mit den Großmächten – je nachdem, mit welcher es gerade alliiert ist.« Er beugte sich vor. »Angenommen, die Franzosen sind ebenf alls an Djafou interessiert, Sir? Es kann leicht sein, daß Spanien irgendwann die Partei wechselt. Dann wäre ein weiterer Stützpunkt auf dem afrikanischen Festland genau
    das, was Frankreich braucht. Und damit bekommt Djafou für die Franzosen erheblich mehr Bedeutung.«
    Broughton nippte an seinem Rotwein. Zeit gewinnen will er, dachte Bolitho, bevor er sich durch eine Antwort festlegt. Um Broughtons Augen liefen feine Linien, die auf Sorgen deuteten, und seine Finger trommelten nervös auf den Armlehnen.
    Für das Schiff und das gesamte Geschwader mußte Broughtons Autorität etwas Gottähnliches haben. Wenn schon ein Leutnant so himmelhoch über einem gewöhnlichen Matrosen stand, wie konnte da jemand einen Mann wie Broughton wirklich verstehen? Aber jetzt, wenn man sah, wie er grübelte und Bolithos vage Andeutungen in Gedanken um und um drehte, sah man mit seltener Deutlichkeit, was für ein Problem diese Autorität für den Mann war, der sie besaß.
    Endlich sagte Broughton: »Dieser Witrand. Halten Sie ihn für eine Schlüsselfigur?«
    »In gewisser Hinsicht ja, Sir.« Bolitho war dankbar für Broughtons rasche Auffassungsgabe. Thelwall war ein alter und, wenigstens so lange er auf der
Euryalu
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gewesen war, noch dazu kranker Mann gewesen. Bolithos früherer unmittelbarer Vorgesetzter, ein schwankender, unentschlossener Kommodore, hätte ihn beinahe Schiff und Leben gekostet. Broughton war jedenfalls jung und intelligent genug, um zu sehen, wo eine lokale Aktion des Feindes auf etwas weit Größeres hindeutete, das in der Zukunft lag. Er fuhr fort: »Mein Bootsführer hat von Witrands Diener herausbekommen, daß er früher mit Quartiermachen, Anlegen von Artilleriestellungen und ähnlichem zu tun hatte. Ich glaube, er ist ein Mann von einiger Bedeutung.«
    Broughton lächelte dünn. »Sir Hugos Gegenspieler im feindlichen Lager, eh?«
    »Jawohl, Sir.«
    »In welchem Falle wir noch weniger Zeit hätten, als ich dachte.« Bolitho nickte. »Wir haben gehört, daß in Cartagena Schiffe zusammengezogen werden. Das liegt nur hundertzwanzig Meilen von Djafou, Sir.«
    Der Admiral stand auf. »Sie würden mir also raten anzugreifen, ohne auf die Bombenwerfer zu warten?«
    »Wir haben, soviel ich sehe, gar keine Alternative, Sir.«
    »Eine Alternative gibt’s immer.« Broughton sah ihn wie aus weiter Ferne an. »In diesem Fall könnte ich mich entscheiden, nach Gibraltar zurückzusegeln. Dann müßte ich aber sehr gute Gründe dafür haben.
    Wenn ich mich jedoch für einen Angriff entscheide, dann muß dieser Angriff erfolgreich sein.«
    »Ich weiß, Sir.«
    Broughton trat wieder ans Fenster. »Die
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wird mit dem Geschwader segeln. Wenn ich sie freilasse, wird die Anwesenheit und Stärke unseres Geschwaders schneller bekannt, als wollte ich Bo naparte eine schriftliche Einladung schicken. Wenn wir sie versenken und Mannschaft und Passagiere auf unsere Schiffe verteilen, gibt das zuviel Unruhe für eine kurz bevorstehende Aktion.« Er drehte sich um und sah Bolitho forschend an. »Wie sind Sie eigentlich mit den Schebecken fertig geworden?«
    »Ich habe Passagiere und Mannschaft der
Navarr
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zum Dienst des Königs gepreßt, Sir.«
    Broughton schob die Lippen vor. »Das hätte Fourneaux nie fertiggebracht, bei Gott! Er hätte tapfer gekämpft, aber sein Kopf würde jetzt irgendeine Moschee schmücken, daran habe ich keinen Zweifel.« Und in bestimmtem Ton fuhr er fort: »Signalisieren Sie: ›In einer Stunde alle Kommandanten an Bord zur Dienstbesprechung!‹ Dann setzen wir Segel und benutzen den Rest des Tages dazu, etwas Ordnung ins Geschwader zu bringen. Mit dem Wind ist ja nicht viel los, aber er bleibt ein stetiger Nordwest. Das sollte genügen. Sie werden Draffens Plan

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