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Der Tag, an dem das Glück zurückkam (Bianca) (German Edition)

Der Tag, an dem das Glück zurückkam (Bianca) (German Edition)

Titel: Der Tag, an dem das Glück zurückkam (Bianca) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Soraya Lane
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ganz sicher, wie sie ihre Beziehung zu Alex beschreiben sollte. Sie wusste nur, dass es ein gutes Gefühl war, von ihm bekocht zu werden.
    Lisa ging ins Schlafzimmer und wechselte von ihren Outdoor-Klamotten in bequeme Jeans und einen weichen Kaschmir-Pulli. Zunächst liebäugelte sie noch mit ein Paar Ohrringen, entschied sich jedoch dagegen. Schließlich war das hier keine Verabredung. Alex bekochte sie in ihrem eigenen Haus.
    Sie sprühte noch eine Parfümwolke in die Luft, ging einmal durch sie hindurch, dann entschied sie sich dafür, ihre Haare auszubürsten, bevor sie sie lässig zusammenband.
    Als ihr eine weitere Essensduftwolke in die Nase stieg, folgte sie ihr nach unten. Das war einfach zu verführerisch.
    Alex war wahrscheinlich – abgesehen von ihrer Tochter – im Moment ihre liebste Person auf der Welt.
    Wer auch immer gesagt hatte, dass der Weg zum Herzen eines Mannes durch dessen Magen führt, hatte offensichtlich noch nie ihren gesegneten Appetit kennengelernt.
    Alex blickte auf, als Lisa erschien. Ihm gefiel der Blick, mit dem sie ihn ansah – auch wenn sie ihn gerade auslachte. Aber eigentlich hatte er die Schürze ohnehin nur angezogen, weil er sehen wollte, ob er ihr damit ein Lächeln entlocken konnte.
    „Ich sehe, du hast meine Schürze gefunden“, sagte sie kichernd.
    Er blickte achselzuckend an sich hinab. „Scheint zu passen.“
    Sie trat neben ihn und begann zu schnüffeln. „Das riecht wirklich nach einer guten Lasagne.“
    Dem wollte er nicht widersprechen. Es war ein gutes Gefühl, mal wieder den Kochlöffel zu schwingen. Und gleichzeitig bei Lisa zu sein, war einfach toll. Oder vielleicht auch nur, mit einer anderen Person reden zu können, ohne ständig über seine Schulter blicken zu müssen. Ohne bei jedem Knall zusammenzuzucken.
    Und ohne sich Gedanken darüber machen zu müssen, ob er gerade dabei war, sich in sie zu verlieben.
    Ihre Gesellschaft zu genießen, war eine Sache – mehr durfte daraus jedoch nicht werden. Schließlich war es seine Schuld, dass ihr Ehemann gestorben war. Das durfte er nie vergessen.
    „Kann ich irgendwie helfen?“, fragte sie.
    Lisa lehnte sich gegen die Küchenablage, drückte ihre Handflächen dabei hinter sich auf den kalten Stahl, während ihr Bauch keck unter ihrem hochgerutschten Pulli hervorragte.
    „Nein!“, sagte er lauter als er es vorgehabt hatte. Doch davon ließ sie sich nicht beirren.
    Er zwang sich, den Blick wieder auf den Ofen zu richten und starrte die Lasagne an. Er musste ihrer Anziehung und seinem Verlangen widerstehen. Ein leises Knurren entwich seiner Kehle.
    „Bitte?“
    Alex drehte sich um. „Ich habe nichts gesagt.“ Er gab sich Mühe, sich nichts anmerken zu lassen.
    Sie sah ihn verwundert an, beließ es jedoch dabei. „Wein“, sagte sie schließlich. „Ich kann doch schon mal den Wein einschenken.“
    Während sie nach den Gläsern griff, erhaschte er einen weiteren Blick auf ihre leicht gebräunte Haut. Dieses Mal verkniff er sich sein Stöhnen. So sehr er sich auch der Versuchung widersetzte, sein Geist machte ihm immer wieder einen Strich durch die Rechnung.
    „Ich hoffe, es ist okay, aber ich habe schon eine Flasche geöffnet, damit der Wein atmen kann“, sagte er unkonzentriert.
    Und wieder schenkte sie ihm ihr breitestes Grinsen. „Du bist wirklich ein wohlerzogener Soldat. Wer hätte das gedacht?“
    Alex wusste nicht, ob er empört sein oder sich geehrt fühlen sollte. Er entschied sich für Letzteres.
    Lisa drehte sich mit den Gläsern in der Hand um und stellte sie ab. Dann hielt sie die Flasche in die Höhe und warf einen Blick aufs Etikett, bevor sie den Wein einschenkte.
    „Dann verrat mir doch mal, von wem du gelernt hast, eine so erstklassige Lasagne zu kochen.“ Lächelnd hielt sie ihm ein Weinglas entgegen.
    Er nahm es entgegen. So wirklich antworten wollte er allerdings nicht. „Ach, das habe ich mir in den letzten Jahren irgendwo abgeguckt.“
    Sie musste ja nicht wissen, dass er – sobald er alt genug gewesen war – versucht hatte, die Spezialität seiner Mutter nachzukochen.
    „Ah“, seufzte sie, bevor sie vorsichtig am Wein schnupperte, ihn kurz im Glas schwenkte und dann einen Schluck davon nahm. „Genau das, was ich jetzt brauche.“
    Alex konnte nicht aufhören, sie anzustarren, ganz gleich wie sehr er es auch versuchte. Dieses Mal siegte das Verlangen über seine Schuldgefühle.
    Er selbst nahm einen deutlich größeren Schluck, dann setzte er das Glas angestrengt

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