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Der Tag der Messer: Roman (German Edition)

Der Tag der Messer: Roman (German Edition)

Titel: Der Tag der Messer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Lohmann
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erschlagen sie im Dutzend und waten in ihrem Blut. Ich weiß schon, wie ich mit den Grün- und Blasshäutlern fertig werde.«
    Darnamur nickte. »Aber vergiss nicht: Die Fürsten der Alben und Feien sind gefährlich. Wenn sie sterben, schenkt ihr magisches Herz ihnen neues Leben. Sie werden anderswo wieder auftauchen und Schaden anrichten. Also müssen sie leben. Aber sie dürfen sich auch nicht weit genug erholen, um zaubern zu können. Da muss ein ausgeklügeltes Gleichgewicht bewahrt werden. Sobald die Vampire erschlagen sind, werden die Goblins sich darum kümmern müssen.«
    Werzaz lachte. »Keine Sorge, kleiner Gnom. Wir Goblins wissen, wie man Gefangenen Schmerzen zufügt und sie doch am Leben erhält. Die mächtigsten Zauberer der Alben winseln hören, statt dass sie Befehle geben – ich kenn eine Menge Brüder, die sich da gern drum kümmern werden.«
    Er machte kehrt und ging auf die Tür zu. Im selben Augenblick stürmte ein Nachtalb herein und schaute sich atemlos um. Sein Blick flackerte überrascht, als er Darnamur und das Kästchen sah. Doch bei Werzaz’ Anblick fasste er sich. »Ah. Du bist doch einer von den Hauptleuten. Ich suche die Herrin …«
    Werzaz’ Faust traf den Alb mitten im Gesicht. Der taumelte bis zur Tür zurück. Grünes Blut lief ihm aus der Nase und von einer Platzwunde auf der Stirn. Er starrte Werzaz mit weit aufgerissenen Augen an. Werzaz riss den Säbel aus der Scheide und stieß dem Alb die Klinge in die Kehle.
    »Werzaz heiß ich, du wertloses Stück Scheiße!«, brüllte er. »Werzaz, der mächtigste Krieger der Goblins! Oh, ich hasse diese arroganten Kuchenfratzen aus Geliunas Gefolge. Seit ’m Dutzend Wintern bin ich Hauptmann in der Garde, und immer noch kennen sie meinen Namen nicht.«
    Er wandte sich zu Darnamur um. »Siehst du das, Stummelbein? Das wollte ich schon immer mal tun. Wenn sich die Zeiten so geändert haben, dass selbst Gnome Befehle geben, dann tu ich ab jetzt nur noch das, was mir passt. Als Erstes bring ich diesem albischen Gelichter Respekt vor mir bei. Ich werde sie schon lehren, sich meinen Namen zu merken!«
    Darnamur schaute auf den Toten. »Ich denke, so dürfte sich dein Name schnell unter ihnen herumsprechen. Jedenfalls wenn du ihn nicht nur den Toten ins Gesicht schreist.«
    »Mach keine Scherze mit mir, Warzenhaar«, knurrte Werzaz. »Wir haben eine Menge zusammen erlebt, und du hast einen Unkwitt erschlagen. Aber du bist trotzdem nur eine halbe Portion, und ohne deine Heimtücke bist du gar nichts.«
    Er ging nach draußen. Vom Flur aus rief er über die Schulter zurück: »Ich schick dir zwei Goblins vor deine Tür. Gibt bestimmt viele Leute, die dich jetzt gern zertreten wollen. Da brauchst du schon was mehr als eine Leibwache, die vor Angst gleich das Kotzen anfängt, wenn ein Krieger in den Raum tritt.«
    Seine Schritte verklangen. Dranjar spähte durch die Tür hinter ihm her. Als er sicher war, dass Werzaz fort war, wandte er sich an Darnamur.
    »Man sollte ihn abstechen, dieses haarige Schwein.«
    »Um Leuchmadans willen, nein!«, rief Darnamur. »Die Goblins sind wichtig für uns, und Werzaz ist unser bester Verbündeter. Er ist tumb, er ist grob, aber er hatte Respekt vor Wito und ein wenig Achtung vor mir. Er ist schwer zu lenken, aber er wird mir nicht heimtückisch in den Rücken fallen. Vor allem wird er es seinen Brüdern schwermachen, das zu tun.«
    »Mag ja sein«, sagte Dranjar. »Wir brauchen die Goblins noch, um uns die Alben vom Hals zu schaffen. Aber früher oder später werden die Goblins uns auch Probleme machen.«
    »Ich weiß«, sagte Darnamur. »Früher oder später wird uns jeder Probleme machen. Und wir haben dann hoffentlich jedes Mal schon die passende Lösung vorbereitet.«
    Er stellte das Kästchen wieder in die Schublade, verschränkte die Arme hinter dem Kopf und lehnte sich auf dem Stuhl zurück. Die Kissen, auf denen er saß, verschoben sich, aber Darnamur hielt das Gleichgewicht. Ein wildes Grinsen zeigte sich auf seinem Gesicht.
    »Weißt du, Dranjar«, sagte er. »Als ich den Plan entwickelt habe, dachte ich am allermeisten an die Fei. Ich dachte, sie zu erschlagen wäre die entscheidende Großtat, und alles andere nur ein Aufräumen. Wito hätte das wohl besser gewusst. Vermutlich wollte er deshalb nicht den Weg der Messer gehen. Er hat einen guten Ritt nie zu schätzen gewusst.«
    »Einen Ritt?« Dranjar runzelte die Stirn.
    »Einen wilden Ritt«, sagte Darnamur. »In kleiner Gestalt auf einem

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