Der Tag der Ehre 3 - Ihre klingonische Seel
Schilde so, als existierten sie überhaupt nicht.
Innerhalb weniger Sekunden wurden wichtige Bordsysteme des cardassianischen Kreuzers schwer beschädigt. Letztendlich mußten die Cardassianer ihre ganzen Bemühungen darauf konzentrieren, das eigene Raumschiff zusammenzuhalten – sie konnten uns nicht an der Flucht hindern.«
Paris nickte anerkennend. »Ein vielversprechender Anfang für B’Elannas Tätigkeit.«
Chakotay nickte. »Ja. Leider fanden die Cardassianer bald heraus, daß wir ihre Schildfrequenzen kannten, und daraufhin nahmen sie natürlich sofort Veränderungen vor. Wie dem auch sei: Es schien B’Elanna immer wieder zu gelingen, ihnen einen Schritt voraus zu sein.«
Kurze Stille folgte, und der Erste Offizier preßte die Lippen zu einem dünnen Strich zusammen. »Ich hätte an die
Möglichkeit einer von den Kazon vorbereiteten Falle denken sollen. Ich hätte so etwas irgendwie… voraussehen müssen.«
Paris richtete einen ungläubigen Blick auf den Ersten Offizier. »Glauben Sie wirklich, Sie wären in der Lage gewesen, dies alles zu verhindern?«
Chakotay antwortete nicht sofort.
»Ich bin der stellvertretende Kommandant dieses Schiffes«, sagte er schließlich. »Ich bin für das verantwortlich, was mit der Crew geschieht – im Guten wie im Schlechten.«
Der Pilot schüttelte den Kopf. »Die Crew besteht nicht aus Kindern, Commander. Sie können sie nicht vor allem schützen, weder im All noch sonst irgendwo.«
In Chakotays dunklen Augen zeigte sich Schmerz, als er Paris ansah. »Ich verstehe, was Sie meinen und worauf Sie hinauswollen, Lieutenant. Ja, ich verstehe es gut. Aber daran zu glauben… Das ist eine ganz andere Geschichte.«
Ja, dachte Paris. Eine ganz andere Geschichte. Ich fürchte nur, daß in ihr für Harry und B’Elanna kein Happy-End vorgesehen ist.
Janeway hatte beschlossen, auf die Brücke zurückzukehren, als ihr Name aus den Interkom-Lautsprechern ertönte.
»Captain Janeway? Hier spricht Pacria.«
»Ich höre«, erwiderte die Kommandantin.
»Ich muß Sie sprechen«, sagte die Emmonac. »Vielleicht habe ich in den Sondierungsdaten etwas entdeckt.«
»Ich bin gleich bei Ihnen«, entgegnete Janeway.
15
Kurze Zeit später glitt die Tür zu Pacrias Quartier beiseite; die Emmonac saß am Computerterminal. Das Licht der
graphischen Darstellungen auf dem Monitor spiegelte sich in ihren Augen wider.
»Nun?« fragte der Captain und trat an die Seite der Frau.
»Hier«, sagte Pacria und deutete auf den Bildschirm.
Janeway blickte über die Schulter der Emmonac und sah eine Analyse der Sondierungsdaten, die das Trümmerfeld im All betrafen. Sie kannte diese spezielle Darstellung, hatte sich selbst eingehend damit beschäftigt: Die Informationen gaben Auskunft über die chemische Zusammensetzung aller
Fragmente.
Die Kommandantin bemerkte nichts Außergewöhnliches und sah Pacria an. »Mir fällt nichts auf.«
Die Emmonac berührte eine Schaltfläche und vergrößerte einen Teil der Graphik, der daraufhin das ganze
Projektionsfeld beanspruchte. Auf den ersten Blick betrachtet schien er sich nicht vom Rest zu unterscheiden – die einzelnen Fragmente zeigten praktisch die gleiche Größe und
Zusammensetzung wie in anderen Bereichen des
Trümmerfelds.
Dann weckten rote Punkte Janeways Aufmerksamkeit.
»Radioaktive Partikel«, stellte sie fest.
Pacria nickte. »Ja, das stimmt.«
Janeway musterte sie erstaunt und begriff noch immer nicht, was es damit auf sich hatte. »Könnte die Strahlung auf den Einsatz der Waffensysteme des fremden Raumschiffs
zurückgehen?«
»Nein«, sagte Pacria. »Nur ein Volk in diesem Teil des Alls verfügt über entsprechende Waffen: die Emmonac. Und wir zerstören nicht einfach irgendwelche Schiffe so wie in diesem Fall.«
Janeway überlegte kurz. »Die radioaktiven Partikel müssen also von woanders stammen.«
»Ja«, pflichtete Pacria ihr bei. »Und wenn wir sie uns noch genauer ansehen…« Sie betätigte die Kontrollen und erhöhte die Vergrößerungsstufe. »Dann stellen wir fest, daß es sich um eine ganz besondere Art von radioaktivem Material handelt: um Orillium.«
»Davon höre ich jetzt zum erstenmal«, gestand Janeway.
»Diese Substanz gibt es nur an einem mir bekannten Ort«, sagte Pacria. »In einem Asteroidengürtel, der den Zendak’aa einst als Rohstofflager diente. Er ist etwa zwölf Lichtjahre vom Trümmerfeld entfernt.«
»Ich möchte ganz sicher sein, dies alles richtig zu verstehen«, sagte Janeway.
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