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Der stolze Orinoco

Der stolze Orinoco

Titel: Der stolze Orinoco Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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weggeblieben wäre, gab er mir eine recht nichtssagende Antwort.
    – Doch als er in San-Fernando an Bord kam, fiel Jean jetzt ein, war es doch seine Absicht, sich nach der Mission Santa-Juana zu begeben.
    – Es ist auch nicht zu bezweifeln, daß er den Pater Esperante gekannt hat, setzte Germain Paterne hinzu.
    – Das ist wahr, sagte der Sergeant Martial, es giebt aber keine Erklärung dafür, warum er gerade jetzt verschwunden ist, wo wir nur noch einige Tagreisen von der Mission entfernt sind.«
    Schon in den letzten Tagen hatte sich der Gedanke, daß Jorres den schlimmsten Verdacht rechtfertigen könne, bei Jacques Helloch mehr und mehr befestigt. Wenn er davon gegen niemand gesprochen hatte, kam das daher, daß er seine Gefährten nicht beunruhigen wollte. Von Allen war er jetzt auch der, den das Verschwinden des Spaniers am wenigsten überraschte, wenn er sich auch kein Hehl daraus machte, daß das recht ernste Folgen haben könnte.
    Wenn er darüber nachdachte, fragte er sich wohl auch schon, ob Jorres nicht einer der aus Cayenne entwichenen Sträflinge sei, die jetzt an der Spitze der von Alfaniz angeführten Quivas standen. Alfaniz war ja ebenso Spanier wie er. Wenn das der Fall war, was machte er dann zur Zeit, als man ihn traf, in San-Fernando?… Warum verweilte er überhaupt in jenem Orte? Gewiß war nur, daß er sich daselbst befand und daß er, nachdem ihm bekannt geworden war, daß die Passagiere der Piroguen nach Santa-Juana gehen wollten, dem Schiffer der »Gallinetta« seine Dienste anbot.
    Jetzt, wo Jacques Helloch’s Verdacht in Folge der Flucht des Spaniers festere Gestalt angenommen hatte, erfüllten ihn folgende Gedanken:
    Wenn Jorres nicht der Alfaniz’schen Bande angehört und er keine schlechten Absichten hat, wenn es wirklich seine Absicht war, nach der Mission zu gelangen, warum verläßt er uns so nahe am Ziel der Reise?
    Er ist aber verschwunden, wo man erst recht hätte voraussetzen sollen, daß er bei der übrigen Gesellschaft bliebe. Und wer weiß, ob er nicht, auf eine geheim erhaltene Nachricht hin, daß die Quivas und ihr Führer in den benachbarten Savannen umherschwärmten, die Nacht benutzt hat, um das Raubgesindel aufzusuchen…
    Wenn das der Fall war, jetzt, wo die Piroguen festsaßen und die kleine Gesellschaft gezwungen war, ziemlich weit durch den dichten Urwald zu marschieren, um nach Santa-Juana zu gelangen, dann drohte dieser auch die Gefahr eines Ueberfalles, den sie bei ihrer Minderzahl gewiß kaum abzuschlagen vermochte.
    Von solchen recht ernsten Befürchtungen wurde Jacques Helloch jetzt beschlichen.
    Davon hatte er aber gegen niemand gesprochen… kaum mit wenigen Worten gegen Valdez, der seinen Verdacht bezüglich des Spaniers theilte.
    Nach der vom Sergeant Martial so bestimmt aufgeworfenen Frage nach dem unerklärlichen Verschwinden jenes Jorres, bemühte er sich denn auch, dem Gespräch eine andre und bei der Lage der Dinge mehr Nutzen versprechende Wendung zu geben.
    »Lassen wir Jorres, wo er ist, sagte er. Vielleicht kommt er doch noch wieder zurück, vielleicht nicht. Wir haben uns mehr mit unsrer gegenwärtigen Lage zu beschäftigen und die Mittel zur Erreichung des letzten Zieles zu erwägen. Auf dem Orinoco können wir die Reise nicht weiter fortsetzen, das ist, ich erkenne es an, ein unglücklicher Umstand…
    – Der aber doch, fiel Jean ein, nach wenigen Tagen so wie so eingetreten wäre. Selbst angenommen, wir hätten die Quellen mit unsern Piroguen erreichen können, so hätten wir sie doch am Fuße der Sierra Parima verlassen müssen. Wir haben es ja nicht anders gewußt, als daß wir die Strecke von da bis zur Mission Santa-Juana, die ja mit dem Orinoco nicht in unmittelbarer Verbindung steht, zu Fuß zurücklegen müßten.
    – Sie haben Recht, lieber Jean, antwortete Jacques Helloch, früher oder später, morgen, wenn es nicht schon heute nöthig geworden wäre, hätten wir die Falcas verlassen müssen. Wäre es möglich gewesen, noch etwa vierzig Kilometer weiter nach Osten vorzudringen – – und eine solche Fahrt wäre in der Regenzeit leicht auszuführen gewesen – so hätte uns das manche Anstrengungen erspart, die ich vor Allem für Sie fürchte.
     

    »Keiner Ihrer Leute kennt den Flußlauf…« (S. 311.)
     
    – O, ich habe meine Kräfte wieder, Herr Helloch, versicherte Jean; ich wäre bereit, schon heute aufzubrechen, und würde gewiß nicht zurückbleiben.
    – Ah, vortrefflich! rief Germain Paterne. Man braucht Sie nur zu

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