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Der Tag, an dem das Glück zurückkam (Bianca) (German Edition)

Der Tag, an dem das Glück zurückkam (Bianca) (German Edition)

Titel: Der Tag, an dem das Glück zurückkam (Bianca) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Soraya Lane
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beiseite. „Bleib so stehen. Halt deine Hände ganz ruhig.“
    Lilly folgte der Aufforderung. Alex kam hinter sie und legte seine Hände auf ihre. Lisa konnte nicht hören, was er sagte, aber irgendetwas flüsterte er in Lillys Ohr, während er sie führte.
    Ein Platschen verriet, dass der Köder aus dem Wasser gezogen wurde – gefolgt von Lillys spitzem Schrei: „Ein Fisch!“
    Lisa wusste, was jetzt gleich kam.
    Alex half ihr dabei, ihn einzuholen, dann legte er ihn ins Gras und begann, ihn vom Haken zu lösen.
    „Tu ihm nicht weh!“, rief Lilly.
    Lisa bemühte sich, nicht zu lachen.
    Alex reagierte verwirrt, wie Lisa amüsiert bemerkte. „Wollen wir den Fisch denn heute Abend nicht essen?“
    Lilly schüttelte in rasender Geschwindigkeit den Kopf.
    Er seufzte. „Sollen wir ihn wieder ins Wasser werfen?“
    Dieses Mal nickte sie und grinste dabei.
    Alex warf Lisa einen schiefen Blick zu – zum ersten Mal seit ihrer letzten Begegnung. „Also gut.“
    „Tschüss, Mr Fisch!“
    Alex schüttelte scherzhaft bestürzt den Kopf.
    „Lass uns einen anderen fangen, Alex.“
    Lisa könnte den ganzen Tag dabei zuhören, wie Lilly mit Alex sprach.
    Jetzt, wo sie einmal damit angefangen hatte, würde sie wahrscheinlich nie wieder aufhören.
    In dem Moment, in dem Lisa zurück ins Haus kam, wusste sie, dass irgendetwas nicht stimmte. Augenblicklich war die Leichtigkeit, die sie bei Lillys unbefangenem Geplapper erfüllt hatte, wie weggeblasen.
    Dann hörte sie es. Ein leises Ratschen an der Tür. Gerade so laut, dass man es eben noch hören konnte.
    Sie ging nachsehen, wer es war. Ihre Schwester oder ihre Mutter wären einfach hereingekommen.
    Lisa riss die Tür auf. Der Anblick der Person, die davorstand, raubte ihr einen Moment lang den Atem. Es war Williams Mutter.
    „Sally!“ Sie versuchte, ihr Unbehagen zu verbergen. „Ich … äh … Schön, dich zu sehen.“
    Die Frau sah aus wie eine leere Hülle. In ihren Augen fehlte die frühere Spritzigkeit. Noch vor Kurzem war ihre Haut makellos gewesen. Jetzt waren ihre Augenwinkel von Falten durchzogen.
    Lisa konnte nachempfinden, wie sie sich fühlte. Sie hatte es am eigenen Leibe erfahren, als ihr die schreckliche Nachricht überbracht worden war. Spät nachts suchte sie dieses Gefühl manchmal noch heim, wenn sie schweißgebadet hochschreckte und ihr bewusst wurde, dass William nie mehr zurückkehren würde.
    „Lisa, es tut mir leid. Ich hätte nicht herkommen sollen“, sagte die Frau mit bebender Stimme.
    Lisa trat einen Schritt vor und umarmte Sally. „Doch, das hättest du.“
    Sie blieben eine Weile so stehen, hielten einander im Arm, ohne sich zu bewegen.
    „Sally, wegen vorhin …“, setzte Lisa an.
    Die ältere Frau trat mit einem unsicheren Lächeln zurück und wischte sich die Augen mit einem Taschentuch ab.
    „Du musst dich nicht vor mir rechtfertigen“, gab sie zurück.
    „Ich will aber.“
    „Es ist ja nur, weil … Nun, die Leute reden eben. Und nachdem ich dich in der Stadt gesehen habe, wollte ich mir selbst ein Bild machen.“
    Lisa nickte. Sie konnte sich nur allzu gut vorstellen, wie in der Stadt getuschelt wurde. Wenn es nach den Leuten ging, müsste sie für den Rest ihres Lebens schwarz tragen und als trauernde Witwe enden.
    Tief in ihrem Innern waren Lisa diese Leute egal. Wichtig war nur ihr Ehemann. Und ihre Familie. Und Sally war nach wie vor Teil dieser Familie, auch wenn sie nicht blutsverwandt waren.
    Sie hakte sich in Sallys Arm ein und führte sie in die Küche. „Draußen ist jemand, den ich dir vorstellen möchte.“
    Sally sah sie verwirrt an.
    „Der Mann, mit dem du mich gesehen hast.“ Als Sallys Miene unsicherer wurde, zögerte sie. „Er ist – war – ein Freund von William und ist gerade aus dem Einsatz zurück.“
    Sallys Augen leuchteten hoffnungsvoll auf. „War er … bis zum Ende bei William?“
    „Ja.“
    Sally schloss die Augen und Lisa drückte ihre Hände noch fester.
    „Er … nun, er hat so seine Probleme“, warnte sie sie. „Er redet nicht gerne über die Dinge, die er dort gesehen hat.“
    Sally nickte. „Das tun die Wenigsten.“ Sie lächelte Lisa tapfer an. „Nicht alle sind wie unser William.“
    „Ich möchte, dass du ihn kennenlernst“, sagte Lisa. „Allerdings will ich den richtigen Zeitpunkt abwarten.“
    „Das verstehe ich“, entgegnete Sally.
    Lisa machte eine auffordernde Handbewegung und stand auf. Sally tat es ihr gleich. Lisa legte einen Arm um ihre Schulter und führte

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