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Der Tag Des Falken

Der Tag Des Falken

Titel: Der Tag Des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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das?«
    »Ihr Flugplan hat folgendes vorgesehen: VFR-Flug von Free-port nach Opa-Locka, Zwischenlandung zur Zollabfertigung und VFR-Weiterflug nach Sunrise Beach. Aber als Sie mit Funkausfall in die ADIZ eingeflogen sind, waren Sie mehrere Seemeilen vom richtigen Kurs entfernt und haben Sunrise Beach direkt angesteuert.
    Weshalb?«
    Van Nuys zuckte mit den Schultern. »Ich muß wohl etwas den Kopf verloren haben... Ich war sicher, auf Kurs zu sein, aber dann bin ich südlich aus dem Korridor geraten. Ihre Plattform war ein guter Orientierungspunkt, und ich habe mich dafür entschieden, direkt nach Sunrise Beach zu fliegen - statt ohne Funk den Nahverkehrsbereich Miami zu durchqueren.«
    Geffar nickte. Van Nuys war clever. Dies war die richtige Antwort - die einzig richtige Antwort. Außer auf IFR-Flügen sollten Flugzeuge mit Funkausfall nicht in die verkehrsreiche TMA Miami einfliegen. Im Normalfall sollte der Pilot auf einem Platz außerhalb des Nahverkehrsbereichs landen, und da Van Nuys ohnehin nach Sunrise Beach wollte, hatte er sich logischerweise für diesen Platz entschieden...
    »Da Sie von der angegebenen Strecke abgewichen sind«, fuhr Geffar fort, »wären Sie nach einer Notwasserung möglicherweise nicht gefunden worden... Und einen unkontrollierten Platz ohne Funk anzufliegen, ist auch keine gute Idee. Aber unter den gegebenen Umständen war Ihre Entscheidung vernünftig...«
    Hat er's schon geschafft, dich auf seine Seite zu ziehen? fragte sie sich.
    Nein, das wäre zuviel gesagt. Unsinn, Sandra, hör mit dieser billigen Selbstanalyse auf!
    »Die Zollformalitäten waren mir in diesem Augenblick ziemlich egal, fürchte ich«, erklärte Van Nuys ihr ernsthaft, »und Ho -kum wußte, daß ich kommen würde. Ein Überflug ohne Meldung bei UNICOM hätte ihm gezeigt, daß ich mich in einer Notlage befinde. Aber ich stimme Ihnen zu, daß es weitere Möglichkeiten gegeben hätte, die ich hätte berücksichtigen sollen. Aber dann hätte ich etwas anderes verpaßt! Ihr Auftritt mit der seltsamen Maschine hat mich sehr beeindruckt, Sandra Geffar. Ist das eine V-22 gewesen?« Sie nickte. »Die bewaffnete Ausführung?« Ein schwaches Nicken. »Nun, ich bin froh, daß ihr nicht auf mich geschossen habt, aber ich bin auch froh, daß ich vom richtigen Kurs abgekommen bin - das hat mir Gelegenheit verschafft, Sie kennenzulernen.«
    Wieder Komplimente, die sie nervös und mißtrauisch machten ... Als sie aufstand, um zu gehen, stemmte er sich mühsam hoch. Im Stehen war er einen Kopf größer als sie. »Entschuldigung, wenn mein Gerede Ihnen unangenehm gewesen ist.«
    »Keineswegs.« Aber das war gelogen.
    »Darf ich Sie wiedersehen?«
    Obwohl Geffar diese Frage halbwegs erwartet hatte, war sie doch überrascht. »Dieser Vorfall muß restlos aufgeklärt werden...
    Passen Sie gut auf sich auf, Mr. Van Nuys«, sagte sie und ging-
    Geffar war bereits zum Ausgang unterwegs, kehrte dann je doch um und ging zu dem Krankenzimmer neben dem von Van Nuys, in dem Joseph Hokum lag. Bevor sie anklopfte, vergewis serte sie sich noch, ob ihre Pistole locker im Schulterhalfter unter ihrer Jacke steckte. Dann klopfte sie an, wartete einige Sekunden und trat ein.
    Mehrere von Hokums Deputies und Feuerwehrmännern waren um sein Bett versammelt. Auf seinem Schoß war eine Karte ausgebreitet - was sie darstellte, konnte Geffar nicht erkennen -, und auf dem Nachttisch lagen Papiere und mehrere Faxblätter. Sobald sie den Raum betrat, kam einer der Deputies hastig auf sie zu, während ein anderer nach einer Krankenschwester klingelte.
    »Hey, Sie haben hier nichts zu suchen...«
    Als Geffar näher ans Bett herantrat, beeilten sich die Deputies, die Karte und alle übrigen Unterlagen wegzuräumen. Hokum, dessen untere Gesichtshälfte stark geschwollen war, forderte seine Männer undeutlich auf, sie rauszuwerfen. »Ich wollte bloß mal sehen, wie's Ihnen geht, Chief...«
    Einer der Deputies packte sie an den Oberarmen und stieß sie bis über die Schwelle zurück.
    »Was für 'ne große Kanone Sie haben!« sagte er grinsend, indem er ihre Pistole aus dem Halfter zog und einem der hinter ihm Stehenden zuwarf.
    Geffar überlegte, ob sie einen Judogriff ansetzen sollte, als eine Stimme hinter ihr sagte: »Hände weg, Bück!« Das war Maxwell Van Nuys, der plötzlich in der Tür stand.
    »Wir haben alles unter Kontrolle, Mr. Van...«
    Von Nuys' linke Hand umklammerte das linke Handgelenk des Deputys. »Hände weg, hab' ich gesagt!« Die Knie des

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