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Der Täuscher

Der Täuscher

Titel: Der Täuscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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Officer, bitte verstehen Sie mich nicht falsch. Ich war vielleicht etwas voreilig. Ich behaupte nicht, es sei Andrew gewesen. Ich war verärgert. Aber es war bloß eine Überreaktion. Sie erzählen ihm doch nichts davon, oder?«
    Im Weggehen warf der Detective einen Blick über die Schulter. Der Mann sah tatsächlich so aus, als würde er gleich in Tränen ausbrechen.
    Noch ein Verdächtiger hatte sich als unschuldig herausgestellt.
    Erst Andy Sterling, nun Robert Carpenter. Cooper hatte die Alibis des Geschäftsmannes überprüft, die bestätigten, dass er nicht 522 sein konnte.
    Als Sellitto zurückkam, rief er sofort Rodney Szarnek an, der sagte, er habe inzwischen herausgefunden, was falsch gelaufen sei. Nach zehn Minuten rief der Technikspezialist zurück. Das Erste, was er sagte, war: »He. Ups.«
    Rhyme seufzte. »Legen Sie los.«
    »Okay, Carpenter hat genügend Listen heruntergeladen, um an die benötigten Informationen über die Opfer und Sündenböcke kommen zu können. Aber das ist über einen Zeitraum von zwei Jahren passiert. Immer als Teil einer rechtmäßigen Marketingkampagne. Und seit Anfang März war gar nichts mehr.«
    »Sie haben doch gesagt, die Informationen seien unmittelbar vor den Verbrechen heruntergeladen worden.«

    »So stand es auch in der Auflistung. Aber die Metadaten zeigen, dass jemand bei SSD
    die Datumsangaben verändert hat. Die Informationen über Ihren Cousin hat Carpenter zum Beispiel schon vor zwei Jahren erhalten.«
    »Jemand bei SSD wollte also von sich selbst ablenken und hat Carpenter vorgeschoben.«
    »Richtig.«
    »Jetzt die große Frage: Wer, zum Teufel, hat die Daten verändert? Das ist Fünf Zweiundzwanzig.« »In den Metadaten sind keine weiteren Informationen kodiert«, 292
    sagte der Computermann. »Die Logs über Administratoren- und
    Betriebssystemzugriffe sind nicht. .«
    »Sie wissen es nicht. Läuft es darauf hinaus?«
    »Korrekt.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Absolut.«
    »Danke«, murmelte er. Sie beendeten das Gespräch. Der Sohn ausgeschlossen, Carpenter ausgeschlossen. . Wo bist du, Sachs?
    Rhyme erschrak. Er hätte beinahe ihren Vornamen benutzt. Dabei bestand zwischen ihnen die stillschweigende Übereinkunft, sich gegenseitig nur mit dem Nachnamen anzusprechen. Andernfalls brachte das Pech. Als ob die derzeitige Situation noch schlimmer werden konnte.
    »Line«, sagte Sellitto und deutete auf die Tafel mit der Verdächtigenliste. »Wir müssen jeden Einzelnen von denen überprüfen, und zwar sofort. Was Besseres fällt mir nicht ein.«
    »Tja, und wie stellen wir das an, Lon? Wir haben einen Inspector, der nicht mal möchte, dass dieser Fall existiert. Wir können doch wohl kaum. .« Seine Stimme erstarb, und sein Blick wanderte über das Profil von 522 und die Beweistabellen.
    Dann über das Dossier seines Cousins, das auf dem Umblättergerät lag.
    Lebensstil
    Dossier 1A. Bevorzugte Konsumgüter
    Dossier IB. Bevorzugte Dienstleistungen
    Dossier IC. Reisen
    Dossier ID. Medizinische Vorgeschichte
    Dossier IE. Freizeitgestaltung
    Finanzen / Ausbildung / Beruflicher Werdegang
    Dossier 2A. Ausbildung Dossier 2B. Tätigkeiten, inkl. Einkünfte Dossier 2C.
    Kreditvergangenheit, inkl. aktuellem Stand und Rating
    Dossier 2D. Bevorzugte Wirtschaftsgüter und Dienstleistungen 292
    Behördliche Eintragungen
    Dossier 3A. Angaben zur Person
    Dossier 3B. Wählerregistrierung
    Dossier 3C. Justizielle Vorgeschichte

    Dossier 3D. Strafregister
    Dossier 3E. Richtlinien
    Dossier 3F. Einwanderung und Einbürgerung
    Die hierin enthaltenen Informationen sind Eigentum der Strategie Systems Datacorp, Inc. (SSD). Jedwede Nutzung unterliegt der im Grundlagenvertrag getroffenen Lizenzvereinbarung zwischen SSD und dem Kunden. © Strategie Systems Datacorp, Inc. Alle Rechte vorbehalten.
    Rhyme überflog das Dossier mehrere Male. Dann blickte er zu einer Reihe von anderen Dokumenten, die an den Tafeln befestigt waren. Irgendetwas stimmte hier nicht.
    Er rief erneut bei Szarnek an. »Rodney, verraten Sie mir: Wie viel Speicherplatz auf einer Festplatte nimmt ein dreißigseitiges Dokument ein? Eines in der Art von diesem SSD-Dossier, das ich hier habe.«
    »Ha. Ein Dossier? Nur Text, keine Grafiken, nehme ich an?« »Ja.«
    »Es ist in einer Datenbank gespeichert, dürfte also komprimiert sein. . Sagen wir, fünfundzwanzig Kilobyte, höchstens.« »Das ist ziemlich wenig, richtig?« »Ha. Ein Furz im Hurrikan der Daten.« Rhyme verdrehte die Augen. »Und ich habe noch eine Frage.«

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