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Der Täuscher

Der Täuscher

Titel: Der Täuscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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dem verbeulten Honda Civic des Mädchens und fuhren zum zuständigen Polizeirevier. Sachs kannte den diensthabenden Sergeant. Er hatte von dem Einbruch gehört. »Hallo, Amelia. Die Jungs haben die ganze Nachbarschaft gründlich abgegrast. Niemand hat den Täter gesehen.«
    »Hör mal, Vinnie, mein Wagen ist weg. Er stand gegenüber von meiner Wohnung neben einem Hydranten.« »Ein Dienstfahrzeug?« »Nein.«
    »Doch nicht etwa dein alter Chevy?«
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    »Doch.«
    »Oje. So ein Ärger.«
    »Jemand hat gesagt, er sei abgeschleppt worden. Ich weiß nicht mehr, ob ich meine Plakette auf das Armaturenbrett gelegt hatte.«
    »Trotzdem hätten die das Nummernschild überprüfen müssen, um den Halter herauszufinden. Scheiße, so ein Dreck. Verzeihung, Miss.«
    Pam lächelte. Die Worte machten ihr nichts aus. Sie hatte sie selbst schon oft genug benutzt.
    Sachs nannte dem Sergeant das Kennzeichen. Er tätigte einige Anrufe und sah im Computer nach. »Nein, es hatte nichts mit Falschparken zu tun. Einen Moment noch.«
    Er rief mehrere andere Leute an.
    Verfluchter Mist. Sachs konnte es sich nicht leisten, ohne Wagen dazustehen. Sie wollte unbedingt die Spur untersuchen, die sie im Garten gesichert hatte.
    Doch aus ihrer Verärgerung wurde Sorge, als sie Vinnies Stirnrunzeln bemerkte. »Sind Sie sicher? . . Okay. Wohin hat man ihn gebracht? . . Ja? Nun, dann rufen Sie mich bitte zurück, sobald Sie es wissen.« Er legte auf.
    »Was ist?«
    »Hast du den Camaro auf Raten gekauft?« »Auf Raten? Nein.«
    »Das ist ja seltsam. Er wurde von einer Inkassofirma geholt.« »Jemand hat ihn pfänden lassen?«
    »Laut denen bist du sechs Monate mit deinen Zahlungen im Rückstand.«
    »Vinnie, der Wagen ist Jahrgang neunundsechzig. Mein Vater hat ihn in den Siebzigern gekauft und bar bezahlt. Und beliehen wurde er auch nie. Wer ist denn der angebliche Kreditgeber?«
    »Das wusste mein Mittelsmann nicht. Er überprüft das und ruft mich zurück. Und er findet heraus, wohin der Camaro gebracht wurde.«
    »Das hat mir gerade noch gefehlt. Hast du einen fahrbaren Untersatz für mich?«
    »Leider nein.«
    Sie bedankte sich und ging mit Pam hinaus. »Falls er auch nur 267
    einen Kratzer abbekommt, werden Köpfe rollen«, murmelte sie. Könnte 522
    dahinterstecken? Sie wäre nicht überrascht, obwohl sie sich nicht vorstellen konnte, wie er das arrangiert haben sollte.
    Wieder dieses unbehagliche Gefühl, weil er ihr so nahe gekommen war und Zugriff auf dermaßen viele Informationen über sie hatte.

    Der Mann, der al es weiß..
    »Leihst du mir deinen Civic?«, fragte sie Pam.
    »Klar. Aber kannst du mich bei Rachel absetzen? Wir wollen zusammen Hausaufgaben machen.«
    »Pass auf, Kleines, wie wär's, wenn einer der Jungs vom Revier dich in die Stadt fahren würde?«
    »Sicher. Aber wieso?«
    »Dieser Kerl weiß bereits viel zu viel über mich. Ich glaube, es ist besser, wenn wir vorerst ein wenig Abstand halten.«
    Sie gingen hinein und besorgten Pam eine Mitfahrgelegenheit. Als Sachs wieder nach draußen kam, schaute sie links und rechts die Straße hinunter. Nichts deutete darauf hin, dass jemand sie beobachtete.
    Dann fiel ihr auf der anderen Straßenseite eine Bewegung hinter einem Fenster auf. Sie musste sofort an das SSD-Logo denken -das Fenster in dem Wachturm. Die Person, die nach draußen sah, war eine ältere Dame, aber das änderte nichts daran, dass Sachs ein weiteres Mal erschauderte. Sie ging hastig zu Pams Wagen und ließ den Motor an.
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    . Vierzig
    Von einem Moment auf den anderen stellten sämtliche Systeme den Betrieb ein. Im ganzen Haus wurde es schlagartig dunkel.
    »Was zum Teufel geht hier vor sich?«, rief Rhyme.
    »Der Strom ist weg«, verkündete Thom.
    »So weit war ich auch schon«, herrschte der Kriminalist ihn an. »Ich will den Grund dafür wissen.«
    »Das GC/MS war ausgeschaltet«, sagte Mel Cooper vorsichtshalber. Er sah aus dem Fenster, als wolle er herausfinden, ob auch der Rest des Blocks ohne Strom dastand, aber da es noch nicht dämmerte, konnte man nicht erkennen, ob irgendwo Licht brannte.
    »Wir können es uns nicht leisten, ausgerechnet jetzt lahmgelegt zu werden. Verflucht noch mal. Regle das!«
    Rhyme, Sellitto, Pulaski und Cooper blieben in dem stillen, halbdunklen Raum, während Thom auf den Flur ging und mit seinem Mobiltelefon bei den Stadtwerken anrief. »Unmöglich. Ich bezahle die Rechnungen online. Jeden Monat. Hab noch nie eine verpasst. Ich habe Belege. . Tja, die sind im Computer, und

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