Der Tag Des Falken
Zollanmeldung geworden? Weshalb ist die Border Security alarmiert worden?«
»Ich kann beschwören, daß ich davon nichts weiß. Ich habe den Flugplan wie angewiesen aufgegeben. Wir hatten schon alle Vorbereitungen getroffen, um den Zollinspektor am Tor aufzu-
halten, bis die Drogen ausgeladen waren. Auch die nachgemachten Frachtsiegel mit den kopierten Nummern lagen bereit. Ihren Flugplan muß die FAA verschlampt haben...«
»Wirklich sehr zweckmäßig - für Sie. Noch so ein Fehler, Hokum, dann finden Sie sich im Betonfundament meiner neuen Ladenpassage auf Grand Bahama wieder. Und sorgen Sie dafür, daß die Cessna keimfrei ist, bevor sie eingezogen wird.«
»Der Kerl spinnt«, murmelte einer der Deputies, als Van Nuys den Raum verlassen hatte. »Der läßt das ganze Unternehmen wegen diesem Weibsbild platzen...«
»Todsicher nicht!« sagte Hokum. Er wandte sich an Daniel Frye, seinen bewährten Senior Deputy. »Was ist passiert? Warum ist das Flugzeug nicht abgestürzt?«
»Die Sprengladung muß defekt gewesen sein«, erklärte Frye. »Sie ist nicht detoniert. Ein paar Kabel sind durchgeschmort, und sein Generator ist ausgefallen. Wir haben verdammtes Glück gehabt, daß er's bis hierher geschafft hat, anstatt in Opa-Locka oder Miami notlanden zu müssen... Aber warum mußten wir seine Maschine einschäumen und den Koks rausholen, wenn du wolltest, daß er mit 'ner Drogenladung erwischt wird?«
»Denk doch mal nach!« forderte Hokum ihn auf. »Ich wollte, daß Van Nuys tot und mit 'ner Koksladung in der Maschine auf-
gefunden wird. Lebt er, kann er reden, und wenn er glaubhaft erklären kann, nichts von dieser Ladung gewußt zu haben, sind wieder wir dran. Wegen deiner Unfähigkeit wäre der Waffenschmuggel, den ich in jahrelanger Arbeit innerhalb seiner Organisation aufgebaut habe, beinahe geplatzt. Eine Chance kriegst du noch — aber das war's dann!«
Nach einer kurzen Pause kippte der Polizeichef noch einen Tequila und deutete mit dem Zeigefinger auf Frye. »Ich will alles wissen, was es über diese Sandra Geffar zu wissen gibt. Ich will wissen, wo sie wohnt, wohin sie geht, was sie tut und mit wem sie's tut. Unsere Freunde im Dade County Sheriff's Office können dir bestimmt weiterhelfen. Und paß auf, damit sonst niemand was mitkriegt!«
Kontrollplattform Hammerhead One
Zwei Wochen später
Nach zwölfstündiger Tagschicht hatten Geffar und Hardcastle offiziell dienstfrei, aber beide trugen noch Uniform. Sie saßen an einem Panoramafenster und beobachteten die Kontrolle eines Frachters aus Costa Rica, der an der Ostpier unter dem HIGH-BAL-Startplatz festgemacht hatte. Scheinwerfer am Plattformrand tauchten den Frachter in gleißend helles Licht.
Michael Becker, der seinen Kopfhörer um den Hals gehängt trug, kam mit einem Essentablett an ihren Tisch. »Ich störe hoffentlich nicht?«
Geffar stand auf. »Ich muß mich aufs... Interview vorbereiten.
Entschuldigt mich.« Sie wirkte verlegen - und war es auch.
»Sie wird in ein paar Stunden für Nightline interviewt«, sagte Hardcastle, als sie gegangen war.
»Ja, ich hab's gehört... Sie ist eine großartige Sprecherin für die Hammerheads.«
»Sie arbeitet sich dabei auf«, murmelte Hardcastle, indem er den Frachter anstarrte.
»Sie sind selbst verdammt viel hier draußen, Admiral. Mir ist aufgefallen, daß Sie den Hubschrauber, der an Land zurückfliegt, immer seltener benützen. Warum machen Sie nicht mal ein paar Tage Urlaub und besuchen Daniel?«
»Ja, das sollte ich... Okay, ich rufe ihn wenigstens an... Wis sen Sie, was mir Sorgen macht, Mike?« fragte er plötzlich. »Daß wir nach über einem halben Jahr nur vier einsatzbereite Sea Lion und erst sieben für Plattformlandungen qualifizierte Besatzungen haben.«
»Wir haben zwei Sea Lion auf der Plattform, eine in Home-stead und eine als Schulmaschine. Der Kongreß hat uns von Anfang an nicht genug Geld bewilligt. Die Beschaffung der nächsten sechs Sea Lion ist um zwei Monate verschoben worden, um erst die Reaktion der Öffentlichkeit abzuwarten... sagt Elliott, der sein Bestes tut.
Und daß ein Prominenter wie Van Nuys öffentlich verkündet hat, wie effektiv und heroisch die Hammer-heads im Einsatz sind, hat natürlich auch g e n ü tzt...«
»Yeah, Van Nuys«, sagte Hardcastle kopfschüttelnd. »Unser neuer Kumpel, ein Playboy und Gesellschaftslöwe als Sprecher für die Hammerheads. Darauf könnte ich verzichten, auf ihn könnte ich verzichten...«
Becker äußerte sich nicht
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