Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Tag ist dein Freund, die Nacht dein Feind (German Edition)

Der Tag ist dein Freund, die Nacht dein Feind (German Edition)

Titel: Der Tag ist dein Freund, die Nacht dein Feind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bettina Münster
Vom Netzwerk:
beließ es aber dabei.
    In diesem Augenblick hörten sie Schritte, einige schnell, andere schleppend.
    ‚Schnell!‘ Tom wollte sie weiter in den Schatten ziehen, als plötzlich ein direkter mentaler Befehl von Roy in ihre Köpfe brüllte : ‚Abmarsch, sofort! Um ein Haar hätten sie uns alle zu Staub verarbeitet! S ie waren vorbereitet! Tom, hilf Silvester mit dem Minister! Emily, du kommst zu mir. Wir fliehen nach Schottland!‘
    Bevor Emily einen klaren Gedanken fassen konnte, hatte sich die gesamte Gruppe in die Luft erhoben, und Roy hielt sie eng umschlungen, da ihnen dieses Mal die Haltegurte fehlten.
    „Ich dachte, du wolltest…“
    „In die Unterkunft können wir nicht. Nach ihrem erneuten Übergriff sind mit Sicherheit Agenten dort postiert. Wir fliegen zurück zu meinem Anwesen. Reicht deine Kraft noch?“
    Emily spürte bereits, wie die Kraft, die Roy ihr durch die Blutgabe verschafft hatte, schwand. Doch es war ihr gleichgültig. Roy sah sie eindringlich an.
    „Hältst du bis zum Schloss durch?“
    Emily nickte. „Ich hab wohl keine andere Wahl.“
    „Du könntest noch einen kleinen Schluck nehmen. Da dein Körper die Erfahrung schon gemacht hat, wirst du vielleicht nicht ohnmächtig.“
    „Nein. Ich halte so durch.“ Sie wollte nicht noch einmal dem Duft von Roys Blut erliegen und bei dem Ge schmack des Vampirs schwach werden.
    „Was machen wir, wenn wir angekommen sind?“
    „Was alle Entführer tun, die ein Ziel verfolgen: W ir benachrichtigen die VHA über die Entführung und stellen Ihnen Forderungen. Und dann warten wir ab.“
    „Und was ist, wenn sie den Minister abschreiben und sich nicht erpressen lassen? Dann habt ihr ein Problem.“
    „Nein. Morris ist der Kopf des Vereins. Sie erhalten von ihm ihre direkten Befehle. Ohne ihn geht es nicht, dafür hat er selbst gesorgt. Dieser Benson ist nur seine Marionette. “ Er zögerte einen Moment. Die junge Frau spürte, wie er seinen Griff ein wenig verstärkte.
    „ Warum bist du mir eben ausgewichen?“
    Emily starrte mit hochrotem Kopf demonstrativ in die Schwärze der Nacht hinein , während der kühle Nachtwind an ihnen vorbei rauschte. Die anderen waren ganz in der Nähe, doch der pfeifende Wind verhinderte, dass sie gehört werden konnten.
    Die junge Frau war nicht auf eine Konfrontation aus, solange sie in den Armen des starken Vampirs hing . Seine Nähe ließ sie bis in die tiefsten Winkel erbeben, sein Duft war verwirrend und betörend. Also antwortete zunächst gar nicht, doch diese Masche funktionierte nicht.
    „Ignorier mich nicht, Emily. Deine Küsse haben eine andere Sprache gesprochen .“
    „Ja, aber ich habe dir auch gesagt, dass ich nach New York zurückgehe, wenn das alles hier vorbei ist. Also tu nicht so, als wären wir irgendwie… aneinander gebunden , vor allem nicht den anderen gegenüber! Das hier ist eine… Zweckgemeinschaft. Auf Zeit.“
    „Und das glaubst du dir wahrscheinlich auch noch selbst.“
    Als sie auf dem Schlosshof gelandet waren, marschierten die beiden wütend in verschiedene Richtungen davon, Emily zu dem Zimmer, das sie vorher bewohnt hatte, und Roy zu den anderen, die Minister Morris in Sicherungsverwahrung nahmen.
    Auf dem Bett liegend, das sie wohl nun für unbestimmte Zeit das I hre nennen durfte, dachte Emily Watson, vor Wut innerlich kochend, einmal mehr über ihre derzeitige Situation nach.
    Sie war nun darauf angewiesen, dass die VHA ihren Anführer zurückhaben wollte und auf Roys Forderungen einging. Wie diese aussahen, konnte die junge Frau nur ahnen. Sie nahm an, dass es sich in erster Linie um ein Ende der Jagd auf Vampire handelte. Doch würde sie unbehelligt wieder nach Amerika fliegen können, wenn alles vorbei war?
    Und dann, gegen ihren Willen, fiel Emily ein , was Roy über ihre Zweckgemeinschaft gesagt hatte. ‚Und das glaubst du dir wahrscheinlich auch noch selbst.‘
    Ja, sie fand den Mann attraktiv, ihr Herz begann zu rasen, sobald sie in seine Nähe kam , und wenn sie schlief, träumte sie von seinen Augen und dem Duft seiner Haut . Nichts desto trotz war er ein Vampir, der seine Fangzähne ausfuhr, sobald sie sich näher kamen, und diese Hauer bedeuteten für Emily vordergründig nur eins: tödliche Gefahr.
    Doch je mehr sie an die Hitze dachte, die der Vampir in ihrer Nähe ausstrahlte und an seine Augen, die zu rot glühenden Bällen wurden, wenn seine Leidenschaft entfacht war, desto weicher wurden ihre Beine schon im Liegen.
    Ihr e Gedanken flut wurde

Weitere Kostenlose Bücher