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Der Sumpf: Psychothriller (German Edition)

Der Sumpf: Psychothriller (German Edition)

Titel: Der Sumpf: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Katzenbach
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Mann?«
    Cowart schüttelte den Kopf.
    Sullivan lächelte. »Hatte ich mir gedacht.«
    Einen Moment lang schwieg er genüsslich, bevor er fortfuhr. »Also, ich bin nicht auf den Kopf gefallen, wissen Sie, folglich hab ich, als Bobby Earl und ich unser kleines Arrangement trafen, noch ein bisschen mehr herausgefunden als das, was ich ohnehin wusste. Ich brauchte sozusagen noch ein kleines Pfand, nur um ganz sicherzugehen, dass Bobby Earl seinen Teil der Verabredung erfüllen wird. Und außerdem, um Ihnen ein bisschen auf die Sprünge zu helfen.«
    »Was?«
    »Ein bisschen Abenteuergeist, Cowart. Hören Sie gut zu. Es gab nicht nur das Versteck mit dem Messer. Es gab auch eins, wo er ein paar andere Sachen verstaut hat …«
    Er überlegte einen Moment, dann grinste er dem Reporter ins Gesicht. »Allerdings befinden sich diese Dinge an einem richtig widerwärtigen Ort. Aber Sie können sie sehen, Cowart, wenn Sie einen Arsch mit Augen haben.« Er brach in brüllendes Gelächter aus.
    »Ich kann Ihnen nicht folgen.«
    »Denken Sie einfach an den genauen Wortlaut, wenn Sie nach Pachoula zurückgehen. Der Weg zur Erkenntnis ist manchmal nicht nur steinig, er kann auch richtig eklig sein.« Während die Worte des Häftlings von den Wänden widerhallten, saß Matthew Cowart sprachlos da.
    »Was meinen Sie? Habe ich damit auch Bobby Earls Tod besiegelt?« Er beugte sich vor. »Und wie steht’s mit Ihnen, Cowart? Ist das auch Ihr Todesurteil?«
    Mit einem Ruck lehnte er sich zurück. »Das war’s«, sagte er. »Ende der Geschichte. Ende unserer Unterhaltung. Leben Sie wohl, Cowart. Zeit zum Sterben, bis dann, in der Hölle.«
    Der Häftling stand langsam auf, kehrte dem Reporter den Rücken zu, verschränkte die Arme vor der Brust und starrte auf die Wand seiner Zelle, während mit einem Mal in einer schrecklichen Mischung aus Kichern und Angst seine Schultern bebten. Matthew Cowart war plötzlich nicht mehr Herr über seine Glieder und blieb wie angewurzelt sitzen. Er fühlte sich wie ein alter Mann, als lasteten die Worte des Häftlings wie Blei auf seinen Schultern. Ihm pochte der Schädel, seine Kehle schien ausgedörrt. Als er nach seinem Notizblock und dem Aufnahmegerät griff, sah er, wie ihm die Hand zitterte. Unsicher stand er auf. Zaghaft setzte er einen Fuß vor den anderen und entfernte sich mit ungelenken Schritten von dem einsamen Mann, der in seiner Zelle stand und die Wand anstarrte. Am Ende des Flurs hielt er noch einmal an und versuchte, einmal tief durchzuatmen. Ihm war speiübel und heiß, als hätte er Fieber. Als er Schritte hörte, rang er um Fassung und hob den Kopf. Er blickte in das ernste Gesicht von Sergeant Rogers, der mit einem Trupp starker Männer erschien, mehreren Vollstreckungsbeamten, die nervös auf die Armbanduhr sahen, schließlich einem Mann mit Priesterkragen und einem Schweißfilm auf der Stirn. Hoch an der Wand hing eine elektrische Uhr. Er sah, wie der Sekundenzeiger unerbittlich kreiste. Auf der Uhr war es zehn vor zwölf.

11
    Panik
    E r stürzte kopfüber in ein schwarzes Loch.
    »Mr. Cowart?«
    Er schnappte nach Luft.
    »Mr. Cowart, alles in Ordnung mit Ihnen?«
    Er traf auf dem Boden auf und spürte, wie sein Körper zerschmettert wurde.
    »He, Mr. Cowart, hören Sie mich?«
    Cowart öffnete die Augen und sah das kantige, blasse Gesicht von Sergeant Rogers.
    »Es wird Zeit, Mr. Cowart. Wir warten auf niemanden, die registrierten Zeugen müssen vor Mitternacht ihre Plätze einnehmen.« Der Sergeant schwieg einen Moment und fuhr sich nervös und erschöpft mit der kräftigen Hand durch sein kurzes Haar. »Das ist nicht wie im Kino, wo Sie zu spät kommen können. Alles klar mit Ihnen?«
    Cowart nickte.
    »Es ist für alle Beteiligten hart«, sagte Rogers. »Gehen Sie rein. Die Tür da vorn. Sie finden Ihren Sitz in der ersten Reihe, neben dem Detective aus Escambia County. Sully hat das so bestimmt. Schien ihm wichtig zu sein. Geht’s wieder? Sind Sie sicher, dass Ihnen nichts fehlt?«
    »Ich schaff das schon«, krächzte Cowart.
    »Es ist nicht so schlimm, wie Sie denken«, sagte der bullige Officer. Dann schüttelte er den Kopf. »Ach, was rede ich da. Es ist so schlimm, wie es nur geht. Wenn es Ihnen nicht den Magen umdreht, dann stimmt was nicht mit Ihnen. Aber Sie stehen das durch, ja?«
    Cowart schluckte. »Geht schon.«
    Der Wachmann musterte ihn skeptisch. »Ihnen müssen ja die Ohren abgefallen sein, so wie Sully geredet hat. Was hat er Ihnen denn in all den Stunden

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