Der Täuscher
Tastaturen herum, die meisten davon zerbrochen oder stark abgenutzt. Für jeden anderen wären sie unbrauchbar gewesen.
Doch 522 war natürlich nicht imstande, sie wegzuwerfen. Außerdem stapelten sich hier Tausende gelber Notizblöcke, gefüllt mit kleiner, präziser Handschrift - der Ursprung der Papierpartikel, die sie an einem der Tatorte gefunden hatten.
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Der Geruch nach ungewaschener Kleidung und Wäsche war überwältigend. Er muss so sehr an den Gestank gewöhnt sein, dass er ihn nicht mal bemerkt. Oder womöglich genießt er ihn sogar.
Sachs schloss die Augen und lehnte den Kopf an einen Stapel Zeitungen. Unbewaffnet, hilflos. . Was sollte sie nur tun? Sie war wütend auf sich, dass sie Rhyme nicht ausführlicher hinterlassen hatte, wohin sie wollte.
Hilflos. .
Aber dann kamen ihr einige Worte in den Sinn. Der Slogan des gesamten Falls 522: Wissen ist Macht.
Nun, dann verschaf dir gefälligst etwas Wissen. Finde etwas über ihn heraus, das du als Waffe benutzen kannst.
Denk nach!
SSD-Wachmann John Rollins. . Der Name sagte ihr nichts. Er war während der Ermittlungen nirgendwo aufgetaucht. In welcher Verbindung stand dieser Mann zu SSD, zu den Verbrechen, zu den Daten?
Sachs sah sich in dem dunklen Raum um und konnte die Menge an Plunder kaum fassen. Verunreinigungen..
Konzentriere dich. Eines nach dem anderen.
Und dann fiel ihr etwas an der gegenüberliegenden Wand auf. Es war eine seiner Sammlungen: ein großer Haufen Sessellifttickets aus Skigebieten.
Vail, Copper Mountain, Breckinridge, Beaver Creek.
Konnte es sein?
Okay, es war das Wagnis wert.
»Peter«, sagte sie selbstsicher. »Wir müssen reden.«
Bei dem Namen zuckte er zusammen und sah sie an. Einen Moment lang wirkte er verunsichert. Es war fast wie ein Schlag ins Gesicht.
Ja, sie hatte Recht. John Rollins war - was sonst? - eine falsche Identität. In Wahrheit war dies Peter Gordon, der berühmte Datensammler, der ums Leben gekommen. . der seinen Tod vorgetäuscht hatte, als SSD vor einigen Jahren die Firma übernahm, für die er in Colorado tätig war.
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»Dieser fingierte Todesfall hat uns Rätsel aufgegeben. Wie haben Sie das mit der DNS
hinbekommen?«
Er hörte auf zu tippen und starrte zu dem Gemälde empor. »Finden Sie das nicht auch komisch?«, sagte er schließlich. »Wie wir den Daten glauben, ohne sie zu hinterfragen?« Er drehte sich zu ihr. »Wenn es in einem Computer steht, dann muss es wahr sein. Falls auch noch die DNS-Gottheit damit zu tun hat, muss es auf jeden Fall wahr sein. Das ist auch schon die ganze Erklärung.«
»Sie - Peter Gordon - verschwinden also von der Bildfläche«, sagte Sachs. »Die Polizei findet Ihr Fahrrad und eine verweste Leiche mit Ihrer Kleidung. Die Tiere haben nicht viel übrig gelassen, richtig? Man nimmt in Ihrem Haus Haar- und Speichelproben. Ja, die DNS stimmt überein. Kein Zweifel. Sie sind definitiv tot. Aber das waren weder Ihre Haare noch Ihr Speichel im Badezimmer, nicht wahr? Sie haben dem Mann, den sie getötet haben, einige Haare ausgerissen und in Ihrem Bad platziert. Und Sie haben ihm die Zähne geputzt, richtig?«
»Plus ein wenig Blut an der Rasierklinge. Ihr von der Polizei liebt euer Blut, oder?«
»Wer war der Tote?«
»Irgendein junger Typ aus Kalifornien. Ein Anhalter an der Interstate 70.«
Belass ihn im Unklaren - Informationen sind deine einzige Waffe. Benutze sie! »Wir haben allerdings nie begriffen, wieso Sie das getan haben, Peter. Wollten Sie verhindern, dass Rocky Mountain Data von SSD geschluckt wird? Oder war da noch mehr?«
»Verhindern?«, flüsterte er erstaunt. »Sie kapieren es wirklich nicht, oder? Als Andrew Sterling und seine Leute von SSD zu Rocky Mountain Data gekommen sind und die Firma kaufen wollten, habe ich alle nur irgendwie verfügbaren Daten über ihn und sein Unternehmen zusammengetragen. Und was ich da sah, war atemberaubend!
Andrew Sterling ist Gott. Er ist die Zukunft der Daten, was bedeutet, er ist die Zukunft der Gesellschaft. Er konnte Daten finden, deren Existenz ich mir nicht mal erträumt hätte, und sie wie eine Waffe benutzen oder wie Medizin oder wie Weihwasser. Ich musste unbedingt ein Teil von dem werden, was er da tat.«
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»Aber Sie konnten nicht als Klinkenputzer für SSD arbeiten. Nicht angesichts Ihrer Pläne, richtig? Für Ihre. . anderen Sammlungen. Und wegen der Art, wie Sie leben.« Sie nickte in Richtung der vollen Räume.
Seine Miene verfinsterte sich, seine Augen wurden groß. »Ich
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