Der stumme Handlungsreisende
ein wenig davon auf Sie abgefärbt hat. Ich
muß mir selbst meine Integrität nicht beweisen. Aber seien Sie
nicht allzu überrascht, wenn ich Sie nicht mit Glacehandschuhen
anfasse.« Ich zog Linns Brief mit den Anweisungen für ihn
heraus und gab ihn ihm. »Ich habe jetzt das Recht, mir die Dokumente
anzusehen, die Ihre Klienten John und Linn Pighee betreffen. Würden
Sie sie bitte holen?«
Er studierte das Papier. Dann
gab er nach und holte mir einen großen, mit einem Band
verschlossenen Aktenordner. Während ich ihn öffnete, setzte er
sich. »Das sind die wesentlichen Unterlagen aus den sechs Jahren, in
denen ich die Pighees jetzt vertrete. Sagen Sie mir, was Sie sehen wollen,
und ich sage Ihnen, ob ich es Ihnen zeigen kann.«
»Ich nehme die Akten
einfach mit nach Hause, ja, und gehe alles durch, ohne daß Sie hier
sitzen und warten müssen.«
»Den Teufel werden Sie
tun«, sagte er.
Ich lächelte. Dann
fragte ich nach den Entschädigungspapieren. Er suchte mir ein fünfseitiges
Dokument heraus. Ich warf einen Blick darauf. Ein privater Vertrag. Der
weder Loftus noch irgendeine namentlich genannte Versicherungsgesellschaft
einschloß. »Dies ist eine zusätzliche Vereinbarung zu der
Basisversicherung durch die Firma, nicht wahr?«
»Ja.«
»Erzählen Sie mir
etwas über Pighees Geld. Wird es jetzt direkt an Sie gezahlt?«
»Kopien von allen
Unterlagen gehen an Linn«, sagte er, wie zu seiner Verteidigung.
»Aber ich verwalte die Konten. Sie schreibt die Schecks aus.«
»Wieviel Geld kommt im
Augenblick herein?«
»John erhält
seinen vollen Lohn.«
»Und der wäre?«
»Etwa zwölfhundert
Dollar brutto im Monat«, sagte er widerwillig.
»Hm«, sagte ich.
»Und wo kommt das Geld her?«
»Von der Firma natürlich«,
sagte Weston.
»Mit einem Scheck?«
»Nein. Wie ich die
Sache verstanden habe, ist John zweigleisig gefahren und wird daher von
zwei Abteilungen bezahlt.«
»Wieviel ist das
jeweils?«
»Nun, die Bruttobeträge
machen von der Verkaufsseite fast siebenhundert aus, und von der
Forschungsseite etwas über fünf.«
»Wer stellt die Schecks
auf der Forschungsseite aus?«
»Die Schecks?«
»Wer unterschreibt sie?«
»Johns Arbeitgeber.
Henry Rush.«
»Sein Arbeitgeber? Ich
dachte, Loftus wäre…«
»John hatte einen persönlichen
Dienstvertrag mit Henry Rush. Das ist auch der Grund für Rushs
Beteiligung an dieser Art Unfallversicherung. Wie er abgesichert ist, weiß
ich nicht. Aber John hat den Vertrag unterzeichnet und mir Rushs
Unfallpolice übergeben. Er wußte genau, wie er die Dinge haben
wollte.«
»Pighee hat also den
Entschädigungsvertrag gemacht. Sie haben ihn nicht selbst verhandelt.«
»Das habe ich nie
behauptet.«
»Nein«, gab ich
zu, »das stimmt. Wie ist die Sache abgelaufen?«
Er seufzte, gab mir jedoch
eine Antwort. »Als er anfing, im Labor zu arbeiten, also vor ungefähr
zwei Jahren… warten Sie« - er überprüfte das Datum
auf den Verträgen »vor
zweiundzwanzig Monaten kam er zu mir und erklärte mir, daß er
in Zukunft mit gefährlichen Substanzen arbeiten würde.«
»Das hat er gesagt?«
»Ja.«
»Welcher Art waren
diese Substanzen?«
»Weiß ich nicht.
Nach dem, was geschehen ist, offensichtlich hochexplosiv.«
»Er sagte ›Substanzen‹?«
»Soweit ich mich
erinnern kann, ja.«
»Hätte es sich um
irgendwelche krankheitserregenden Substanzen handeln können? Wie
Bakterien oder Viren?«
»Das weiß ich
nicht. Aber solche Dinge fliegen für gewöhnlich nicht in die
Luft, oder?«
»Aber er ist nicht
konkreter geworden?«
»Nein. Bis auf die
Tatsache, daß sie gefährlich wären, potentiell gefährlich.
Und er sagte, er habe Schritte unternommen, damit Linn für den Fall,
daß ihm etwas zustieße, abgesichert wäre.«
»Und seine Schwester?«
»Sie bekommt ebenfalls
regelmäßig Geld. Er hat mir diese Papiere von Henry Rush
gebracht. Damit ich sie aufbewahre. Als der Unfall passierte, ist Rush
sofort seinen Verpflichtungen nachgekommen. Wir hatten keinen Grund zur
Klage.«
»Hat denn Rush auch vor
dem Unfall Pighees Lohn bezahlt?«
»Vor dem Unfall war ich
nicht für Johns Geldangelegenheiten zuständig. Er hat alle
Konten selbst geführt.«
»Unter den Dokumenten,
die er Ihnen übergeben hat, befand sich auch eine Verzichtserklärung
bezüglich jeder direkten Forderung gegenüber Loftus oder ihrer
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