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Der Tanz des Maori (epub)

Titel: Der Tanz des Maori (epub) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Temple
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dass sie aus Deutschland ist. Brandon hat sie gerade eben das erste Mal mitgebracht.«
    Brandon lächelte Hakopas Mutter an. »Und ich fürchte, Sina fühlt sich nicht wohl, wenn sie von allen hier wie die größte Neuigkeit seit der Entdeckung der Cook Islands betrachtet wird.«
    Â»Ganz so schlimm ist es ja nicht«, wehrte Hakopas Mutter ab. »Aber du musst zugeben, dass es schon einige Jahre her ist, dass du ein Mädchen an die Küste mitgebracht hast.«
    Sie streckte Sina ihre Hand entgegen. »Willkommen! Fühl dich hier wie zu Hause – und ich hoffe, du hast viel Hunger mitgebracht. Das Essen ist gerade eben fertig geworden.« Mit einem herzlichen Nicken verschwand sie wieder in der Menge.
    Â»Du bist öfters hier?«
    Sina sah Brandon neugierig an.
    Er nickte. »Bei Hakopa und seiner Familie fühle ich mich hin und wieder wohler als in meiner eigenen Familie. Ich nehme an, es liegt daran, dass sie nichts von mir erwarten und sich die Gespräche nicht immer um die Reederei drehen …«
    Hakopa tauchte mit zwei riesigen Tellern auf, die mit Essen überladen waren. Er drückte einen davon Sina in die Hand. »Lass es dir schmecken!«
    Sina sah die dampfenden Köstlichkeiten an. Fleisch, Fisch, irgendein Gemüse, an einer Seite eine grünliche Masse. »Was ist das genau?«, fragte sie ihn, während sie sich an einem der langen Holztische niederließ und mit Begeisterung anfing zu essen. Es schmeckte unglaublich saftig und aromatisch.
    Â»Wie ich schon gesagt habe: ein Hangi«, erklärte Hakopa. »So haben unsere Vorfahren schon das Essen zubereitet. Dafür graben wir eine Grube, erhitzen Steine im Feuer und legen sie auf den Grund der Grube. Dann Körbe mit Essen, ein paar feuchte Tücher, Erde – und schon hat man einen natürlichen Dampfgartopf. In den vulkanischen Gegenden der Nordinsel funktioniert das auch ganz ohne Strom. Da nehmen wir einfach heiße Steine aus den kochenden Quellen.« Er zeigte auf Sinas Teller. »Das hier ist Hühnchen, das ist Lamm, Süßkartoffel, Kürbis …« Er deutete zuletzt auf den grünlichen Haufen, »… und das hier sind Abalone-Schnecken. Du hast garantiert schon jede Menge Schmuck aus den Paua-Muscheln gesehen. Das war mal ihr Zuhause.« Er deutete auf die Augen der geschnitzten Holzfiguren am Versammlungshaus. »Das ist auch Paua.«
    Vorsichtig kostete Sina von der Abalone. Und schob sich überrascht gleich noch einen weiteren Happen in den Mund. Diese Schnecken schmeckten wirklich köstlich. Wenn man nicht zu intensiv darüber nachdachte, dass es Schnecken waren …
    Brandon sah ihr belustigt zu. »Na, überrascht? Die polynesische Kultur hat die Sache mit dem Dampfgaren lange vor uns entdeckt. Ich glaube, die halten uns mit unseren Barbecue-Abenden immer noch für Banausen.«
    Hakopa boxte ihm in die Seite. »Und du bist der Meinung, wir bevorzugen immer noch die Kanus und lehnen Autos ab, oder?«
    Viel zu schnell für ihren Geschmack war Sinas Teller leer. Mit einem kleinen Stückchen Brot wischte sie noch die letzten Reste der Soße auf.
    Hakopa sah auf die Uhr und sprang auf die Beine. »Ich schlage vor, wir gehen zu meiner Hütte und trinken noch ein Bier. Wir wollen morgen schließlich früh raus!«
    Fast bedauernd gab Sina ihm den Teller. Sie hätte durchaus noch einen Nachschlag verkraftet.

5.
    Atemlos zog Sina das Kajak ans Ufer und ließ sich daneben fallen. Ihr tat jeder einzelne Muskel weh, aber sie konnte sich nicht erinnern, sich jemals so glücklich gefühlt zu haben. Seit dem frühen Morgen war sie mit den beiden Männern den Pororari River hinaufgepaddelt, vorbei an Steinformationen, die vor Urzeiten von Wasser und Wind geformt wurden. Sie spiegelten sich in dem glatten Wasser des Flusses, sodass sie mehr als einmal das Gefühl hatte, in einem Gemälde dahinzugleiten. Jetzt hatten sie am Ende des Tages den Ausgangspunkt wieder erreicht, und Sina träumte von nichts mehr als von einer heißen Dusche und einem leckeren Essen. Zu ihrer Überraschung bog Hakopa allerdings nicht in Richtung seiner Hütte ein, als er die Hauptstraße erreichte. Er fuhr stattdessen einige Kilometer hügelaufwärts, bis er schließlich an einem kleinen Parkplatz oberhalb des Pazifiks anhielt.
    Â»Und jetzt zeige ich euch mein Geheimnis!«, verkündete er und warf sich einen großen

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