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Der Tag, an dem du stirbst

Der Tag, an dem du stirbst

Titel: Der Tag, an dem du stirbst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Gardner
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Waffe sucht?»
    O sagte immer noch nichts.
    «Ich glaube, sie wird die Waffe in wenigen Stunden zu ihrer Selbstverteidigung brauchen», erinnerte D.D. «Wie wird sie reagieren, wenn sie feststellen muss, dass die Pistole verschwunden ist?»
    «Wenn sie klug ist, stellt sie sich», antwortete O zurückhaltend. «Wir können sie besser beschützen. Der Mörder ihrer beiden besten Freundinnen wird mit Sicherheit nicht im Gefängnis nach ihr suchen.»
    «Wäre das Ihre erste Festnahme?»
    «Wohl kaum.»
    «Haben Sie keine Bedenken, eine Person hinter Gitter zu bringen, von der zu erwarten ist, dass sie Ihnen einen Teil Ihrer Arbeit abnimmt?»
    «Ich verlasse mich lieber auf mein Dezernat. Wir machen unsere Arbeit recht gut.»
    D.D. dachte an die vielen Sexualstraftäter, die sie im Laufe ihres Berufslebens nicht hatte überführen können, und war sich dessen nicht so sicher. Sie leerte ihr Wasserglas und kam wieder auf Aktuelles zu sprechen.
    «Tut sich was auf Facebook?», fragte sie.
    «Bis jetzt schon über tausend Posts und Kommentare», meinte O. «Die meisten aus Atlanta und Providence. Von Angehörigen und Freunden der Opfer. Um alle Einträge zu lesen, bräuchten wir mindestens ein halbes Dutzend mehr Leute. Ich habe nur Ausschau nach solchen gehalten, die aus der Reihe fallen. Der einzig interessante Kommentar stammt von Randis Ex.»
    «Sitzt der nicht in Haft?»
    «Ja, aber offenbar hat er Zugang zum Internet. Er reagierte auf unsere Seite als einer der Ersten und schrieb: ‹Ruhe in Frieden›, dazu noch das Todesdatum.»
    «Arschloch.»
    «Wie wär’s, wenn ich poste: ‹Tröstlich nur, dass Randi von ihrem Scheiß-Ehemann befreit ist.› So was in der Art.»
    «Tun Sie das. Bin gespannt, was er darauf antwortet. Gab es auch Einträge aus Colorado?»
    O wollte wissen, warum, worauf D.D. erklärte, dass Charlie früher in Arvada gelebt hatte.
    «Wann ist noch mal die Mutter gestorben?», wollte O wissen.
    «Vor acht Jahren. Zu der Zeit müsste Charlene in der Leitstelle von Arvada gearbeitet haben, was aber noch zu überprüfen wäre.»
    «Wie ist die Mutter gestorben?»
    «Laut Rechtsmedizin eines natürlichen Todes. Leberversagen nach jahrelangem Alkoholmissbrauch. Allerdings war sie schon eine Weile tot, als man ihre Leiche fand. Die Todesursache ließ sich nicht mehr eindeutig feststellen.»
    «Ich hätte sie erstickt», sagte O. «Mit einem Kissen auf Nase und Mund.»
    «So wie sie ihre Kinder umgebracht hat? Aber im Fall einer Asphyxie wären dem Pathologen petechiale Blutungen aufgefallen.»
    «Nicht an einem schon verwesenden Leichnam.»
    «Sie glauben, Charlie hat ihre Mutter umgebracht?» D.D. meinte ihre Frage ernst. Dass die Mutter zu jener Zeit in Colorado gestorben war, als ihre Tochter dort gearbeitet hatte, machte ihr zu schaffen. Und doch … «Charlie hat bei der Vernehmung die richtigen Fragen gestellt. Sie glaubte ihre Mutter im Gefängnis oder in einer psychiatrischen Anstalt. Dass sie tot sein könnte, schien ihr nicht in den Sinn gekommen zu sein. Sie wollte sogar wissen, unter welchen Umständen sie gestorben ist. Wenn Charlene tatsächlich ihre Mutter in Boulder aufgestöbert, sie besucht und ihr volle fünf Minuten lang ein Kissen aufs Gesicht gedrückt hat – tja, dann ist sie eine verteufelt gute Schauspielerin.»
    Am anderen Ende der Leitung blieb es eine Weile still. «Sie mögen die Frau nach wie vor, stimmt’s?», fragte O.
    «Mit Mögen hat das nichts zu tun. Ich denke nur laut nach. Kann ich Ihnen auch empfehlen. Macht Spaß.»
    «Sie ist an der Seite einer Mörderin aufgewachsen. Vielleicht sah sie sogar mit eigenen Augen, wie die Mutter ihre Kinder erstickte. Könnte auch sein, dass sie es selbst tat …»
    «Eine gewagte Hypothese.»
    «Feststeht, sie wurde selbst misshandelt. Denken Sie an die zwangsläufig schwer gestörte Mutter-Tochter-Bindung. Den Mangel an Empathie. Schönschwätzer suggerieren, ein bisschen Liebe könne alle Schmerzen lindern. Wir Cops wissen es besser.»
    «Sie behauptet, Rosalind geliebt zu haben.»
    «Das ändert nichts. Mag sein, dass ihr Rosalinds Tod den Rest gegeben hat. Ich kann mir vorstellen, dass sie durchgedreht ist und vielleicht ihre Mom getötet hätte, wäre die mit dem Messer nicht schneller gewesen.»
    «Noch so eine gewagte Hypothese.»
    «Die Mom türmte, Charlie ging zu ihrer Tante in die Berge von New Hampshire. Neues Haus, neue Regeln, neue Stabilität. Vielleicht hat das eine Weile gewirkt. Bis ihre Freundinnen

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