Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Tag, an dem das Glück zurückkam (Bianca) (German Edition)

Der Tag, an dem das Glück zurückkam (Bianca) (German Edition)

Titel: Der Tag, an dem das Glück zurückkam (Bianca) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Soraya Lane
Vom Netzwerk:
dein Zimmer. Treib’s aber nicht zu wild, okay?“
    Lilly ließ noch immer den einen oder anderen Schniefer vernehmen, doch Lisa tätschelte ihr lediglich den Kopf und gab ihr einen flüchtigen Kuss.
    „Tut mir so leid“, murmelte Alex.
    „Alex! Zum letzten Mal: Es war nicht Ihre Schuld. Oder sehe ich aus, als sei ich sauer auf Sie?“
    Er musterte sie eindringlich. Besorgt hatte sie schon einmal ausgesehen, und beunruhigt, aber wütend noch nicht.
    Offensichtlich unterschied sie sich da von den meisten anderen Müttern.
    „Sie kommen gerade recht, um etwas zu probieren“, wechselte sie das Thema.
    Was meinte sie wohl damit? Er folgte ihr, dann nahm er am Küchentisch Platz. Auf demselben Stuhl, auf dem er bei seiner Ankunft gesessen hatte.
    „Ich würde gerne wissen, wie Sie diese Pastete finden.“
    Ach so, das klang nicht allzu schwer.
    Lisa strich ihre Schürze glatt und wischte sich die Wange ab. Beinahe enttäuscht nahm er zur Kenntnis, wie die Mehlflecken verschwanden.
    „Wie heißt Ihr Buch eigentlich?“, fragte er neugierig.
    Sie drehte sich zu ihm um und präsentierte ihm ihr strahlendstes Lächeln. „Ich dachte eigentlich an Lisas Leckereien , aber mein Verleger hat wahrscheinlich andere Pläne.“
    „Ärgert Sie das denn gar nicht?“
    Sie beugte sich gerade über ein Servierblech, von dem sie ein kleines Gebäckstück auf ihren Finger nahm.
    „Was meinen Sie?“
    „Dass man Sie den Titel nicht selbst auswählen lässt.“
    Sie hob eine Augenbraue, während sie das Gebäck an seinen Mund führte.
    Wie konnte er sich dem verweigern? Was sie ihm da entgegenhielt, roch vorzüglich.
    „Die wissen schon, wie man Bücher verkauft. Ich weiß nur, wie man sie schreibt. Gut?“
    Er schluckte. Hervorragend. „Gut“, stimmte er zu.
    „Nur gut?“, bohrte sie nach.
    Das machte ihn schon wieder nervös. Hatte sie nicht genau das gefragt? „Toll?“, versuchte er es erneut.
    „Hmmm. Ausgezeichnet wäre mir am liebsten.“ Sie drehte sich kurz von ihm weg, dann kam sie zurück. „Versuchen Sie das mal.“
    Wieder schob sie ihm etwas in den Mund.
    Oh ja. „Unglaublich.“
    „Gut.“ Sie sah ihn triumphierend an.
    Er war noch immer verwirrt, versuchte aber, sich auf das Essen zu konzentrieren, um sie nicht dauernd anzustarren. Das hätte gefährlich werden können. Äußerst gefährlich.
    „Und das hier?“
    Dieses Mal hielt sie einen Löffel mit einer klebrigen Flüssigkeit in der Hand. Sie sah verlockend aus. Lecker. Genau wie sie.
    „Zu guter Letzt – meine neue Schokoglasur.“
    Sie beugte sich zu ihm. So nah, dass er dem Drang, vor ihr zurückzuweichen, widerstehen musste. Ihre Blicke tasteten ihn ab, und diese Verbindung zwischen ihnen ängstigte ihn zutiefst.
    Er atmete tief durch die Nase ein und versuchte, das leichte Zittern seiner Hände zu unterdrücken. Er näherte sich dem Löffel und kostete, obwohl sein Gesicht dem ihren dabei viel zu nahe kam.
    „Gut?“
    Fast konnte er ihren Atem auf seiner Haut spüren. Oder war das nur Einbildung? Er hob den Blick ein wenig, ohne dass sie zurückwich. Einen Moment lang fragte er sich, ob sie das jemals tun würde.
    „Ausgezeichnet.“ So allmählich lernte er die Regeln dieses Spiels. Sein Lob musste mindestens eine Stufe über ihrer Vorgabe liegen.
    „Okay, das war’s für heute“, sagte sie munter.
    Schnell ging sie zu ihm auf Abstand, als habe sie sich verbrannt. Und das Kribbeln auf seiner eigenen Haut vermittelte ihm dasselbe Gefühl.
    Sein Blick wanderte durch die Küche auf die sich stapelnden Schalen, die Teller in der Spüle und die Zutaten, die überall verstreut herumlagen. Eigentlich wollte er flüchten, raus aus dieser vibrierenden Enge, doch seine guten Manieren triumphierten über seine Gefühle.
    „Brauchen Sie Hilfe beim Aufräumen?“, fragte er zögernd.
    Sie grinste ihn schelmisch an. „Brauchen Sie Hilfe bei der Hütte?“
    Alex signalisierte sein Einverständnis, doch in seinem Innern bäumte sich alles dagegen auf.
    „Prima, dann lass ich das bis später liegen“, gab sie gut gelaunt zurück.
    Zwei Stunden später arbeitete Alex noch immer an der Außenseite der Hütte, während Lisa im Innern herumwerkelte. Sie fuhr mit einem Staubwedel über alle Oberflächen, dann schüttelte sie das Bett auf und bezog es mit den frischen Laken, die sie eigens mitgebracht hatte.
    Es gefiel ihr, ihn hier zu haben. Je mehr Zeit verging, umso überzeugter war sie, das Richtige getan zu haben, als sie ihn gebeten hatte, zu

Weitere Kostenlose Bücher