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Der Tag der Ehre 3 - Ihre klingonische Seel

Der Tag der Ehre 3 - Ihre klingonische Seel

Titel: Der Tag der Ehre 3 - Ihre klingonische Seel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Jan Friedman
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freundlich.
    Pacria trat ein, sah sich um und stellte fest, daß sie allein waren – Kes hielt sich an einem anderen Ort auf. Das bedauerte sie. Die Ocampa konnte recht aufdringlich sein, aber Pacria wußte ihre Gesellschaft trotzdem zu schätzen.
    »Bitte legen Sie sich hier aufs Bett«, sagte der Doktor. »Die Untersuchung dauert nur einige wenige Sekunden. Es geht mir allein darum, Ihre Biowerte zu überprüfen. Natürlich kann ich dabei auch feststellen, ob in Hinsicht auf die
    Geweberegenerierung Probleme auftraten.« Er wurde ernster.
    »Unter den gegenwärtigen Umständen gilt meine Sorge aber vor allem dem Virus.«
    Als sich der Doktor mit ihr in Verbindung gesetzt und um diese Untersuchung gebeten hatte, sah Pacria zunächst keinen Sinn darin. Immerhin starb sie. Daran änderte sich nichts, ganz gleich, wie ihre Biowerte beschaffen sein mochten.
    Dann erwachte die Wissenschaftlerin in ihr und erinnerte sich daran, daß Wissen einen eigenen, von allen anderen Dingen unabhängigen Wert hatte. Wenn der Doktor seine Forschungen fortsetzte, gelang es ihm vielleicht, ein Antigen zu lokalisieren oder wenigstens besser zu verstehen, was es mit diesem Virus auf sich hatte. Dann mochte er in der Lage sein, irgendwann einmal das Leben einer Person zu retten, die sich weniger als Pacria für die Herkunft des Heilmittels interessierte.
    Eine derartige Vorstellung bereitete der Emmonac kein Unbehagen. Sie hielt es in jedem Fall für gut, Leben zu retten.
    Allerdings sträubte sich alles in ihr dagegen, ihr eigenes Leben durch das von den Zendak’aa entwickelte Heilmittel zu bewahren.
    Sie streckte sich auf dem Bett aus, und der Doktor
    untersuchte sie mit einem kleinen Gerät. Es dauerte tatsächlich nur einige Sekunden, wie er versprochen hatte. Dann sah er vom Display des Geräts auf.
    »Danke«, sagte er. »Sie können sich jetzt aufsetzen.«
    Wieder kam Pacria der Aufforderung nach. »Ich nehme an, es gibt keine Überraschungen, oder?«
    »Nur eine kleine«, erwiderte der holographische Arzt. »Der Umstand, daß Sie starker Strahlung ausgesetzt gewesen sind, hat die Verbreitung des Virus verlangsamt, wenn auch nur ein wenig. Eine weitere Strahlendosis könnte diesen Effekt verstärken.«
    »Um wieviel?« fragte Pacria.
    Der Doktor zuckte mit den Schultern. »Möglicherweise lassen sich zwei Tage gewinnen. Allerdings dauert die Rekonvaleszenz von der Strahlung fast ebenso lange.«
    »Also ist im Grunde genommen überhaupt nichts
    gewonnen«, sagte Pacria.
    »Nur sehr wenig«, gestand der Doktor. »Ich wollte Ihnen alle Möglichkeiten aufzeigen.«
    Erklang bei diesen Worten ein Hauch von Sarkasmus in seiner Stimme? Oder bedauerte er, keine für sie akzeptable Behandlung zu finden? Was auch immer der Fall sein mochte: Pacria beschloß, nicht darauf einzugehen.
    »Ich bin Ihnen dankbar«, sagte sie.
    »Es ist nicht der Rede wert«, erwiderte der Holo-Arzt.
    »Übrigens: Ich habe etwas für Sie.«
    Er kehrte kurz in sein Büro zurück, nahm dort einen
    Gegenstand von seinem Schreibtisch und brachte ihn der Frau.
    »Ich wußte nicht, ob dieses Objekt einen sentimentalen oder anderen Wert für Sie hat«, erklärte der Doktor. »Sie waren bewußtlos, und deshalb konnte ich Sie nicht fragen. Ich nahm mir die Freiheit, dies in einem unserer Laboratorien säubern zu lassen. Der Gegenstand blieb zunächst fast völlig unter einer radioaktiv strahlenden Patina verborgen.«
    Pacria nahm ihn entgegen und lächelte. Es handelte sich um eine flache, rechteckige Brosche aus Platin. Das erhöhte Symbol in der Mitte stellte zwei Vögel dar, die in
    harmonischen Spiralen aufstiegen.
    »Mein Abzeichen«, sagte Pacria. Sie drehte es hin und her.
    »Ich habe es vor einem knappen Jahr erhalten.«
    Acht Monate später hatte sie erfahren, daß sie mit dem Virus infiziert war. Sie fragte sich damals, wie ihre Kollegen auf diese Nachricht und ihren bevorstehenden Tod reagieren mochten. Nicht einmal im Traum wäre ihr die Möglichkeit eingefallen, sie könnte sie alle überleben.
    Sie strich mit den Fingerkuppen über das Symbol, traf eine Entscheidung und gab die Brosche zurück. »Hier«, sagte sie.
    »Ein Geschenk für Sie. Dafür, daß Sie mir das Leben gerettet haben.«
    Der Doktor musterte sie erstaunt. »Ich weiß eine solche Geste sehr zu schätzen. Allerdings muß ich Sie daran erinnern, daß ich ein holographisches Programm bin, und als solches kann ich mit derartigen Besitztümern nichts anfangen.«
    »Ich brauche die Brosche nicht

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