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Der Tag, an dem das UFO vom Himmel fiel

Der Tag, an dem das UFO vom Himmel fiel

Titel: Der Tag, an dem das UFO vom Himmel fiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Halperin
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Monate nach dem Attentat. Es zeigte Lee Harvey Oswald und Ben-Gurion, wie sie sich lächelnd die Hand gaben. Wenn man genauer hinsah, konnte man erkennen, wo die beiden Originalfotos zusammengeklebt waren. Doch das hat die Leute nicht daran gehindert, es zu kaufen. Und daran zu glauben.«
    »Also waren Oswald und Ben-Gurion alte Freunde? Das glaubt man hier?«
    »Nicht ganz. Die Zionisten haben Oswald benutzt. Danach haben sie sich seiner entledigt, damit er nichts verraten konnte.
Deshalb ließen sie ihn von Jack Ruby erschießen, kurz nachdem er Kennedy ermordet hatte.«
    »Jack Ruby war Jude«, sagte ich.
    »Ja, Danny. Ursprünglich Jack Rubinstein. Man kann nicht in Jordanien leben, ohne das zu wissen. Menschen, die keine Ahnung von den Vereinigten Staaten haben, wissen zumindest das: Jack Ruby war Jude. Was beweist, dass alles stimmt. Begreifst du, was ich sage?«
    Vielleicht, dass wir unsere Dämonen selbst wählen und uns dann eine eigene Welt um sie herum bauen? Hatte Julian davon gesprochen? Oder war ich ganz allein daraufgekommen?
    »Aber die drei Männer … was hat das denn mit denen zu tun?«
    »Oh … wie soll ich sagen? Nimm Albert Bender. Was meinst du, wer die Männer waren, die ihn zum Schweigen gezwungen haben? Antisemitische Schläger, wie bei dir? Oder zionistische Verschwörer, wie sie es bei Tewfik gewesen wären? Natürlich nicht. Bender ist weder Jude noch Araber. Ich glaube kaum, dass zionistische, israelische oder jüdische Themen ihm viel bedeutet haben. Verstehst du?«
    »Ich glaube schon. Aber, Rochelle …«
    »Sag mir, wovor Bender Angst hatte. Worüber er immer wieder nachdenken musste. Was er wollte, mehr als alles andere auf der Welt, obwohl er wusste, dass er es nie bekommen würde. Sag mir das alles. Dann sage ich dir, wer die drei Männer waren, die an seine Tür geklopft haben.«
    Waren sie also deshalb zu dritt? Aus Angst, aus Not, aus Zwang? Trotzdem waren sie real! »Und ihre Haut, diese merkwürdige Färbung …?«, sagte ich. Ohne es zu wollen, betrachtete ich meinen Arm. Mir schien es, als wäre meine eigene Färbung verblasst, seit ich bei Rochelle war. »Ich glaube nicht,
dass sie meiner Einbildung entsprungen sind. Du und Tom, ihr habt sie gesehen …«
    »Und andere Leute, die sie besucht haben, auch. Ich bin mir sicher, dass du es dir nicht eingebildet hast.«
    »Aber lass mich meinen Gedanken zu Ende bringen, ja? Du bist auf dem besten Wege, mir zu erzählen, dass das alles nur ein Mythos ist. Stimmt’s?«
    »Ja. Die drei Männer sind ein Mythos. Genau das will ich damit sagen.«
    »Sie sind also nicht real!«
    »Was redest du? Natürlich sind sie real.« Sie beugte sich zu mir und nahm meine Hände. »Wenn sie nicht real wären, woher kommen dann die Narben in deinem Nacken? Wieso ist Tom Dimitrios dann tot und nicht mehr am Leben? Wieso kann ich nicht nach Hause?«
    »Ich verstehe nicht … ich verstehe nicht …«
    »Hör zu. Dieser Ort, an dem du warst … was glaubst du, wo das war? Auf unserer Erde oder einer anderen? In unserem Sonnensystem oder einem anderen? In unserem Universum oder einem anderen?«
    Ich versuchte zu antworten … wohl wissend, dass mein Gestammel keinen Sinn ergab. Rochelle nickte immer weiter. Ich sprach von der Erde, dem Mond. Von diesem Punkt zwischen den beiden – wenn auch näher am Mond –, wo das Mutterschiff der UFOs in der Schwebe hängt, weder von der einen noch von der anderen Anziehungskraft beeinflusst. Wo das Mutterschiff seine eigene Gravitation besitzt …
    Aber wieso führte mein Weg abwärts und nicht aufwärts, um dorthin zu gelangen?
    Warum nach innen, nicht nach außen?
    »Es ergibt keinen Sinn, wissenschaftlich betrachtet«, sagte ich schließlich. »Ich habe hundert verschiedene Möglichkeiten
tausendmal durchgespielt. Ich kriege es unmöglich so hingedreht, dass es einen Sinn ergibt.«
    »Wissenschaftlich nicht. Aber ›Wissenschaft ist eine Schildkröte‹ … weißt du noch? Julian meinte, das hätte er bei eurer ersten Begegnung auf die Rückseite unserer Visitenkarte geschrieben, um dich ein bisschen neugierig zu machen. Damit du nachdenkst.«
    »›Wissenschaft ist eine Schildkröte, die behauptet, ihr Panzer sei die ganze Welt‹«. Ich staunte, wie leicht ich das Zitat beenden konnte. »Aber, was glaubst du? Gibt es denn überhaupt irgendwas, das keine Schildkröte ist?«
    »Vielleicht …«
    »Bestimmt nicht Religion! Erzähl mir bloß nicht, dass Religion mehr als eine Schildkröte ist. Ich

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