Der stumme Handlungsreisende
wenden.«
»Und die ist völlig
unabhängig?«
»Wir stellen das
Basispersonal, Wartung, Material und einige Dienstleistungen. Unsere Sanitärabteilung
besorgt die Wäsche für sie, und sie können unsere Kücheneinrichtungen
mitbenutzen. Außerdem können sie unsere Spezialausrüstungen
benutzen, und, nach Absprache, unsere Ärzte und Krankenschwestern zur
Beratung hinzuziehen. Andere Dinge legen sie jedoch selbst fest, und zwar
entsprechend ihren eigenen Bedürfnissen. Dazu gehören der
Zutritt zum Krankenhaus, ihre allgemeine und spezieile Forschungspolitik,
ihr reguläres medizinisches Personal und - für Ihre Zwecke noch
wichtiger - das Besuchsrecht für ihre Patienten.«
»Und dazu gehört
auch ein Rausschmeißer?«
»Ein Rausschmeißer?«
»Ein Bursche in
Uniform, der Leute, die zu viele Fragen stellen, abwimmelt, indem er das
Blaue vom Himmel herunterredet - und keinen Zweifel läßt, daß
er einen notfalls mit bloßen Händen rauswerfen wird.«
»Nun«, sagte sie,
»für Ihre Art von Problem ist es ein eigenes Krankenhaus.«
»Wer ist dafür
zuständig?«
»Eine
Forschungsabteilung. Die Klinische Forschung.«
*
Murrend fuhr ich los, in
Richtung Süden. Aber ich wollte meinen Auftritt bei Loftus
Pharmazeutika nicht von meinem kläglichen Empfang bei den
verschiedenen Stellen des Entropist Hospital beeinflussen lassen, daher
hielt ich an, um eine Tasse Kaffee zu trinken, und nutzte die Gelegenheit,
um meine morgendlichen Gespräche für mein Notizbuch zu
rekonstruieren.
Bürokratie ist Bürokratie
ist Bürokratie, und die gewöhnliche Art und Weise, wie man
hindurchkommt, ist, von Tür zu Tür zu gehen, bis man endlich
jemanden findet, der für irgend etwas zuständig ist. Abgesehen
von ein paar Kleinigkeiten war die Frage nun, wie lange es dauern würde,
die entsprechende Tür zu finden, und was es dann kosten würde,
den Betreffenden dazu zu bringen, sich mit meinem Problem zu befassen.
Zumindest hatte ich aber den Namen von Pighees Arzt: Merom.
Aber mal angenommen, dachte
ich, nur mal angenommen, ich habe bei Loftus auch kein Glück. Was
dann? Pighees Anwalt, dachte ich. Habeas corpus? Oder vielleicht ein wenig
medizinische Nachhilfe? Ein Zweitgutachten?
3
»Noch ein wenig früh
fürs Mittagessen, oder?« fragte ich eine Frau, die gerade in
ein gewaltiges Sandwich beißen wollte. Sie zögerte.
»Ui, meinen Sie
wirklich?«
»Ja, aber machen Sie
sich nichts draus. Sie sind sowieso zu dünn.«
»Ui, meinen Sie
wirklich?«
»Also«, sagte
ich. »Draußen hat man mir gesagt, daß ich hier den
Verantwortlichen für die Loftus-Klinik im Entropist Hospital finde.
Stimmt das?«
»Mr. Dundree? Ja, das
ist wahrscheinlich der, den Sie suchen. Aber er ist im Augenblick nicht in
seinem Büro.«
»Wo kann ich ihn
finden?«
»Nun ja, er ist drüben
in Forschung Drei, aber da kommen Sie nicht rein, weil die Abteilung im
Sicherheitsbereich liegt und er Sie nicht erwartet. He, es sei denn, Sie
sind jemand Wichtiges, dann könnte ich Sie wahrscheinlich
hineinbekommen. Sind Sie jemand Wichtiges? Sie sehen nicht wichtig aus.«
»Ich bin aber wichtig«,
sagte ich. Ich habe so selten die Gelegenheit dazu.
»Na, in dem Fall stelle
ich Ihnen einen Passierschein aus, mit dem Sie durch die Pforte kommen,
aber Sie müssen sich an- und abmelden.«
»Strenge Sicherheitsmaßnahmen,
hm?«
»Ziemlich streng. Vor
zehn Jahren gab es da mal irgendwelchen Ärger, und die Leute wollten,
daß Sir Jeff jedesmal eine große Aktion veranstaltet - alle
durchsuchen, die rein oder raus wollen und so was, aber Sir Jeff wollte
nicht.«
»Nein?«
»Nein, er glaubt, daß
man den Arbeitern vertrauen muß, um das Beste aus ihnen
herauszuholen.«
»Und trotzdem hatten
Sie vor zehn Jahren Ärger…«
»Ja, aber Sir Jeff
fand, daß das Leute von draußen gewesen sein mußten.
Jetzt haben wir Zäune und dazu noch Wachtposten, die überprüfen,
wer das Gebäude betritt und wer es verläßt. Ausweise und
solche Dinge.«
»Muß bei
Schichtwechsel ein ziemliches Durcheinander geben.«
»Na ja, viele von den
Leuten haben gestaffelte Arbeitszeiten, und die Arbeiter haben außerdem
zwei eigene Eingänge für sich. Und die Wachtposten kennen ja
inzwischen auch die gewohnten Gesichter. Es sind die Fremden, die ihnen
Sorgen machen. Und Sie sind ein Fremder. Sind Sie ganz sicher, daß
Sie wichtig
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